Herausgesprungene Kniescheibe (Patellaluxation)

1. Was ist die Diagnose von Herausgesprungene Kniescheibe (Patellaluxation)?

Die Diagnose einer Patellaluxation, also einer herausgesprungenen Kniescheibe, wird in der Regel durch eine klinische Untersuchung gestellt. Die Ärztin oder der Arzt betrachtet das Knie und tastet es ab, um die Position der Kniescheibe zu überprüfen. Oft ist die verrutschte Kniescheibe bereits von außen sichtbar. Nach dem Einrenken der Kniescheibe wird häufig ein Röntgenbild angefertigt, um mögliche Knochenverletzungen auszuschließen. Zusätzlich kann eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden, um Verletzungen der Bänder, Menisken oder Knorpel zu erkennen und anatomische Fehlstellungen zu identifizieren.

2. Was sind die Ursachen von Herausgesprungene Kniescheibe (Patellaluxation)?

Eine Patellaluxation tritt häufig auf, wenn das Kniegelenk in leicht gebeugter Haltung nach innen gedreht wird, während der Fuß flach auf dem Boden steht. Dies geschieht oft bei sportlichen Aktivitäten wie Fußball, Handball, Tanzen oder Turnen. Solche Verletzungen werden als akute oder traumatische Luxationen bezeichnet und machen etwa 80 Prozent aller Patellaluxationen aus.

Risikofaktoren, die das Herausspringen der Kniescheibe begünstigen, sind:
– Fehlstellungen der Beine, wie X-Beine
– Anatomische Besonderheiten, wie eine verformte Führungsrinne oder eine höherstehende Kniescheibe
– Schwache oder verkürzte Muskeln, insbesondere der innere Oberschenkelmuskel
– Überbewegliche Gelenke oder schwache Bänder

3. Symptome treten bei Herausgesprungene Kniescheibe (Patellaluxation) auf?

Die Symptome einer Patellaluxation sind meist sehr deutlich:
Starke Schmerzen: Die Betroffenen verspüren in der Regel starke Schmerzen im Knie.
Sichtbare Verlagerung: Die Kniescheibe ist oft deutlich seitlich verschoben und sichtbar verrutscht.
Knacken oder Knallen: Während des Herausspringens kann ein Knack- oder Knallgeräusch zu hören sein.
Schwellung: Durch das Reißen der Gelenkkapsel oder des medialen patellofemoralen Haltebands (MPFL) kommt es häufig zu einer Schwellung des Knies.
Einschränkung der Beweglichkeit: Das Knie kann nicht mehr normal gebeugt oder gestreckt werden.

Bei wiederholten Luxationen können die Symptome weniger stark ausgeprägt sein, da die umliegenden Strukturen bereits geschwächt sind.

4. Wie wird Herausgesprungene Kniescheibe (Patellaluxation) behandelt?

Die Behandlung einer Patellaluxation hängt vom Schweregrad der Verletzung ab. In vielen Fällen springt die Kniescheibe von selbst wieder in ihre normale Position zurück. Geschieht dies nicht, sollte umgehend ein Krankenwagen gerufen werden (Notruf 112). Erste-Hilfe-Maßnahmen umfassen:
Ruhe bewahren: Das Bein sollte entlastet werden, indem man sich hinsetzt oder hinlegt.
Knie stillhalten: Vermeiden Sie Bewegungen, um weitere Verletzungen zu verhindern.
Kühlen: Das Knie sollte gekühlt werden, um Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren.

Im Krankenhaus wird die Kniescheibe unter Schmerzmitteleinnahme wieder eingerenkt. Dies kann durch langsames Strecken des Beins oder manuell durch die Ärztin oder den Arzt erfolgen. Nach dem Einrenken wird das Knie für einige Wochen mit einer speziellen Bandage stabilisiert. Gehhilfen können in der Anfangsphase sinnvoll sein, um das Knie zu entlasten.

Physiotherapie und Rehabilitation

Nach der akuten Behandlung folgt eine Phase der Rehabilitation, die in der Regel Physiotherapie beinhaltet. Ziel ist es, die Beweglichkeit des Knies wiederherzustellen und die Muskulatur zu stärken, insbesondere den inneren Oberschenkelmuskel. Dies verleiht der Kniescheibe mehr Stabilität. Auch die Kräftigung der Hüft-, Becken-, Knöchel- und Rumpfmuskulatur ist wichtig, um das Kniegelenk zu stabilisieren.

Operation

Eine Operation kann erforderlich sein, wenn:
– Die Kniescheibe wiederholt herausspringt.
– Risikofaktoren für weitere Luxationen vorliegen.
– Schwere Knorpel- oder Knochenverletzungen entstanden sind.

Langfristige Prognose

Die vollständige Genesung dauert in der Regel etwa 6 Wochen für den Alltag und 3 bis 4 Monate für die Rückkehr zum Sport. Bei schweren Verletzungen oder nach einer Operation kann die Rehabilitation deutlich länger dauern. Nach einer Patellaluxation ist die Kniescheibe instabiler, und das Risiko für erneute Luxationen liegt bei 15 bis 45 Prozent. Langfristig kann eine Patellaluxation das Risiko für Kniearthrose erhöhen.

Durch gezielte Physiotherapie und Muskelaufbau können jedoch viele Betroffene ihren Sport wieder aufnehmen, ohne Einschränkungen.

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