Eingewachsener Nagel (Onychocryptosis)

1. Was ist die Diagnose von Eingewachsener Nagel (Onychocryptosis)?

Ein eingewachsener Nagel, medizinisch als Onychocryptosis oder Unguis incarnatus bezeichnet, ist eine häufige Erkrankung, bei der der Nagel, meist an den großen Zehen, in die seitliche Haut einwächst. Dies führt zu einer Entzündung, die mit Schmerzen, Rötungen und Schwellungen einhergehen kann. Die Diagnose wird in der Regel durch eine klinische Untersuchung gestellt, bei der der Arzt oder die Ärztin den betroffenen Zeh genau betrachtet und nach den Symptomen sowie möglichen Auslösern fragt. In seltenen Fällen, insbesondere bei Komplikationen wie einer eitrigen Entzündung (Phlegmone), können zusätzliche Untersuchungen wie ein Bluttest erforderlich sein.

2. Was sind die Ursachen von Eingewachsener Nagel (Onychocryptosis)?

Ein eingewachsener Nagel entsteht, wenn sich eine seitliche Nagelkante in die Haut hineindrückt und weiterwächst. Dies kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden:

Falsches Nagelschneiden: Zu kurz geschnittene oder an den Ecken abgerundete Nägel erhöhen das Risiko.
Enges Schuhwerk: Schuhe, die die Zehen einengen, können den Druck auf die Nägel erhöhen.
Schweißfüße: Übermäßige Schweißbildung weicht die Haut auf und macht sie anfälliger für Verletzungen.
Erbliche Nagelwuchsformen: Gewölbte oder röhrenartig geformte Nägel („Rollnägel“) neigen eher zum Einwachsen.
Übergewicht (Adipositas): Erhöht den Druck auf die Zehen.
Erkrankungen: Diabetes mellitus, Herz- oder Nierenschwäche sowie chronische Beinvenenschwäche können das Risiko erhöhen.
Medikamente: Bestimmte Krebsmedikamente können das Nagelwachstum beeinflussen.

3. Symptome treten bei Eingewachsener Nagel (Onychocryptosis) auf?

Die Symptome eines eingewachsenen Nagels sind oft deutlich sichtbar und spürbar:

Schmerzen: Besonders beim Gehen oder bei Druck auf den betroffenen Zeh.
Rötungen und Schwellungen: Die betroffene Stelle ist entzündet und stärker durchblutet.
Granulationsgewebe: Es bildet sich neues Gewebe („wildes Fleisch“), das über den Nagel wächst.
Nässen, Bluten oder Eitern: Die Entzündung kann sich verschlimmern, insbesondere wenn Bakterien die Wunde besiedeln.
Unangenehmer Geruch: Bei bakterieller Infektion kann die betroffene Stelle unangenehm riechen.

In schweren Fällen kann sich die Entzündung ausbreiten und zu einer eitrigen Entzündung des tieferliegenden Gewebes (Phlegmone) führen, die mit Fieber und Abgeschlagenheit einhergeht.

4. Wie wird Eingewachsener Nagel (Onychocryptosis) behandelt?

Die Behandlung eines eingewachsenen Nagels hängt vom Schweregrad der Entzündung ab:

Leichte Fälle:

Fußbäder: Warme, seifenhaltige Fußbäder helfen, die Entzündung zu lindern.
Desinfektion: Anschließend sollte die betroffene Stelle mit antiseptischen oder entzündungshemmenden Tinkturen, Gelen oder Salben behandelt werden.
Druckentlastung: Offene Schuhe und weite Strümpfe reduzieren den Druck auf den Nagel.
Nagelspangen: Spezielle Spangen können den Nagel anheben und das Einwachsen verhindern.

Schwere Fälle:

Ärztliche Behandlung: Bei starken Schmerzen, Eiterbildung oder ausbleibender Besserung sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Operation: In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, bei der der eingewachsene Teil des Nagels entfernt wird. Es gibt verschiedene Verfahren, die je nach Situation angewendet werden können.

Vorbeugung:

Richtiges Nagelschneiden: Die Nägel sollten gerade und nicht zu kurz geschnitten werden.
Passendes Schuhwerk: Schuhe sollten genügend Platz für die Zehen bieten.
Fußpflege: Regelmäßige Pflege der Füße und Nägel, insbesondere bei Risikofaktoren wie Diabetes, ist wichtig.

Ein eingewachsener Nagel kann den Alltag erheblich beeinträchtigen, insbesondere durch Schmerzen beim Gehen. Mit der richtigen Pflege und Behandlung lässt sich das Problem jedoch in den meisten Fällen gut in den Griff bekommen. Bei anhaltenden Beschwerden oder Komplikationen sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.