Lungenembolie: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Lungenembolie?
Die Diagnose einer Lungenembolie (LE) ist oft komplex und erfordert eine sorgfältige Abklärung, da die Symptome unspezifisch sein können. Die Diagnosestellung beginnt mit der klinischen Einschätzung des Risikos anhand von Scores wie dem Wells-Score oder dem revidierten Genfer Score. Diese Scores bewerten Risikofaktoren wie frühere Thrombosen, Herzfrequenz, Immobilisierung und klinische Symptome.
Bei Patienten mit geringer klinischer Wahrscheinlichkeit wird ein D-Dimer-Schnelltest durchgeführt. Normalwerte schließen eine Lungenembolie weitgehend aus, während erhöhte Werte weitere Untersuchungen erfordern. Bei mittlerer oder hoher Wahrscheinlichkeit wird eine CT-Angiographie (Spiral-CT) durchgeführt, die als Goldstandard gilt. Sie zeigt direkt die Verlegung der Lungenarterien durch Thromben. Alternativ kann eine Ventilations-Perfusions-Szintigrafie eingesetzt werden, die jedoch weniger spezifisch ist.
Zusätzlich können Echokardiografie und Sonografie der Beinvenen Hinweise auf eine Rechtsherzbelastung oder die Herkunft des Thrombus liefern. Die Risikostratifizierung erfolgt mittels des Simplified Pulmonary Embolism Severity Index (sPESI), um das 30-Tages-Todesrisiko abzuschätzen.
2. Was sind die Ursachen von Lungenembolie?
In etwa 90% der Fälle entsteht eine Lungenembolie durch eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT). Thromben aus den Beinvenen lösen sich und gelangen über den Blutstrom in die Lungenarterien, wo sie eine Verlegung verursachen. Selten können auch Thromben aus dem rechten Herzen oder der Vena cava superior (z. B. bei zentralen Venenkathetern) eine Embolie auslösen.
Weitere, seltene Ursachen sind:
– Fetttröpfchen (z. B. nach Knochenbrüchen),
– Luftembolien (z. B. bei medizinischen Eingriffen),
– Fremdkörper (z. B. Katheterteile).
Risikofaktoren für die Entstehung einer Lungenembolie sind:
– Hohes Risiko: Frakturen der unteren Extremitäten, stationäre Aufenthalte bei Herzinsuffizienz, Hüft- oder Kniegelenksersatz, schwere Traumata, vorausgegangene Thrombosen.
– Mittleres Risiko: Krebserkrankungen, Chemotherapie, Hormonersatztherapie, Infektionen, Schwangerschaft.
– Geringes Risiko: Bettlägerigkeit, Diabetes mellitus, Adipositas, langes Sitzen (z. B. auf Langstreckenflügen).
3. Welche Symptome treten bei Lungenembolie auf?
Die Symptome einer Lungenembolie können variieren und hängen vom Ausmaß der Verlegung der Lungenarterien ab. Typische Symptome sind:
– Plötzliche Atemnot (Dyspnoe),
– Brustschmerzen, die atemabhängig oder retrosternal sein können,
– Tachykardie (erhöhte Herzfrequenz),
– Hämoptyse (Aushusten von blutigem Sekret),
– Fieber,
– Synkopen (kurze Bewusstlosigkeit) oder Präsynkopen (Schwindel).
Bei schweren Fällen kann es zu einem Kreislaufschock mit Hypotonie (niedrigem Blutdruck) und Rechtsherzversagen kommen. Ein Lungeninfarkt ist möglich, wenn größere Lungenareale nicht mehr durchblutet werden.
4. Wie wird Lungenembolie behandelt?
Die Behandlung der Lungenembolie zielt darauf ab, die Obstruktion der Lungenarterien zu beseitigen, das Rechtsherz zu entlasten und Rezidive zu verhindern.
Akuttherapie:
- Antikoagulation: Unmittelbar nach Diagnosestellung wird eine parenterale Antikoagulation mit unfraktioniertem Heparin (UFH), niedermolekularem Heparin (NMH) oder Fondaparinux eingeleitet. Dies verhindert das Wachstum bestehender Thromben und die Bildung neuer Gerinnsel.
- Thrombolyse: Bei schweren Fällen mit Schock oder Rechtsherzversagen kann eine Thrombolyse mit Substanzen wie Alteplase (rt-PA) durchgeführt werden, um die Thromben aufzulösen. Diese Therapie ist jedoch mit einem erhöhten Blutungsrisiko verbunden und erfordert eine sorgfältige Abwägung.
- Chirurgische Embolektomie: Bei Kontraindikationen gegen die Thrombolyse oder bei ausbleibendem Ansprechen kann eine chirurgische Entfernung des Thrombus notwendig sein.
Langzeittherapie:
- Orale Antikoagulanzien: Nach der Akutphase wird die Therapie auf orale Antikoagulanzien wie Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Warfarin) oder direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs) wie Rivaroxaban oder Apixaban umgestellt. Die Therapiedauer beträgt mindestens drei Monate, bei wiederholten Embolien oder persistierenden Risikofaktoren auch länger.
Prophylaxe:
- Frühmobilisation nach Operationen,
- Antikoagulation bei Risikopatienten,
- Kompressionsstrümpfe zur Verhinderung von Beinvenenthrombosen.
Fazit
Die Lungenembolie ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die eine schnelle Diagnose und Behandlung erfordert. Durch gezielte Prophylaxe und Risikostratifizierung kann das Auftreten von Lungenembolien reduziert werden. Bei Verdacht auf eine Lungenembolie ist eine umgehende ärztliche Abklärung entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.
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- Lungenentzündung
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