Migräne: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Migräne ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und betrifft weltweit Millionen von Menschen. Sie ist gekennzeichnet durch wiederkehrende, starke Kopfschmerzattacken, die oft von weiteren Symptomen wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit begleitet werden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Migräne.


1. Was ist die Diagnose von Migräne?

Die Diagnose von Migräne basiert hauptsächlich auf der Anamnese und einer neurologischen Untersuchung. Gemäß der Internationalen Klassifikation von Kopfschmerzerkrankungen (ICHD-3) wird Migräne als wiederkehrende Kopfschmerzerkrankung definiert, die sich in Attacken von 4 bis 72 Stunden Dauer manifestiert. Typische Merkmale sind:

  • Einseitige, pulsierende Kopfschmerzen von mäßiger bis starker Intensität.
  • Verstärkung der Schmerzen durch körperliche Aktivität.
  • Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit.

Bei etwa einem Drittel der Patienten tritt eine sogenannte Aura auf, die sich durch vorübergehende neurologische Symptome wie Sehstörungen, Kribbeln oder Sprachschwierigkeiten äußert. Die Diagnose wird gestellt, wenn mindestens fünf Attacken mit diesen charakteristischen Merkmalen aufgetreten sind.


2. Was sind die Ursachen von Migräne?

Die genauen Ursachen von Migräne sind noch nicht vollständig geklärt, jedoch spielen mehrere Faktoren eine Rolle:

Genetische Veranlagung

Migräne hat eine starke genetische Komponente. Bei der familiären hemiplegischen Migräne (FHM) sind spezifische Genmutationen bekannt, die zu einer erhöhten Anfälligkeit führen.

Neurogene Entzündung

Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine dysfunktionale Regulation neuronaler Netzwerke und die Freisetzung des Neuropeptids CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Migräne spielen. Dies führt zu einer neurogenen Entzündung und einer Überaktivität des Trigeminusnervs.

Triggerfaktoren

Bestimmte Auslöser können Migräneattacken begünstigen. Dazu gehören:
Umweltfaktoren: Lärm, helles Licht, Wetterumschwünge.
Lebensstil: Schlafmangel, Stress, unregelmäßige Mahlzeiten.
Ernährung: Bestimmte Lebensmittel wie Käse, Schokolade, Rotwein oder Koffein.
Hormonelle Schwankungen: Bei Frauen können Menstruation oder hormonelle Verhütungsmittel Migräne auslösen.


3. Welche Symptome treten bei Migräne auf?

Migräne verläuft oft in verschiedenen Phasen, die jedoch nicht bei allen Patienten auftreten müssen:

Prodromalphase (Vorbotenphase)

Einige Patienten spüren Stunden bis Tage vor der Kopfschmerzattacke Anzeichen wie:
– Müdigkeit, Gereiztheit oder Stimmungsschwankungen.
– Heißhunger oder Appetitlosigkeit.
– Nackenschmerzen oder häufiges Gähnen.

Aura-Phase (bei Migräne mit Aura)

Bei etwa 30 % der Patienten treten vor der Kopfschmerzphase neurologische Symptome auf:
Visuelle Aura: Flimmern, Lichtblitze oder Gesichtsfeldausfälle.
Sensible Aura: Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Gesicht oder Extremitäten.
Sprachstörungen: Wortfindungsstörungen oder Schwierigkeiten beim Sprechen.

Kopfschmerzphase

Die Kopfschmerzen sind typischerweise:
– Einseitig und pulsierend.
– Von mittlerer bis starker Intensität.
– Begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit.

Postdromalphase (Erholungsphase)

Nach der Attacke fühlen sich viele Patienten erschöpft, müde oder gereizt. Diese Phase kann bis zu 24 Stunden andauern.


4. Wie wird Migräne behandelt?

Die Behandlung von Migräne umfasst zwei Hauptziele: die Linderung akuter Attacken und die Vorbeugung zukünftiger Anfälle.

Akuttherapie

Bei leichten bis mittelschweren Migräneattacken werden folgende Medikamente eingesetzt:
Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR): Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (ASS) oder Diclofenac.
Triptane: Sumatriptan, Rizatriptan oder Zolmitriptan bei schweren Attacken. Triptane wirken gezielt auf die Freisetzung von CGRP und die Vasokonstriktion.
Antiemetika: Metoclopramid oder Domperidon zur Linderung von Übelkeit und Erbrechen.

Migräneprophylaxe

Bei häufigen oder schweren Attacken wird eine vorbeugende Behandlung empfohlen:
Medikamentöse Prophylaxe: Betablocker (z. B. Propranolol), Antikonvulsiva (z. B. Topiramat) oder Antidepressiva (z. B. Amitriptylin).
CGRP-Antikörper: Erenumab, Fremanezumab oder Galcanezumab bei therapieresistenter Migräne.
Nicht-medikamentöse Maßnahmen: Entspannungstechniken, Biofeedback, regelmäßiger Ausdauersport und Akupunktur.

Lifestyle-Modifikation

Die Vermeidung von Triggerfaktoren und ein regelmäßiger Lebensstil können die Häufigkeit von Migräneattacken reduzieren. Dazu gehören:
– Ausreichend Schlaf.
– Regelmäßige Mahlzeiten.
– Stressmanagement und Entspannungstechniken.


Fazit

Migräne ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die durch eine Kombination aus genetischer Veranlagung, neurogener Entzündung und Umweltfaktoren verursacht wird. Eine frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Therapie können die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern. Sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Behandlungsansätze spielen dabei eine wichtige Rolle.

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