Herzinfarkt: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Herzinfarkt?

Ein Herzinfarkt, auch Myokardinfarkt genannt (ICD-10 I21), ist die schwerste Form der koronaren Herzkrankheit (KHK). Er entsteht durch eine anhaltende Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff, was zum Absterben von Herzmuskelzellen führt. Die Diagnose eines Herzinfarkts basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, elektrokardiografischen (EKG) Befunden und serologischen Biomarkern.

Diagnostische Kriterien:
Anstieg und/oder Abfall eines kardialen Biomarkers (z. B. hochsensitives kardiales Troponin T oder I) mit mindestens einem Wert oberhalb der 99. Perzentile.
Symptome einer Myokardischämie (z. B. Brustschmerzen).
Ischämie-typische EKG-Veränderungen (z. B. ST-Strecken-Hebungen oder pathologische Q-Zacken).
Bildgebende Hinweise auf einen Verlust von vitalem Myokard oder neue regionale Wandbewegungsstörungen.
Nachweis eines koronaren Thrombus in der Angiografie oder Autopsie.

Ein Herzinfarkt wird in zwei Haupttypen unterteilt:
ST-Strecken-Hebungsinfarkt (STEMI): Persistierende ST-Strecken-Hebungen im EKG.
Nicht-ST-Strecken-Hebungsinfarkt (NSTEMI): Keine persistierenden ST-Strecken-Hebungen, aber andere ischämische Zeichen.

2. Was sind die Ursachen von Herzinfarkt?

Die meisten Herzinfarkte sind auf eine koronare Herzkrankheit (KHK) zurückzuführen, bei der die Blutversorgung des Herzens durch verengte oder verschlossene Koronararterien eingeschränkt ist. Die häufigste Ursache ist die Ruptur oder Erosion einer atherosklerotischen Plaque, die zur Bildung eines Thrombus führt, der die Arterie blockiert.

Seltenere Ursachen:
– Kongenitale Koronaranomalien
– Koronararterienembolie
– Kokain-induzierte Ischämie
– Koronardissektion
– Anhaltende Spasmen der Koronargefäße (z. B. Prinzmetal-Angina)
– Allergische Reaktionen (Kounis-Syndrom)

Risikofaktoren:
Nicht modifizierbar: Geschlecht (Männer > Frauen), höheres Lebensalter, genetische Disposition.
Modifizierbar: Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Dyslipidämie, Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress, Alkoholmissbrauch.

3. Symptome treten bei Herzinfarkt auf?

Die Symptome eines Herzinfarkts können variieren, aber das Leitsymptom ist ein plötzlich auftretender, anhaltender und meist starker Brustschmerz, der als Druck, Engegefühl oder Brennen beschrieben wird. Der Schmerz kann in verschiedene Körperregionen ausstrahlen, insbesondere in den linken Arm, den Hals, den Unterkiefer, den Rücken oder den Oberbauch.

Weitere Symptome:
Dyspnoe (Atemnot)
Blässe und Kaltschweißigkeit
Übelkeit und Erbrechen
Schwindel und Synkope (Ohnmacht)
Angst und Todesangst (Vernichtungsschmerz)

Atypische Symptome: Besonders bei Frauen, älteren Menschen oder Diabetikern können die Symptome weniger deutlich sein oder sogar fehlen (stummer Infarkt).

4. Wie wird Herzinfarkt behandelt?

Die Behandlung eines Herzinfarkts erfordert eine schnelle und professionelle medizinische Versorgung, um das Überleben und die Prognose zu verbessern. Die Therapie umfasst sowohl akute Maßnahmen zur Wiederherstellung der Durchblutung als auch langfristige Strategien zur Sekundärprävention.

Akutbehandlung:
Reperfusionstherapie: Bei STEMI ist eine sofortige primäre perkutane Koronarintervention (PCI) mit Stent-Implantation die bevorzugte Methode, um die blockierte Arterie wieder zu öffnen. Alternativ kann eine Thrombolyse (medikamentöse Auflösung des Thrombus) eingesetzt werden, wenn eine PCI nicht schnell verfügbar ist.
Medikamentöse Therapie:
Antithrombotika (z. B. Aspirin, Heparin) zur Hemmung der Blutgerinnung.
Betablocker zur Senkung der Herzfrequenz und des Sauerstoffbedarfs.
Nitrate zur Erweiterung der Blutgefäße und Linderung der Brustschmerzen.
Schmerzmittel (z. B. Morphin) bei starken Schmerzen.

Langfristige Therapie:
Sekundärprävention:
Lebensstiländerungen: Rauchstopp, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung.
Medikamente: Statine zur Senkung des Cholesterinspiegels, ACE-Hemmer oder AT1-Antagonisten zur Blutdrucksenkung, Betablocker zur Reduktion der Herzbelastung.
Rehabilitation: Kardiologische Rehabilitation zur Verbesserung der körperlichen Fitness und psychischen Gesundheit.

Prognose:
Die Prognose nach einem Herzinfarkt hängt von der Schnelligkeit der Behandlung, dem Ausmaß des Herzschadens und der Einhaltung der Sekundärpräventionsmaßnahmen ab. Eine frühzeitige und effektive Behandlung kann die Überlebenschancen deutlich verbessern.


Ein Herzinfarkt ist ein lebensbedrohliches Ereignis, das sofortige medizinische Hilfe erfordert. Durch eine schnelle Diagnose, eine effektive Akutbehandlung und langfristige Präventionsmaßnahmen können die Folgen minimiert und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden.

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