Kompartmentsyndrom: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Das Kompartmentsyndrom ist eine ernsthafte Erkrankung, die durch einen erhöhten Druck in den Muskelkompartimenten verursacht wird. Diese Kompartimente sind von festem Bindegewebe (Faszien) umgeben, das sich kaum ausdehnen kann. Bei einem Kompartmentsyndrom kommt es zu einer Flüssigkeitsansammlung im Muskelgewebe, die den Druck erhöht und die Durchblutung sowie die Nervenfunktion beeinträchtigen kann. Unbehandelt kann dies zu schweren Gewebeschäden führen. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten des Kompartmentsyndroms erläutert.
1. Was ist die Diagnose von Kompartmentsyndrom?
Die Diagnose eines Kompartmentsyndroms beginnt mit einer gründlichen körperlichen Untersuchung. Die Ärztin oder der Arzt überprüft das betroffene Körperteil auf Anzeichen wie Hautrötungen, Schwellungen und Verhärtungen. Ein wichtiger diagnostischer Schritt ist die Messung des Drucks innerhalb des betroffenen Kompartiments. Dies geschieht mithilfe einer speziellen Nadel, die in das Kompartiment eingeführt wird, um den Druck direkt zu messen.
Zusätzlich können bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder Ultraschall eingesetzt werden, um Knochenbrüche oder Durchblutungsstörungen zu identifizieren. Blutuntersuchungen können ebenfalls hilfreich sein, insbesondere die Messung des Kreatinkinase-Spiegels, der auf eine Schädigung der Muskulatur hinweist.
2. Was sind die Ursachen von Kompartmentsyndrom?
Das Kompartmentsyndrom wird häufig durch Verletzungen verursacht, die zu einer Schwellung des Muskelgewebes führen. Die häufigste Ursache sind Knochenbrüche, insbesondere am Schienbein oder Unterarm. Weitere mögliche Ursachen sind:
- Quetschungen nach Unfällen
- Verbrennungen
- Einblutungen in den Muskel
- Einschnürende Verbände, Schienen oder Gipsverbände
- Gefäßerkrankungen und Thrombosen
Bei Kindern sind oft Knochenbrüche in der Nähe des Ellenbogengelenks oder des Unterarms die Ursache für ein Kompartmentsyndrom. Auch bei Sportlern, insbesondere Läufern, kann es nach langanhaltender Muskelbelastung zu einem Kompartmentsyndrom kommen.
3. Welche Symptome treten bei Kompartmentsyndrom auf?
Die Symptome eines Kompartmentsyndroms entwickeln sich in der Regel schrittweise und können innerhalb weniger Stunden nach einer Verletzung auftreten. Typische Anzeichen sind:
- Starke Schmerzen, die als tief und brennend beschrieben werden und nicht nachlassen
- Gefühlsstörungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl
- Geschwollene, verhärtete Muskeln
- Schmerzen bei Bewegung oder Dehnung des betroffenen Muskels
- Blasse oder kühle Haut im betroffenen Bereich
Diese Symptome deuten auf eine erhöhte Druckbelastung im Kompartiment hin, die dringend behandelt werden muss, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.
4. Wie wird Kompartmentsyndrom behandelt?
Die Behandlung eines Kompartmentsyndroms hängt vom Schweregrad und der Dauer der Symptome ab. Bei Verdacht auf ein Kompartmentsyndrom werden zunächst alle einengenden Verbände oder Gipsschienen entfernt, und das betroffene Körperteil wird auf Herzhöhe gelagert, um den Druck zu verringern.
Ist der Druck im Kompartiment zu hoch, ist ein operativer Eingriff erforderlich. Bei der sogenannten Faszienspaltung (Fasziotomie) wird die Bindegewebehülle um die betroffene Muskelgruppe aufgeschnitten, um den Druck zu senken und die Durchblutung wiederherzustellen. Dieser Eingriff sollte so schnell wie möglich erfolgen, um bleibende Schäden zu vermeiden.
Zusätzlich zur Operation können Schmerzmittel verabreicht werden, um die Beschwerden zu lindern. In einigen Fällen wird auch Sauerstoff oder Flüssigkeit als Infusion gegeben, um das Gewebe zu schützen und die Heilung zu unterstützen.
Rehabilitation nach einem Kompartmentsyndrom
Nach der akuten Behandlung kann eine Rehabilitation erforderlich sein, insbesondere wenn die Muskeln geschwächt oder steif sind. Physiotherapie und Ergotherapie können helfen, die Beweglichkeit und Kraft der betroffenen Muskeln wiederherzustellen. In den meisten Fällen erholen sich die Patienten innerhalb weniger Wochen vollständig, und die Muskeln sind wieder schmerzfrei beweglich.
Fazit
Das Kompartmentsyndrom ist eine ernsthafte Erkrankung, die eine schnelle Diagnose und Behandlung erfordert, um schwerwiegende Komplikationen wie Muskelschäden oder Nekrose zu vermeiden. Bei rechtzeitiger Behandlung ist die Prognose jedoch gut, und die meisten Patienten können sich vollständig erholen.
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