Ösophagusdivertikel: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Ösophagusdivertikel sind Ausstülpungen der Speiseröhrenwand, die je nach Größe und Lokalisation unterschiedliche Beschwerden verursachen können. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung.
1. Was ist die Diagnose von Ösophagusdivertikel?
Die Diagnose von Ösophagusdivertikeln erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Erste Hinweise ergeben sich aus der Anamnese, insbesondere bei typischen Symptomen wie Dysphagie (Schluckbeschwerden), Regurgitation (Rückfluss von Nahrung) oder Halitosis (Mundgeruch). Zur Sicherung der Diagnose werden folgende Methoden eingesetzt:
- Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel (Ösophagus-Breischluck): Hierbei wird die Passage eines Kontrastmittels durch die Speiseröhre verfolgt. Divertikel zeigen sich als Ausstülpungen der Speiseröhrenwand.
- Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD): Eine endoskopische Untersuchung ermöglicht die direkte Visualisierung der Speiseröhre. Allerdings können kleine Divertikel dabei übersehen werden.
- Computertomografie (CT): Bei Verdacht auf parabronchiale Divertikel oder Komplikationen wie Fistelbildungen kann eine CT-Untersuchung hilfreich sein.
- Ösophagusmanometrie: Diese Druckmessung der Speiseröhre wird eingesetzt, um begleitende Motilitätsstörungen (z. B. Achalasie) zu identifizieren.
2. Was sind die Ursachen von Ösophagusdivertikel?
Die Entstehung von Ösophagusdivertikeln hängt von ihrer Lokalisation und der zugrunde liegenden Pathogenese ab. Die wichtigsten Ursachen sind:
- Zenker-Divertikel: Diese entstehen im Bereich des Hypopharynx durch eine Schwachstelle in der Muskulatur (Killian-Dreieck). Begünstigende Faktoren sind Motilitätsstörungen, ösophageale Obstruktionen (z. B. durch Tumore) oder eine Wandschwäche der Speiseröhre.
- Epiphrenische Divertikel: Diese treten im distalen Ösophagus auf und sind häufig mit Motilitätsstörungen wie Achalasie oder diffusem Ösophagusspasmus assoziiert.
- Parabronchiale Divertikel: Diese entstehen im mittleren Ösophagusbereich und werden auf persistierende fibröse Verbindungen aus der Fetalzeit oder Motilitätsstörungen zurückgeführt.
- Intramurale Divertikel: Diese Pseudodivertikel entstehen durch chronische Entzündungsprozesse (z. B. Refluxösophagitis) und betreffen die Submukosa der Speiseröhre.
- Kongenitale Divertikel: Diese sind sehr selten und resultieren aus embryonalen Fehlbildungen.
3. Welche Symptome treten bei Ösophagusdivertikel auf?
Die Symptome variieren je nach Größe und Lokalisation der Divertikel. Kleine Divertikel sind oft asymptomatisch, während größere Ausstülpungen folgende Beschwerden verursachen können:
- Zenker-Divertikel:
- Dysphagie (Schluckbeschwerden)
- Fremdkörpergefühl im Rachen
- Regurgitation unverdauter Speisen
- Halitosis (starker Mundgeruch)
- Hustenreiz und Aspirationen
-
Gewichtsverlust bei fortgeschrittener Erkrankung
-
Epiphrenische Divertikel:
- Thorakale Schmerzen
- Retrosternaler Druck
- Oberbauchbeschwerden
-
Regurgitation
-
Parabronchiale Divertikel:
- Hypersalivation (vermehrter Speichelfluss)
- Husten und Würgereiz
-
Gürtelförmige Schmerzen
-
Intramurale Divertikel:
- Assoziiert mit Ösophagusstenosen und Soorinfektionen
4. Wie wird Ösophagusdivertikel behandelt?
Die Behandlung von Ösophagusdivertikeln richtet sich nach der Lokalisation, Größe und Symptomatik. Asymptomatische Divertikel erfordern oft keine Therapie, während symptomatische Fälle meist chirurgisch behandelt werden.
- Zenker-Divertikel:
- Chirurgische Resektion: Das Divertikel wird entfernt, oft kombiniert mit einer Myotomie des Musculus cricopharyngeus.
-
Endoskopische Verfahren: Minimal-invasive Methoden wie die transorale Divertikuloösophagostomie sind besonders für ältere Patienten geeignet.
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Epiphrenische Divertikel:
- Chirurgische Resektion: Transthorakal oder laparoskopisch, oft kombiniert mit einer Myotomie des unteren Ösophagussphinkters.
-
Medikamentöse Therapie: Bei begleitendem Reflux können Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI) eingesetzt werden.
-
Parabronchiale Divertikel:
- Konservative Therapie: Bei milden Symptomen können PPI oder Ballondilatationen versucht werden.
-
Chirurgische Resektion: Nur bei hochsymptomatischen Patienten oder Komplikationen wie Fistelbildungen.
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Intramurale Divertikel:
- Säuresuppression: Behandlung mit PPI bei Refluxösophagitis.
- Bougierung: Bei assoziierten Stenosen.
Prognose und Prophylaxe
Die Prognose von Ösophagusdivertikeln ist in der Regel gut, insbesondere bei rechtzeitiger Behandlung. Rezidive sind möglich, aber selten. Eine spezifische Prophylaxe existiert nicht, jedoch können ein gesunder Lebensstil und der Verzicht auf Nikotin und Alkohol das Risiko für intramurale Divertikel reduzieren.
Ösophagusdivertikel sind eine seltene, aber behandelbare Erkrankung. Bei Verdacht auf ein Divertikel sollte frühzeitig eine ärztliche Abklärung erfolgen, um Komplikationen zu vermeiden.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Ösophagusachalasie
- Ösophagusatresie
- Ösophaguskarzinom
- Gastroösophageale Refluxkrankheit
- Divertikulitis
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