Trigeminusneuralgie: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Trigeminusneuralgie?
Die Trigeminusneuralgie ist eine neurologische Erkrankung, die durch starke, blitzartige Schmerzattacken im Gesicht gekennzeichnet ist. Diese Schmerzen treten im Versorgungsgebiet des Nervus Trigeminus, des fünften Hirnnervs, auf. Die Diagnose wird in erster Linie anhand der typischen Symptome und der Anamnese gestellt. Betroffene beschreiben oft extrem starke, einseitige Schmerzen, die durch alltägliche Aktivitäten wie Kauen, Sprechen oder Berührungen im Gesicht ausgelöst werden können.
Zur weiteren Abklärung wird häufig eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt, um mögliche Ursachen wie Gefäßkompressionen, Tumore oder Demyelinisierungen (z. B. bei Multipler Sklerose) zu identifizieren. Zusätzlich können konsiliarische Untersuchungen durch HNO-Ärzte oder Zahnärzte sinnvoll sein, um andere Ursachen für die Schmerzen auszuschließen.
2. Was sind die Ursachen von Trigeminusneuralgie?
Die Ursachen der Trigeminusneuralgie können unterschiedlich sein und werden in drei Hauptformen unterteilt:
-
Klassische Trigeminusneuralgie:
Die häufigste Form wird durch eine neurovaskuläre Kompression verursacht, bei der ein Blutgefäß (meist die Arteria superior cerebelli) auf den Nervus Trigeminus drückt. Dies führt zu einer Demyelinisierung der Nervenscheide und zur Entstehung von ektopen Impulsen, die die typischen Schmerzattacken auslösen. -
Sekundäre/symptomatische Trigeminusneuralgie:
Diese Form tritt als Folge von Grunderkrankungen wie Multipler Sklerose, Hirnstammischämien oder raumfordernden Läsionen (z. B. Tumoren) auf. -
Idiopathische Trigeminusneuralgie:
Hierbei handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose, bei der trotz typischer Symptomatik keine eindeutige Ursache gefunden wird.
3. Welche Symptome treten bei Trigeminusneuralgie auf?
Das Leitsymptom der Trigeminusneuralgie sind extrem starke, blitzartig einschießende Schmerzen im Gesicht, die meist einseitig auftreten. Die Schmerzattacken dauern in der Regel nur wenige Sekunden bis zu zwei Minuten, können jedoch in Serien mit einer Häufigkeit von bis zu 100 Mal pro Tag auftreten. Typische Trigger sind:
- Berührungen der Haut im Gesicht
- Kauen oder Sprechen
- Zähneputzen
- Leichte Luftzüge
Die Schmerzen treten häufig im Versorgungsgebiet des zweiten und dritten Trigeminusastes auf, was die Wange, den Ober- und Unterkiefer sowie die Zähne betrifft. Begleitend können reflektorische Spasmen der mimischen Muskulatur sowie autonome Symptome wie Tränenfluss oder Gesichtsrötung auftreten.
4. Wie wird Trigeminusneuralgie behandelt?
Die Behandlung der Trigeminusneuralgie erfolgt in der Regel in mehreren Stufen:
Medikamentöse Therapie:
- Erstlinientherapie:
Die Behandlung beginnt meist mit Carbamazepin oder Oxcarbazepin, die bei vielen Patienten eine deutliche Schmerzlinderung bewirken. - Zweitlinientherapie:
Bei Unverträglichkeit oder unzureichender Wirkung kommen Medikamente wie Baclofen, Lamotrigin, Gabapentin, Pregabalin oder Phenytoin zum Einsatz. - Wichtiger Hinweis: Klassische Schmerzmittel wie nichtsteroidale Antiphlogistika (z. B. Ibuprofen) sind bei Trigeminusneuralgie wirkungslos.
Interventionelle Therapie:
Wenn die medikamentöse Therapie nicht ausreichend wirkt, können folgende Verfahren in Betracht gezogen werden:
– Mikrovaskuläre Dekompression nach Jannetta:
Hierbei wird der Nervus Trigeminus chirurgisch von einem drückenden Blutgefäß befreit. Dies ist die einzige kausale Therapieoption.
– Perkutane Radiofrequenzthermokoagulation:
Dabei werden die nozizeptiven Fasern des Ganglion Trigeminale thermisch zerstört.
– Radiochirurgische Behandlung:
Der Nervus Trigeminus wird stereotaktisch bestrahlt, um die Schmerzleitung zu unterbrechen.
Prognose:
Der Verlauf der Erkrankung ist oft progredient, aber bei etwa einem Drittel der Patienten tritt nur eine einzige Schmerzepisode auf. Bei über der Hälfte der Betroffenen kommt es zu zwischenzeitlichen Remissionen.
Die Trigeminusneuralgie ist eine schwerwiegende Erkrankung, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Eine frühzeitige Diagnose und individuell angepasste Therapie sind entscheidend, um die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
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