Polyneuropathie: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung
Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems, die zu einer Vielzahl von Symptomen führen kann. Sie betrifft die Nerven außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks und kann sowohl motorische, sensible als auch autonome Funktionen beeinträchtigen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Polyneuropathie.
1. Was ist die Diagnose von Polyneuropathie?
Die Diagnose einer Polyneuropathie beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und einer klinischen Untersuchung. Der Arzt erfragt dabei mögliche Risikofaktoren wie Diabetes, Alkoholkonsum, Medikamenteneinnahme oder familiäre Vorbelastungen. Typische Symptome wie Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Muskelschwäche können bereits Hinweise auf eine Polyneuropathie geben.
Zur weiteren Abklärung werden elektrophysiologische Untersuchungen (z. B. Elektroneurographie) durchgeführt, um den Schädigungstyp (axonal oder demyelinisierend) und das Ausmaß der Nervenschädigung zu bestimmen. Zusätzlich können Bluttests und gegebenenfalls eine Liquoruntersuchung oder genetische Tests erforderlich sein, um die Ursache der Polyneuropathie zu identifizieren. In seltenen Fällen wird eine Nervenbiopsie durchgeführt, insbesondere bei Verdacht auf spezifische Erkrankungen wie Amyloidose.
2. Was sind die Ursachen von Polyneuropathie?
Die Ursachen einer Polyneuropathie sind vielfältig. Die häufigsten Auslöser sind:
- Diabetes mellitus: Die diabetische Polyneuropathie ist die häufigste Form und entsteht durch langfristig erhöhte Blutzuckerwerte, die die Nerven schädigen.
- Alkoholmissbrauch: Chronischer Alkoholkonsum führt zu Mangelernährung und direkten toxischen Effekten auf die Nerven.
- Medikamente und Toxine: Bestimmte Medikamente (z. B. Chemotherapeutika, Statine) und Umweltgifte (z. B. Quecksilber, Blei) können Nervenschäden verursachen.
- Autoimmunerkrankungen: Erkrankungen wie das Guillain-Barré-Syndrom oder die chronisch inflammatorische demyelinisierende Polyradikuloneuropathie (CIDP) führen zu einer fehlgeleiteten Immunantwort gegen das periphere Nervensystem.
- Vitaminmangel: Ein Mangel an Vitamin B12 oder anderen B-Vitaminen kann eine Polyneuropathie auslösen.
- Hereditäre Ursachen: Genetisch bedingte Formen der Polyneuropathie, wie die Charcot-Marie-Tooth-Erkrankung, sind seltener, aber möglich.
3. Symptome treten bei Polyneuropathie auf?
Die Symptome einer Polyneuropathie können sich je nach betroffenen Nervenfasern (sensibel, motorisch, autonom) unterscheiden:
Sensible Symptome
- Kribbeln, Ameisenlaufen oder Brennen in den Füßen oder Händen.
- Taubheitsgefühle oder Pelzigkeit.
- Schmerzen, die spontan oder bei Berührung auftreten.
- Vermindertes Temperaturempfinden oder Schmerzempfinden.
Motorische Symptome
- Muskelschwäche, insbesondere in den Beinen.
- Muskelzuckungen (Faszikulationen) oder Krämpfe.
- Atrophie (Schwund) der Muskulatur.
- Gangunsicherheit, besonders im Dunkeln.
Autonome Symptome
- Störungen der Schweißbildung (übermäßiges Schwitzen oder fehlendes Schwitzen).
- Blutdruckregulationsstörungen (orthostatische Hypotonie).
- Verdauungsprobleme oder Blasenentleerungsstörungen.
- Erektile Dysfunktion.
4. Wie wird Polyneuropathie behandelt?
Die Behandlung der Polyneuropathie hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Ziel ist es, die Ursache zu beseitigen oder zu kontrollieren und die Symptome zu lindern.
Kausale Therapie
- Diabetische Polyneuropathie: Optimierung der Blutzuckereinstellung, Lebensstiländerungen (z. B. Bewegung, gesunde Ernährung).
- Alkohol-assoziierte Polyneuropathie: Alkoholabstinenz und Vitamin-B-Substitution.
- Toxische Polyneuropathie: Absetzen der auslösenden Medikamente oder Vermeidung von Toxinen.
- Vitaminmangel: Substitution der fehlenden Vitamine (z. B. Vitamin B12).
- Autoimmune Polyneuropathien: Immuntherapien wie intravenöse Immunglobuline (IVIg), Plasmapherese oder Kortikosteroide.
Symptomatische Therapie
- Schmerztherapie: Medikamente wie Gabapentin, Pregabalin, Duloxetin oder Amitriptylin können neuropathische Schmerzen lindern.
- Physiotherapie: Bewegungstherapie zur Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Mobilität.
- Hilfsmittel: Spezialschuhe, Gehstützen oder Orthesen können bei Gangunsicherheit helfen.
Supportive Maßnahmen
- Regelmäßige neurologische Kontrollen.
- Schulungen zur Selbstkontrolle (z. B. bei Diabetes).
- Psychologische Unterstützung bei chronischen Schmerzen oder Einschränkungen.
Fazit
Polyneuropathie ist eine komplexe Erkrankung mit vielfältigen Ursachen und Symptomen. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung können den Verlauf positiv beeinflussen und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Bei Verdacht auf eine Polyneuropathie sollte daher umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache zu klären und eine geeignete Therapie einzuleiten.
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