Pneumothorax: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Pneumothorax?

Ein Pneumothorax ist definiert als eine Luftansammlung im Pleuraspalt, dem Raum zwischen der Lunge und der Brustwand. Diese Luftansammlung führt dazu, dass der physiologische Unterdruck im Pleuraspalt aufgehoben wird, was einen Kollaps der Lunge zur Folge hat. Die Diagnose eines Pneumothorax wird in der Regel durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren gestellt.

Klinische Untersuchung:

  • Perkussion: Ein hypersonorer Klopfschall auf der betroffenen Seite.
  • Auskultation: Abgeschwächtes oder fehlendes Atemgeräusch auf der betroffenen Seite.
  • Symptome: Plötzliche, stechende Brustschmerzen und Atemnot.

Bildgebende Verfahren:

  • Röntgen-Thorax: Das Röntgenbild zeigt typischerweise eine Abwesenheit von Lungengewebe in der betroffenen Region. Die Sensitivität ist in der Exspiration höher.
  • CT-Thorax: Bei unklaren Befunden oder Verdacht auf einen sekundären Pneumothorax ist eine CT-Untersuchung indiziert.
  • Pleurasonografie: Diese Methode ist sensitiver als das Röntgenbild und zeigt im M-Mode kein Lungengleiten und kein „Seashore-Zeichen“, sondern horizontale „Sky-Linien“.

2. Was sind die Ursachen von Pneumothorax?

Die Ursachen eines Pneumothorax können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden:

Spontanpneumothorax:

  • Primärer Spontanpneumothorax: Tritt ohne erkennbare Vorerkrankung auf, oft bei jungen, schlanken Männern. Ursache ist meist das Platzen einer subpleuralen Emphysemblase.
  • Sekundärer Spontanpneumothorax: Tritt bei Patienten mit vorbestehenden Lungenerkrankungen wie COPD, Asthma, Pneumonie oder zystischer Fibrose auf.

Traumatischer Pneumothorax:

  • Penetrierende Verletzungen: Stich- oder Schusswunden, die die Brustwand durchdringen.
  • Stumpfe Verletzungen: Rippenfrakturen, die zu einer Diskontinuität der Pleura führen.

Iatrogener Pneumothorax:

  • Medizinische Eingriffe: Pleurapunktionen, Anlage von Subklaviakathetern, Überdruckbeatmung oder Thoraxoperationen.

Risikofaktoren:

  • Rauchen: Erhöht das Risiko erheblich.
  • Alter: Besonders bei Männern unter 40 Jahren.
  • Positive Familienanamnese: Genetische Prädisposition.

3. Symptome treten bei Pneumothorax auf?

Die Symptome eines Pneumothorax können plötzlich auftreten und variieren in ihrer Intensität:

  • Plötzliche, stechende Brustschmerzen: Oft auf der betroffenen Seite.
  • Atemnot (Dyspnoe): Die Schwere der Atemnot korreliert nicht unbedingt mit dem Ausmaß des Pneumothorax.
  • Tachypnoe: Erhöhte Atemfrequenz.
  • Hustenreiz: Trockener Husten kann auftreten.
  • Asymmetrische Thoraxexkursionen: Die betroffene Seite bewegt sich weniger beim Atmen.
  • Hautemphysem: Bei traumatischem Pneumothorax kann Luft unter die Haut gelangen.

Komplikationen:

  • Spannungspneumothorax: Ein medizinischer Notfall, der zu schwerer Atemnot, Zyanose, Tachykardie und Kreislaufschock führen kann.
  • Rezidive: Besonders bei idiopathischem Spontanpneumothorax.
  • Reexpansionsödem: Kann nach der Behandlung auftreten und zu akutem respiratorischem Versagen führen.

4. Wie wird Pneumothorax behandelt?

Die Behandlung eines Pneumothorax hängt von der Schwere der Symptome und der zugrunde liegenden Ursache ab:

Konservative Behandlung:

  • Kleine, asymptomatische Pneumothoraxe: Können unter klinischer und radiologischer Überwachung spontan resorbiert werden. Die Resorption kann bis zu sechs Wochen dauern.
  • Analgesie: Schmerzmittel wie Ibuprofen können zur Linderung der Schmerzen eingesetzt werden.

Interventionelle Behandlung:

  • Pleurasaugdrainage: Die häufigste Therapie. Eine Drainage wird in den Pleuraspalt gelegt, um die Luft abzusaugen. Die Drainage wird typischerweise im zweiten Interkostalraum medioklavikulär oder im vierten Interkostalraum in der hinteren Axillarlinie angelegt.
  • Videoassistierte thorakoskopische Chirurgie (VATS): Eine minimalinvasive Methode, die langfristig die besten Ergebnisse erzielt. Dabei können Bullae reseziert und eine Pleurodese durchgeführt werden, um das Rezidivrisiko zu verringern.

Notfallbehandlung:

  • Spannungspneumothorax: Eine sofortige Entlastung durch Punktion im zweiten Interkostalraum medioklavikulär mit einer großlumigen Kanüle ist erforderlich. Notfallventile wie Tiegel oder Heimlich-Ventile können verwendet werden, um die Luft entweichen zu lassen.

Langfristige Prophylaxe:

  • Raucherentwöhnung: Reduziert das Risiko eines Rezidivs.
  • Vermeidung von Tauchsport: Besonders bei Patienten mit vorbestehenden Lungenerkrankungen.
  • Chirurgische Pleurodese: Kann bei wiederkehrenden Pneumothoraxen in Betracht gezogen werden.

Prognose:

  • Primärer Pneumothorax: Hat in der Regel eine gute Prognose mit einer niedrigen Letalität.
  • Sekundärer Pneumothorax: Hat eine schlechtere Prognose, insbesondere bei älteren Patienten oder solchen mit schweren Lungenerkrankungen.
  • Rezidivrate: Ohne chirurgische Intervention liegt die Rezidivrate bei etwa 30%.

Die frühzeitige Diagnose und Behandlung eines Pneumothorax sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden und die Prognose zu verbessern.

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