Peritonitis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Peritonitis ist eine ernsthafte Erkrankung, die eine Entzündung des Bauchfells (Peritoneum) darstellt. Sie kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine schnelle Diagnose und Behandlung. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Peritonitis.


1. Was ist die Diagnose von Peritonitis?

Die Diagnose einer Peritonitis basiert auf einer Kombination aus klinischer Untersuchung, Laborbefunden und bildgebenden Verfahren. Typische Anzeichen sind ein akutes Abdomen mit starken Bauchschmerzen, Abwehrspannung („bretthartes“ Abdomen) und Druckschmerz.

  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt überprüft auf Peritonismus (Schmerzen bei Berührung oder Loslassen des Bauches) und hört die Darmgeräusche ab. Aszites (Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum) kann ebenfalls ein Hinweis sein.
  • Laboruntersuchungen: Blutbild, Entzündungsparameter (z. B. CRP, Leukozyten) und Leber- sowie Nierenwerte werden bestimmt. Bei Verdacht auf eine spontan bakterielle Peritonitis (SBP) wird eine Aszitespunktion durchgeführt, um die Zellzahl und den Erregernachweis zu ermitteln.
  • Bildgebung: Sonografie, Röntgen (freie Luft bei Hohlorganperforation) und CT (bei sekundärer Peritonitis) sind wichtige Werkzeuge, um die Ursache und Ausdehnung der Entzündung zu bestimmen.
  • Laparoskopie: In unklaren Fällen kann eine diagnostische Laparoskopie notwendig sein.

2. Was sind die Ursachen von Peritonitis?

Peritonitis wird in primäre und sekundäre Formen unterteilt, abhängig von der Ursache:

Primäre Peritonitis

  • Tritt ohne abdominelle Vorerkrankungen auf.
  • Häufigste Form: Spontan bakterielle Peritonitis (SBP) bei Patienten mit Leberzirrhose und Aszites.
  • Erreger: Meist Escherichia coli, Klebsiella oder Bacteroides.
  • Seltenere Ursachen: Tuberkulose, Pilze oder Viren.

Sekundäre Peritonitis

  • Folge einer abdominellen Erkrankung oder Verletzung.
  • Häufige Ursachen:
  • Hohlorganperforation (z. B. bei Appendizitis, Divertikulitis, Ulkusperforation).
  • Postoperative Komplikationen (z. B. Anastomoseninsuffizienz).
  • Trauma oder Durchwanderungsperitonitis bei Ileus oder mesenterialem Gefäßverschluss.
  • Erreger: Meist Mischinfektionen mit Escherichia coli, Enterokokken und Bacteroides.

Weitere Formen

  • Tertiäre Peritonitis: Persistierende oder rezidivierende Infektion nach Behandlung.
  • Quartäre Peritonitis: Intraabdominelle Abszesse.
  • CAPD-assoziierte Peritonitis: Bei Patienten unter Bauchfelldialyse.

3. Symptome treten bei Peritonitis auf?

Die Symptome einer Peritonitis sind oft schwerwiegend und können sich schnell verschlechtern:

  • Lokale Symptome:
  • Starke Bauchschmerzen.
  • Abwehrspannung („bretthartes“ Abdomen).
  • Druck- und Loslassschmerz.
  • Erschütterungsempfindlichkeit.
  • Erbrechen und Übelkeit.

  • Systemische Symptome:

  • Fieber und Schüttelfrost.
  • Tachypnoe (schnelle Atmung).
  • Kreislaufinsuffizienz bis hin zum Schock.

  • Komplikationen:

  • Sepsis und septischer Schock.
  • Volumenmangel durch Flüssigkeitsverlust.
  • Organversagen (Niere, Leber, Lunge).
  • Paralytischer Ileus (Darmlähmung).

4. Wie wird Peritonitis behandelt?

Die Behandlung der Peritonitis hängt von der Ursache und Schwere der Erkrankung ab:

Primäre Peritonitis

  • Antibiotikatherapie: Empirische Behandlung mit Cephalosporinen der 3. Generation (z. B. Ceftriaxon).
  • Albumingabe: Zur Vermeidung von Volumenverschiebungen und Aszitesbildung.
  • Kontrollpunktion: Erfolgskontrolle nach 48 Stunden.

Sekundäre Peritonitis

  • Chirurgische Therapie: Die wichtigste Maßnahme ist die Fokussanierung (z. B. Appendektomie, Cholezystektomie, Sigmaresektion).
  • Intraoperative Maßnahmen: Lavage (Spülung), Débridement (Entfernung von abgestorbenem Gewebe) und Drainageeinlage.
  • Antibiotikatherapie: Kalkulierte Antibiotikagabe je nach Erreger und Schweregrad:
  • Ciprofloxacin/Levofloxacin + Metronidazol bei lokalisierter Peritonitis.
  • Piperacillin-Tazobactam oder Ertapenem bei diffuser Peritonitis.
  • Meropenem oder Imipenem/Cilastatin bei Sepsis oder multiresistenten Erregern.

Unterstützende Therapie

  • Flüssigkeitsgabe: Ausgleich von Volumenverlusten.
  • Analgesie: Schmerztherapie.
  • Thromboseprophylaxe: Vorbeugung von Blutgerinnseln.

Prognose und Prophylaxe

Die Prognose der Peritonitis hängt von der Ursache, dem Ausmaß der Entzündung und dem Zeitpunkt der Behandlung ab. Die Letalität liegt bei bis zu 30%.

  • Prophylaxe:
  • Bei Patienten mit Leberzirrhose und Aszites kann eine Antibiotikaprophylaxe (z. B. Norfloxacin) das Risiko einer SBP reduzieren.
  • Bei CAPD-Patienten ist eine sorgfältige Hygiene entscheidend, um Infektionen zu vermeiden.

Peritonitis ist eine ernste Erkrankung, die eine schnelle Diagnose und Behandlung erfordert. Bei Verdacht auf eine Peritonitis sollte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.

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