Cholezystitis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Cholezystitis?
Die Diagnose einer Cholezystitis, einer Entzündung der Gallenblase, basiert auf einer Kombination aus klinischer Untersuchung, Laborbefunden und bildgebenden Verfahren.
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Klinische Untersuchung: Ein typisches Leitsymptom ist das Murphy-Zeichen, bei dem der Patient bei Palpation des rechten Oberbauches während der Inspiration aufgrund von Schmerzen die Atmung abrupt abbricht. Dies ist ein starkes Indiz für eine akute Cholezystitis.
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Laborbefunde: Bei der akuten Cholezystitis zeigen sich häufig erhöhte Entzündungsparameter wie Leukozytose, CRP-Erhöhung und BSG-Erhöhung. Auch die Leberenzyme können erhöht sein. Bei Verdacht auf eine Gallengangsobstruktion sollten zusätzlich die Cholestaseparameter (Bilirubin, Gamma-GT, alkalische Phosphatase) bestimmt werden.
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Bildgebende Verfahren: Die Abdomensonographie ist die Methode der ersten Wahl. Sie zeigt typischerweise eine verdickte Gallenblasenwand, Gallensteine und manchmal auch umgebende Flüssigkeit oder eine verstärkte Durchblutung der Gallenblasenwand. Bei unklaren Befunden können CT oder MRT ergänzend eingesetzt werden.
Die Diagnose einer akuten Cholezystitis kann gestellt werden, wenn drei der folgenden vier Kriterien erfüllt sind und sonographische Zeichen einer Cholezystitis oder Cholelithiasis vorliegen:
1. Rechtsseitige Oberbauchschmerzen
2. Positives Murphy-Zeichen
3. Leukozytose
4. Fieber
Bei der chronischen Cholezystitis sind die Laborbefunde oft unspezifisch, und die Diagnose wird hauptsächlich durch bildgebende Verfahren wie Sonographie, CT oder hepatobiliäre Szintigraphie gestellt.
2. Was sind die Ursachen von Cholezystitis?
Die Cholezystitis wird in zwei Hauptformen unterteilt: die akute und die chronische Cholezystitis.
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Akute Cholezystitis: In 90% der Fälle liegt eine akute kalkulöse Cholezystitis vor, die durch eine Obstruktion der Gallenwege durch Gallensteine verursacht wird. Diese Obstruktion führt zu einer Stauung der Galle, gefolgt von einer Entzündung der Gallenblasenwand. Im weiteren Verlauf können Bakterien wie E. coli, Klebsiella oder Anaerobier die Entzündung verstärken. In selteneren Fällen kann eine akalkulöse Cholezystitis auftreten, die oft mit einer Minderperfusion der Gallenblase, z.B. nach Operationen oder schweren Erkrankungen, verbunden ist.
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Chronische Cholezystitis: Diese Form ist meist die Folge wiederholter oder anhaltender akuter Entzündungen. Über 90% der Fälle sind mit einer Cholelithiasis (Gallensteinen) assoziiert. Die chronische Entzündung kann zu einer Schrumpfgallenblase oder einer Porzellangallenblase führen, bei der die Gallenblasenwand verkalkt und narbig verändert ist.
Risikofaktoren für die Entwicklung einer Cholezystitis sind:
– Weibliches Geschlecht
– Übergewicht
– Schwangerschaft
– Drastischer Gewichtsverlust
– Positive Familienanamnese
– Alter über 40 Jahre
– Heller Hauttyp
3. Symptome treten bei Cholezystitis auf?
Die Symptome einer Cholezystitis können je nach Form (akut oder chronisch) variieren.
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Akute Cholezystitis: Patienten klagen über progrediente Schmerzen im rechten oberen Quadranten des Abdomens oder im Epigastrium. Häufige Begleitsymptome sind Völlegefühl, Blähungen, Nahrungsintoleranz, Übelkeit und Erbrechen. Bei einer Gallenkolik treten starke, kolikartige Schmerzen auf, die in die rechte Schulter, das Epigastrium oder den Rücken ausstrahlen können. Systemische Infektzeichen wie Fieber können ebenfalls vorhanden sein.
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Chronische Cholezystitis: Die Symptome ähneln denen der akuten Form, sind jedoch oft weniger ausgeprägt und können über Wochen bis Monate anhalten. Fieber tritt seltener auf. Ältere Patienten können unspezifische Symptome zeigen, was die Diagnose erschwert.
4. Wie wird Cholezystitis behandelt?
Die Behandlung der Cholezystitis hängt von der Form und dem Schweregrad der Erkrankung ab.
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Chirurgische Therapie: Die laparoskopische Cholezystektomie (Entfernung der Gallenblase) ist die Standardtherapie bei akuter Cholezystitis und sollte innerhalb von 24 Stunden nach Diagnosestellung durchgeführt werden. Bei der chronischen Cholezystitis wird eine elektive laparoskopische Cholezystektomie angestrebt. Bei Kontraindikationen für eine Laparoskopie kann eine offen-chirurgische Therapie durchgeführt werden. Bei hohem Operationsrisiko kommen alternative Verfahren wie die perkutane Gallenblasendrainage in Betracht.
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Antibiotische Therapie: Bei unkomplizierten Fällen ist keine Antibiotikaprophylaxe notwendig. Bei akuter Cholezystitis mit Zeichen einer Sepsis, eines Abszesses, einer Cholangitis oder Perforation ist jedoch eine dringliche antibiotische Behandlung erforderlich. Empfohlene Wirkstoffe sind Ampicillin/Sulbactam, Moxifloxacin, Ciprofloxacin/Levofloxacin plus Metronidazol, Ceftriaxon/Cefepim plus Metronidazol, Piperacillin/Tazobactam oder Meropenem bei Verdacht auf multiresistente Erreger.
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Konservative Therapie: Eine konservative Therapie ist nur in Ausnahmefällen indiziert und besteht aus fettarmer Ernährung, medikamentöser Litholyse mit Ursodeoxycholsäure und analgetischer Therapie mit NSAR, Nitroglyzerin oder Opioiden. Diese Therapie ist jedoch mit einer hohen Rezidiv- und Komplikationsrate verbunden.
Komplikationen einer unbehandelten Cholezystitis können schwerwiegend sein und umfassen Gallenblasenempyem, Gallenblasengangrän, Perforation, Cholangitis und Choledocholithiasis. Bei der chronischen Cholezystitis besteht zudem das Risiko der Entwicklung einer Porzellangallenblase oder Schrumpfgallenblase, die mit einem erhöhten Entartungsrisiko assoziiert sind.
Zusammenfassend ist die frühzeitige Diagnose und Behandlung der Cholezystitis entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden und die Prognose der Patienten zu verbessern.
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