Zystitis: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung
Zystitis, auch bekannt als Blasenentzündung, ist eine der häufigsten entzündlichen Erkrankungen der Harnblase. Sie zählt zu den unteren Harnwegsinfektionen und betrifft vor allem Frauen, kann aber auch Männer betreffen. In diesem Artikel werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Zystitis näher erläutert.
1. Was ist die Diagnose von Zystitis?
Die Diagnose einer Zystitis basiert auf einer Kombination aus Anamnese, klinischen Symptomen und Urinanalytik. Folgende Schritte sind typisch:
- Anamnese und klinische Symptome: Der Arzt fragt nach typischen Beschwerden wie Schmerzen beim Wasserlassen, häufigem Harndrang oder Unterbauchschmerzen.
- Urinteststreifentest: Ein schneller Urinteststreifen (Urin-Stix) kann Hinweise auf Bakterien, Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und Nitrit im Urin geben. Ein positiver Nitrittest deutet auf eine bakterielle Infektion hin.
- Urinsediment und Mikroskopie: Eine mikroskopische Untersuchung des Urinsediments kann Bakterien, Leukozyten und Erythrozyten (rote Blutkörperchen) sichtbar machen.
- Urinkultur: Bei komplizierten oder rezidivierenden Infektionen wird eine Urinkultur angelegt, um den genauen Erreger und dessen Antibiotikaempfindlichkeit zu bestimmen.
- Bildgebende Verfahren: Bei Verdacht auf komplizierte Verläufe oder anatomische Anomalien können Ultraschall, CT oder MRT eingesetzt werden.
2. Was sind die Ursachen von Zystitis?
Zystitis wird in den meisten Fällen durch bakterielle Infektionen verursacht. Die häufigsten Erreger sind:
- Escherichia coli (E. coli): Verantwortlich für bis zu 95 % der unkomplizierten Harnwegsinfektionen.
- Andere Bakterien: Proteus mirabilis, Klebsiellen, Enterokokken und Staphylokokken.
- Seltene Erreger: Hefen (z. B. Candida) oder Viren (z. B. Adenoviren bei Kindern).
Risikofaktoren für Zystitis:
- Anatomische Faktoren: Frauen sind aufgrund der kürzeren Harnröhre und der Nähe von Anal- und Genitalregion häufiger betroffen.
- Hormonelle Veränderungen: Postmenopausale Frauen haben ein erhöhtes Risiko aufgrund von Östrogenmangel und Schleimhautveränderungen.
- Sexuelle Aktivität: Häufiger Geschlechtsverkehr kann zu einer sogenannten „Honeymoon-Zystitis“ führen.
- Katheterisierung: Blasenverweilkatheter erhöhen das Risiko für nosokomiale (im Krankenhaus erworbene) Harnwegsinfektionen.
- Immunsuppression: Diabetes mellitus, HIV/AIDS oder Chemotherapie schwächen das Immunsystem und begünstigen Infektionen.
- Mechanische Reize: Harnabflussstörungen durch Prostatahyperplasie, Harnsteine oder Tumore.
3. Symptome treten bei Zystitis auf?
Die typischen Symptome einer Zystitis sind:
- Dysurie: Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen.
- Pollakisurie: Häufiger Harndrang mit nur geringen Urinmengen.
- Algurie: Schmerzen im Unterbauch oder Beckenbereich.
- Hämaturie: Blut im Urin (sichtbar oder mikroskopisch).
- Nykturie: Nächtlicher Harndrang.
- Dranginkontinenz: Unfähigkeit, den Harndrang zu kontrollieren.
- Blasentenesmen: Krampfartige Schmerzen in der Blase.
Bei Fieber, Flankenschmerzen oder allgemeinem Krankheitsgefühl sollte an eine aufsteigende Infektion (z. B. Pyelonephritis) gedacht werden.
4. Wie wird Zystitis behandelt?
Die Behandlung einer Zystitis hängt von der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung ab:
Unkomplizierte Zystitis:
- Antibiotika: Kurzzeittherapie über 1–3 Tage mit Fosfomycin, Nitrofurantoin oder Pivmecillinam.
- Symptomatische Therapie: Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen) und Spasmolytika (z. B. Butylscopolaminiumbromid) zur Linderung von Blasenkrämpfen.
- Erhöhte Flüssigkeitszufuhr: Viel trinken, um die Harnwege durchzuspülen.
Komplizierte oder rezidivierende Zystitis:
- Gezielte Antibiotikatherapie: Basierend auf dem Antibiogramm der Urinkultur.
- Langzeitprophylaxe: Bei häufigen Rezidiven kann eine niedrig dosierte Antibiotikagabe über mehrere Monate erwogen werden.
- Phytotherapie: Pflanzliche Mittel wie Bärentraubenblätter, Kapuzinerkresse oder Cranberry können unterstützend wirken.
Allgemeine Maßnahmen:
- Hygiene: Richtige Intimpflege (von vorne nach hinten abwischen).
- Postkoitales Urinieren: Wasserlassen nach dem Geschlechtsverkehr, um Bakterien auszuspülen.
- Wärme: Wärmflasche oder Sitzbäder können Schmerzen lindern.
Prognose und Prophylaxe
Die Prognose einer Zystitis ist bei rechtzeitiger Behandlung gut. Unbehandelt kann sie jedoch zu schwerwiegenden Komplikationen wie Pyelonephritis oder Urosepsis führen. Zur Vorbeugung empfiehlt sich:
- Ausreichend trinken (mindestens 1,5 Liter pro Tag).
- Regelmäßige Blasenentleerung.
- Vermeidung von Unterkühlung.
- Verwendung von Kondomen statt spermizider Cremes.
Zystitis ist eine häufige, aber gut behandelbare Erkrankung. Bei frühzeitiger Diagnose und Therapie heilt sie in der Regel folgenlos aus. Bei wiederkehrenden Infektionen sollten jedoch mögliche Risikofaktoren abgeklärt und langfristige Präventionsstrategien erwogen werden.
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