Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)
Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) ist eine häufige Erkrankung, bei der Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt und zu Beschwerden oder Komplikationen führt. Sie betrifft etwa 10-20% der Bevölkerung und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der GERD erläutert.
1. Was ist die Diagnose von Gastroösophagealer Refluxkrankheit?
Die Diagnose der GERD basiert auf einer Kombination aus Anamnese, klinischen Symptomen und gegebenenfalls weiterführenden Untersuchungen.
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Anamnese: Typische Symptome wie Sodbrennen, Säureregurgitation, thorakale Schmerzen oder Dysphagie (Schluckbeschwerden) sind wegweisend. Alarmsymptome wie ungewollter Gewichtsverlust, Anämie oder Schluckstörungen erfordern eine weiterführende Diagnostik.
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Empirische Therapie: Bei typischer Symptomatik und fehlenden Alarmsymptomen kann eine Therapie mit Protonenpumpenhemmern (PPI) ohne weitere Diagnostik eingeleitet werden. Ein Ansprechen auf die Therapie bestätigt die Diagnose.
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Ösophagogastroduodenoskopie (OGD): Bei unklaren Beschwerden oder Alarmsymptomen wird eine Endoskopie durchgeführt, um Schleimhautläsionen, Erosionen oder einen Barrett-Ösophagus zu erkennen.
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pH-Metrie und Impedanzmessung: Diese Verfahren messen den Säuregehalt in der Speiseröhre und erfassen Refluxereignisse. Sie sind besonders nützlich bei Patienten mit atypischen Symptomen oder fehlendem Ansprechen auf PPI.
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Biopsie: Bei Verdacht auf einen Barrett-Ösophagus oder eine eosinophile Ösophagitis wird eine Gewebeprobe entnommen.
Die GERD wird gemäß der Los Angeles-Klassifikation in vier Schweregrade (A-D) eingeteilt, abhängig von der Ausdehnung der Schleimhautläsionen.
2. Was sind die Ursachen von Gastroösophagealer Refluxkrankheit?
Die GERD entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen den Schutzmechanismen der Speiseröhre und den aggressiven Faktoren des Magens. Die Hauptursachen sind:
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Insuffizienz des unteren Ösophagussphinkters (UÖS): Der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen ist geschwächt oder öffnet sich unkontrolliert, was den Rückfluss von Magensäure begünstigt.
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Hiatushernie: Eine Verschiebung des Magens durch das Zwerchfell in den Brustraum kann die Funktion des UÖS beeinträchtigen.
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Erhöhter intraabdomineller Druck: Übergewicht, Schwangerschaft oder enge Kleidung können den Druck im Bauchraum erhöhen und Reflux auslösen.
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Gestörte ösophageale Clearance: Eine verminderte Beweglichkeit der Speiseröhre führt zu einem längeren Verbleib des Refluats.
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Sekundäre Ursachen: Schwangerschaft, Medikamente (z. B. Kalziumantagonisten, Benzodiazepine) oder Erkrankungen wie Sklerodermie können eine GERD begünstigen.
3. Symptome treten bei Gastroösophagealer Refluxkrankheit auf?
Die Symptome der GERD sind vielfältig und können sowohl typische als auch atypische Beschwerden umfassen:
- Typische Symptome:
- Sodbrennen (brennender Schmerz hinter dem Brustbein)
- Säureregurgitation (Rückfluss von Mageninhalt in den Rachen)
- Dysphagie (Schluckbeschwerden)
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Thorakales Druckgefühl
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Atypische Symptome:
- Chronischer Husten
- Heiserkeit
- Asthma
- Zahnschmelzerosionen
- Schlafstörungen
Die Symptome treten häufig nach dem Essen, im Liegen oder bei körperlicher Anstrengung auf und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
4. Wie wird Gastroösophageale Refluxkrankheit behandelt?
Die Behandlung der GERD zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, Schleimhautläsionen abheilen zu lassen und Komplikationen zu verhindern. Die Therapie umfasst nicht-medikamentöse Maßnahmen, Medikamente und in seltenen Fällen operative Eingriffe.
Nicht-medikamentöse Therapie:
- Lebensstiländerungen:
- Gewichtsreduktion bei Übergewicht
- Verzicht auf späte Mahlzeiten
- Hochstellen des Kopfendes des Bettes
- Vermeidung von Triggerfaktoren wie Kaffee, Alkohol, Nikotin und fettreiche Speisen
Medikamentöse Therapie:
- Protonenpumpenhemmer (PPI): Sie sind die Therapie der ersten Wahl und hemmen die Säureproduktion im Magen. Beispiele sind Omeprazol, Pantoprazol oder Esomeprazol.
- H2-Rezeptor-Antagonisten: Sie sind weniger wirksam als PPI, können aber bei leichten Symptomen eingesetzt werden. Beispiele sind Ranitidin oder Famotidin.
- Antazida: Sie neutralisieren die Magensäure und bieten kurzfristige Linderung.
- Trizyklische Antidepressiva oder SSRI: Bei hypersensitivem Ösophagus oder funktionellem Sodbrennen können diese Medikamente hilfreich sein.
Operative Maßnahmen:
- Laparoskopische Fundoplikatio: Bei Patienten mit schwerer GERD, die nicht auf Medikamente ansprechen oder eine Hiatushernie haben, kann eine Operation erwogen werden. Dabei wird der obere Teil des Magens um die Speiseröhre gelegt, um den UÖS zu stärken.
Fazit
Die gastroösophageale Refluxkrankheit ist eine häufige und oft chronische Erkrankung, die durch eine Kombination aus Lebensstiländerungen, Medikamenten und gegebenenfalls operativen Maßnahmen gut behandelt werden kann. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind wichtig, um Komplikationen wie den Barrett-Ösophagus oder ein Adenokarzinom zu verhindern. Bei anhaltenden Beschwerden sollte immer eine ärztliche Abklärung erfolgen.
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