Osteoporose: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, die durch eine verminderte Knochenmasse und eine Verschlechterung der mikroarchitektonischen Struktur des Knochengewebes gekennzeichnet ist. Dies führt zu einer erhöhten Knochenbrüchigkeit und einem gesteigerten Frakturrisiko. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Osteoporose näher erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Osteoporose?

Die Diagnose der Osteoporose basiert primär auf der Messung der Knochendichte, die mittels Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA) durchgeführt wird. Gemäß der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt eine Osteoporose vor, wenn der T-Score (Standardabweichung der Knochendichte im Vergleich zu einer gesunden 20- bis 29-jährigen Frau) unter -2,5 liegt. Ein T-Score zwischen -1,0 und -2,5 wird als Osteopenie (Vorstufe der Osteoporose) bezeichnet.

Zusätzlich zur DXA-Messung umfasst die Basisdiagnostik:
– Eine ausführliche Anamnese (z. B. Frakturgeschichte, familiäre Vorbelastung, Risikofaktoren).
– Eine klinische Untersuchung.
– Ein Basislabor (u. a. Kalzium, Phosphat, Vitamin D, Schilddrüsenwerte).
– Bei Verdacht auf Wirbelkörperfrakturen eine bildgebende Diagnostik (z. B. Röntgen oder MRT).

Weitere Verfahren wie der Trabecular Bone Score (TBS) oder die Quantitative Computertomographie (QCT) können zur genaueren Einschätzung des Frakturrisikos herangezogen werden.


2. Was sind die Ursachen von Osteoporose?

Osteoporose entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen Knochenabbau und Knochenaufbau. Die höchste Knochenmasse wird etwa im Alter von 30 Jahren erreicht. Danach nimmt die Knochenmasse kontinuierlich ab. Risikofaktoren, die diesen Prozess beschleunigen, sind:

  • Alter: Das Frakturrisiko steigt mit zunehmendem Lebensalter.
  • Geschlecht: Frauen sind aufgrund des Östrogenmangels nach der Menopause besonders gefährdet.
  • Genetische Faktoren: Eine familiäre Vorbelastung erhöht das Risiko.
  • Lebensstil: Bewegungsmangel, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und eine unzureichende Kalzium- und Vitamin-D-Zufuhr begünstigen die Erkrankung.
  • Medikamente: Langzeitige Einnahme von Glukokortikoiden oder Aromatasehemmern.
  • Erkrankungen: Endokrine Störungen (z. B. Hyperthyreose, Cushing-Syndrom), chronische Nierenerkrankungen oder entzündliche Erkrankungen wie Rheuma.

Man unterscheidet zwischen der primären Osteoporose (90 % der Fälle, z. B. postmenopausale oder altersbedingte Osteoporose) und der sekundären Osteoporose (10 % der Fälle, z. B. durch Grunderkrankungen oder Medikamente verursacht).


3. Welche Symptome treten bei Osteoporose auf?

Osteoporose verläuft oft lange symptomlos. Erst im fortgeschrittenen Stadium treten folgende Symptome auf:
Frakturen: Typisch sind Wirbelkörper-, Hüft- und Unterarmfrakturen, die bereits bei geringer Belastung oder Stürzen auftreten.
Schmerzen: Akute Schmerzen bei Frakturen, chronische Schmerzen durch Wirbelkörperdeformierungen.
Körpergrößenverlust: Durch Wirbelkörperfrakturen kann es zu einer Abnahme der Körpergröße und einem Rundrücken („Witwenbuckel“) kommen.
Einschränkungen der Lebensqualität: Bewegungseinschränkungen, Verlust der Selbstständigkeit und erhöhte Mortalität, insbesondere nach Hüftfrakturen.


4. Wie wird Osteoporose behandelt?

Die Behandlung der Osteoporose zielt darauf ab, das Frakturrisiko zu reduzieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Therapie umfasst:

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  • Ernährung: Ausreichende Zufuhr von Kalzium (1000 mg/Tag) und Vitamin D (800–1000 IE/Tag).
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere Krafttraining und Übungen zur Verbesserung der Balance (zur Sturzprävention).
  • Sturzprophylaxe: Beseitigung von Stolperfallen, Verwendung von Hilfsmitteln wie Gehstöcken oder Hüftprotektoren.

Medikamentöse Therapie

Die medikamentöse Behandlung wird bei einem erhöhten Frakturrisiko (z. B. T-Score < -2,0 oder Vorliegen von Frakturen) empfohlen. Folgende Wirkstoffe kommen zum Einsatz: - Bisphosphonate (z. B. Alendronat, Zoledronat): Hemmen den Knochenabbau.
Denosumab: Ein Antikörper, der den Knochenabbau hemmt.
Teriparatid: Stimuliert den Knochenaufbau.
SERMs (Selektive Östrogenrezeptor-Modulatoren, z. B. Raloxifen): Wirken östrogenähnlich auf den Knochen.
Hormonersatztherapie: Nur bei speziellen Indikationen und nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung.

Behandlung von Schmerzen

Bei akuten Frakturschmerzen können Schmerzmittel wie NSAR, Paracetamol oder Opiate eingesetzt werden. Physiotherapie und gezielte Schmerztherapie sind ebenfalls wichtige Bestandteile der Behandlung.


Prognose und Prävention

Ohne adäquate Therapie schreitet die Osteoporose fort und erhöht das Risiko für weitere Frakturen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden. Präventiv sollten Risikofaktoren minimiert, eine ausgewogene Ernährung sichergestellt und regelmäßige Bewegung gefördert werden.

Osteoporose ist zwar nicht heilbar, aber durch eine gezielte Therapie und Lebensstiländerungen kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert werden.

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