Rheumatoide Arthritis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Rheumatoider Arthritis?

Die rheumatoide Arthritis (RA) ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die vorwiegend die Gelenke betrifft. Die Diagnose wird anhand klinischer Symptome, rheumatologischer Untersuchungen und spezifischer Labor- sowie bildgebender Verfahren gestellt.

Klinische Kriterien umfassen:
– Symmetrische Gelenkentzündungen, die länger als sechs Wochen anhalten.
– Morgensteifigkeit von mindestens 60 Minuten.
– Beteiligung von mehr als zwei Gelenken.

Laboruntersuchungen:
Rheumafaktor (RF): Bei 60–80 % der Patienten mit länger bestehender RA nachweisbar.
Antikörper gegen citrullinierte Peptide/Proteine (ACPA): Spezifischer Marker für RA.
Entzündungsparameter: Erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und C-reaktives Protein (CRP).

Bildgebende Verfahren:
Röntgen: Zeigt Knochenerosionen und Gelenkveränderungen.
Ultraschall und Magnetresonanztomographie (MRT): Erkennen frühe Entzündungen und Knochenödeme.

Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, da die Behandlungschancen in den ersten drei Monaten nach Krankheitsbeginn am größten sind.


2. Was sind die Ursachen von Rheumatoider Arthritis?

Die genauen Ursachen der RA sind multifaktoriell und noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren die Erkrankung auslöst.

Genetische Faktoren:
HLA-DRB1-Gen: Der wichtigste genetische Risikofaktor, der für etwa 50 % des Erkrankungsrisikos verantwortlich ist.
– Studien an eineiigen Zwillingen zeigen, dass die Genetik eine zentrale Rolle spielt.

Umweltfaktoren und Lebensstil:
Rauchen: Erhöht das Risiko für RA und verschlechtert den Krankheitsverlauf. Bei genetisch vorbelasteten Personen steigt das Risiko um das 16-Fache.
Infektionen: Bakterielle Infektionen, wie z. B. Periodontitis, können die Entwicklung von RA begünstigen.

Autoimmunität:
– Störungen der immunologischen Selbsttoleranz führen zur Bildung von Autoantikörpern, die Jahre vor dem Ausbruch der Krankheit nachweisbar sind.


3. Welche Symptome treten bei Rheumatoider Arthritis auf?

Die RA beginnt oft schleichend oder plötzlich und verläuft in Schüben. Typische Symptome sind:

Gelenksymptome:
Schmerzen: Besonders in Ruhe und nachts.
Morgensteifigkeit: Hält oft länger als 30 Minuten an.
Symmetrische Gelenkentzündungen: Betrifft meist Finger-, Hand- und Zehengelenke, später auch größere Gelenke wie Knie, Schultern und Hüfte.
Schwellungen und Überwärmung: Zeichen der Entzündung.

Allgemeinsymptome:
– Müdigkeit, Erschöpfung, Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsabnahme.

Weitere Manifestationen:
Rheumaknoten: Unter der Haut, oft an Druckstellen.
Organbeteiligung: Bei bis zu 20 % der Patienten sind Herz, Lunge, Augen oder Blutgefäße betroffen.

Langzeitfolgen:
– Knochenerosionen, Knorpelabbau, Gelenkdeformitäten und eingeschränkte Beweglichkeit.


4. Wie wird Rheumatoide Arthritis behandelt?

Die Behandlung der RA zielt darauf ab, Entzündungen zu kontrollieren, Schmerzen zu lindern, Gelenkschäden zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern. Die Therapie umfasst medikamentöse und nicht-medikamentöse Maßnahmen.

Medikamentöse Therapie:
1. Synthetische krankheitsmodifizierende Antirheumatika (sDMARDs):
Methotrexat (MTX): Goldstandard der Erstlinientherapie.
Sulfasalazin, Hydroxychloroquin, Leflunomid: Alternativen oder Ergänzungen zu MTX.

  1. Biologische DMARDs (bDMARDs):
  2. TNF-Inhibitoren (z. B. Adalimumab, Etanercept).
  3. IL-6-Rezeptor-Inhibitoren (z. B. Tocilizumab).
  4. B-Zell-Depletion (z. B. Rituximab).

  5. Zielgerichtete synthetische DMARDs (tsDMARDs):

  6. JAK-Inhibitoren (z. B. Tofacitinib, Baricitinib).

  7. Glukokortikoide:

  8. Kurzfristig zur raschen Entzündungskontrolle (z. B. Prednison).

Nicht-medikamentöse Therapie:
Physiotherapie: Verbessert die Beweglichkeit und Kraft.
Ergotherapie: Unterstützt bei alltäglichen Aktivitäten.
Patientenschulungen: Vermitteln Strategien zur Krankheitsbewältigung.

Prognose:
– Bei frühzeitiger Behandlung kann bei mehr als der Hälfte der Patienten eine Remission erreicht werden.
– Prognostisch ungünstige Faktoren sind u. a. positiver Rheumafaktor, höheres Alter und verzögerter Therapiebeginn.

Prophylaxe:
– Eine gesunde Ernährung (z. B. Mittelmeerdiät) und der Verzicht auf Rauchen können das Risiko für RA verringern und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.


Die rheumatoide Arthritis ist eine komplexe Erkrankung, die eine frühzeitige Diagnose und individuelle Therapie erfordert. Durch moderne Behandlungsmethoden können heute viele Patienten ein weitgehend normales Leben führen.

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