Zahnfleischentzündung und Parodontitis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Zahnfleischentzündung und Parodontitis?

Die Diagnose einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) oder einer Parodontitis erfolgt in der Regel durch eine zahnärztliche Untersuchung. Bei der routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung, die gesetzlich Versicherte zweimal jährlich in Anspruch nehmen können, wird das Zahnfleisch auf Anzeichen von Entzündungen wie Rötungen, Schwellungen oder Blutungen überprüft.

Ein wichtiges Instrument zur Früherkennung von Parodontitis ist der Parodontale Screening Index (PSI). Dabei wird mithilfe einer speziellen Sonde die Tiefe der Zahnfleischtaschen gemessen und auf Zahnfleischbluten, Zahnstein, Zahnfleischrückgang und gelockerte Zähne geachtet. Bei Verdacht auf eine fortgeschrittene Parodontitis können zusätzliche Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen durchgeführt werden, um den Zustand des Kieferknochens zu beurteilen.


2. Was sind die Ursachen von Zahnfleischentzündung und Parodontitis?

Die Hauptursache für Zahnfleischentzündungen und Parodontitis sind bakterielle Zahnbeläge, auch Plaque genannt. Diese Beläge entstehen durch Ansammlungen von Bakterien an den Übergängen zwischen Zahn und Zahnfleisch. Wenn Plaque nicht regelmäßig durch gründliches Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten entfernt wird, kann sie zu Entzündungen führen.

Weitere Faktoren, die das Risiko für Zahnfleischentzündungen und Parodontitis erhöhen, sind:

  • Rauchen: Raucher haben ein deutlich höheres Risiko, an Parodontitis zu erkranken.
  • Stoffwechselerkrankungen: Diabetes kann das Risiko für Zahnfleischentzündungen erhöhen.
  • Hormonelle Veränderungen: Schwangerschaft oder hormonelle Schwankungen können das Zahnfleisch empfindlicher machen.
  • Medikamente: Bestimmte Arzneimittel, wie Immunsuppressiva oder Blutdrucksenker, können das Zahnfleischwachstum beeinflussen und Entzündungen begünstigen.
  • Genetische Veranlagung: Manche Menschen sind anfälliger für Zahnfleischerkrankungen als andere.

3. Welche Symptome treten bei Zahnfleischentzündung und Parodontitis auf?

Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) verursacht oft keine Schmerzen und bleibt daher häufig unbemerkt. Typische Anzeichen sind:

  • Gerötetes oder geschwollenes Zahnfleisch
  • Zahnfleischbluten, besonders beim Zähneputzen oder bei Berührung
  • Empfindliches Zahnfleisch

Bei einer fortgeschrittenen Parodontitis können zusätzliche Symptome auftreten:

  • Zahnfleischrückgang: Die Zahnhälse werden sichtbar, was zu „langen Zähnen“ führt.
  • Zahnfleischtaschen: Zwischen Zahn und Zahnfleisch bilden sich tiefe Spalten, in denen sich Bakterien ansammeln.
  • Mundgeruch: Durch die bakterielle Besiedlung kann unangenehmer Atem entstehen.
  • Lockere Zähne: Im fortgeschrittenen Stadium kann der Zahnhalteapparat so stark geschädigt werden, dass sich Zähne lockern oder sogar ausfallen.
  • Schmerzen beim Kauen: Durch die Lockerung der Zähne kann das Kauen schmerzhaft werden.

4. Wie wird Zahnfleischentzündung und Parodontitis behandelt?

Die Behandlung von Zahnfleischentzündungen und Parodontitis zielt darauf ab, die Entzündung zu stoppen und weitere Schäden zu verhindern. Die Therapie umfasst mehrere Schritte:

a) Professionelle Zahnreinigung

Vor der eigentlichen Behandlung wird oft eine professionelle Zahnreinigung empfohlen, um harte und weiche Zahnbeläge zu entfernen. Diese Maßnahme muss jedoch in der Regel selbst bezahlt werden.

b) Entfernung von Zahnstein und bakteriellen Belägen

Bei einer Zahnfleischentzündung wird Zahnstein oberhalb des Zahnfleischrands entfernt. Bei einer Parodontitis müssen auch die bakteriellen Beläge und Konkremente (verfestigte Ablagerungen) unterhalb des Zahnfleischrands beseitigt werden. Dies geschieht mithilfe spezieller Instrumente, die in die Zahnfleischtaschen eingeführt werden.

c) Mundhygieneschulung

Eine gute Mundhygiene ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung. Patienten werden in der Zahnarztpraxis angeleitet, wie sie ihre Zähne und Zahnzwischenräume richtig reinigen können. Die Kosten für diese Schulung werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

d) Operative Maßnahmen

In schweren Fällen von Parodontitis kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, um die Zahnwurzeloberflächen zu reinigen und das Zahnfleisch wieder anzulegen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Zahnfleischtaschen sehr tief sind und eine nicht-chirurgische Behandlung nicht ausreicht.

e) Langfristige Nachsorge

Nach der Behandlung ist eine regelmäßige Nachsorge wichtig, um ein erneutes Auftreten der Erkrankung zu verhindern. Dazu gehören regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt und gegebenenfalls weitere professionelle Zahnreinigungen.


Fazit

Zahnfleischentzündungen und Parodontitis sind ernstzunehmende Erkrankungen, die ohne Behandlung zu schwerwiegenden Folgen wie Zahnverlust führen können. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Behandlung sind entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen. Durch eine gute Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen können Zahnfleischentzündungen und Parodontitis jedoch oft verhindert oder erfolgreich behandelt werden.

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