Appendizitis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Appendizitis?

Die Diagnose einer Appendizitis (auch bekannt als Wurmfortsatzentzündung) ist oft eine klinische Herausforderung, da die Symptome variabel und unspezifisch sein können. Die Diagnosestellung beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung. Typische klinische Zeichen wie der McBurney-Punkt (Schmerzpunkt im rechten Unterbauch) oder das Blumberg-Zeichen (Loslassschmerz) können auf eine Appendizitis hinweisen.

Zur weiteren Abklärung werden Laboruntersuchungen durchgeführt, bei denen erhöhte Entzündungswerte wie Leukozyten und CRP (C-reaktives Protein) eine Rolle spielen. Bildgebende Verfahren wie die Sonografie des Abdomens sind häufig der nächste Schritt. Bei unklaren Befunden oder speziellen Patientengruppen (z. B. Schwangere oder adipöse Patienten) kann eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) zur Diagnosesicherung eingesetzt werden.

Ein Schwangerschaftstest bei Frauen im gebärfähigen Alter ist obligat, um eine Extrauteringravidität auszuschließen. Die digitale rektale Untersuchung, die früher als Standard galt, wird in den aktuellen Leitlinien nicht mehr zwingend empfohlen.


2. Was sind die Ursachen von Appendizitis?

Die genauen Ursachen einer Appendizitis sind nicht vollständig geklärt, aber die häufigste Annahme ist eine Obstruktion des Appendixlumens. Diese Verstopfung kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden:

  • Koprolithen (verhärteter Kot): Sie sind für etwa 40–90 % der Fälle verantwortlich, abhängig vom Schweregrad der Entzündung.
  • Fremdkörper: Unverdauliche Nahrungsbestandteile wie Kirschkerne oder Samen.
  • Infektionen: Gastrointestinale Infekte, Atemwegserkrankungen oder systemische Infektionen wie Masern.
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können eine Appendizitis begünstigen.
  • Tumoren oder Parasiten: Selten können gastrointestinale Tumoren oder Parasiten wie Oxyuren eine Rolle spielen.

Eine familiäre Disposition oder angeborene Anomalien der Appendix können ebenfalls das Risiko erhöhen.


3. Welche Symptome treten bei Appendizitis auf?

Die Symptome einer Appendizitis sind oft unspezifisch und können variieren. Typischerweise beginnt die Erkrankung mit:

  • Diffusen Oberbauchschmerzen, die sich im Verlauf in den rechten Unterbauch verlagern.
  • Übelkeit und Erbrechen.
  • Appetitlosigkeit.
  • Stuhl- und Windverhalt.

Weitere charakteristische Symptome sind:
Druckschmerz im rechten Unterbauch (McBurney-Punkt).
Abwehrspannung der Bauchdecke.
Erschütterungsschmerz (z. B. beim Gehen oder Husten).
Fieber oder erhöhte Körpertemperatur.

Bei Kindern können unspezifische Symptome wie Müdigkeit und Schlappheit im Vordergrund stehen. Bei älteren Patienten verläuft die Erkrankung oft atypisch, und eine Perforation kann bereits bei der Diagnose vorliegen.


4. Wie wird Appendizitis behandelt?

Die Behandlung einer Appendizitis hängt vom Schweregrad und der Klassifikation (unkompliziert oder kompliziert) ab. Die Appendektomie (operative Entfernung der Appendix) ist nach wie vor die Standardtherapie. Es gibt jedoch auch konservative Ansätze.

Operative Therapie

  • Laparoskopische Appendektomie: Dies ist das bevorzugte Verfahren, da es minimal invasiv ist, weniger Schmerzen verursacht und eine schnellere Genesung ermöglicht.
  • Offene Appendektomie: Wird in bestimmten Fällen, z. B. bei Perforation oder Abszess, durchgeführt.

Nichtoperative Therapie

Bei einer unkomplizierten Appendizitis kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Antibiotikatherapie versucht werden. Diese besteht oft aus einer Kombination von Cephalosporinen und Metronidazol. Die Therapie wird zunächst intravenös und später oral fortgeführt. Bei Versagen der konservativen Therapie ist eine Operation erforderlich.

Antibiotikagabe

Unabhängig von der Therapieform wird bei Diagnosestellung eine Antibiotikagabe empfohlen, um das Risiko von Wundinfektionen und Abszessen zu reduzieren. Bei komplizierten Verläufen (z. B. Perforation oder Abszess) wird die Antibiose postoperativ fortgesetzt.


Prognose und Prävention

Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung ist die Prognose einer Appendizitis gut. Die Letalität liegt bei unkomplizierten Fällen unter 0,001 %, steigt jedoch bei Perforation auf etwa 1 %.

Einer Appendizitis kann man nicht direkt vorbeugen, aber eine ballaststoffreiche Ernährung und regelmäßiger Stuhlgang können das Risiko möglicherweise verringern.


Die Appendizitis bleibt eine häufige und potenziell gefährliche Erkrankung, die eine schnelle Diagnose und Behandlung erfordert. Mit modernen Therapieansätzen können jedoch die meisten Patienten erfolgreich behandelt werden.

Ähnliche Krankheiten

Ähnliche Krankheiten sind:

Unser kostenloses Geschenk an Sie:


✓ mehr Energie
✓ tiefen Schlaf
✓ weniger Stress
= Meine Gesundheit

e-Book „Meine Gesundheit“ als PDF

Disclaimer: Die Inhalte dieser Website dienen ausschliesslich zu allgemeinen Informationszwecken. Sie ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer einen Arzt. Die Nutzung der Informationen auf dieser Seite erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Inhalte der Seite können mit Hilfe von Sprachmodellen erstellt worden sein.

Nach oben scrollen