Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
1. Was ist die Diagnose von Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)?
Die Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) erfolgt nach den klinischen Kriterien des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5). Für die Diagnosestellung muss ein traumatisches Ereignis vorgelegen haben, bei dem der Betroffene sich in Lebensgefahr befand oder in seiner physischen Integrität bedroht war. Die Symptome müssen länger als einen Monat andauern und treten oft verzögert auf, manchmal erst sechs Monate nach dem Trauma.
Die Diagnose erfordert das Vorliegen von Symptomen aus vier Kategorien:
– Wiedererleben: Intrusionen, Flashbacks, Albträume.
– Vermeidungsverhalten: Vermeidung von Gedanken, Gefühlen oder Orten, die mit dem Trauma verbunden sind.
– Übererregbarkeit: Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten.
– Negative Veränderungen in Gedanken und Gefühlen: Dysfunktionale Bewertungen des Ereignisses, Schuldgefühle, emotionale Abstumpfung.
Zusätzlich muss eine psychosoziale Beeinträchtigung in wichtigen Lebensbereichen vorliegen. Die Diagnose wird durch spezifische Interviews und psychometrische Tests gestützt.
2. Was sind die Ursachen von Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS)?
Eine PTBS wird durch schwere traumatische Ereignisse ausgelöst, die lebensbedrohlich sind oder schwere Verletzungen mit sich bringen. Dazu zählen:
– Körperliche oder sexuelle Gewalt
– Kriegserlebnisse
– Naturkatastrophen
– Schwere Unfälle
– Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit
Das Trauma kann selbst erlebt oder beobachtet worden sein. Entscheidend ist, dass das Ereignis die psychischen Bewältigungsmechanismen des Betroffenen überfordert und das Selbst- und Weltverständnis erschüttert.
Risikofaktoren für die Entwicklung einer PTBS sind:
– Mangelnde soziale Unterstützung
– Vorhandene psychische Erkrankungen
– Traumatische Kindheitserfahrungen
– Absichtlich herbeigeführte Traumata (z.B. Vergewaltigung)
– Junges oder höheres Alter zum Zeitpunkt des Traumas
3. Symptome treten bei Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) auf?
Die Symptome einer PTBS sind vielfältig und können in vier Hauptkategorien unterteilt werden:
- Wiedererleben (Intrusionen):
- Albträume
- Flashbacks, bei denen das Trauma erneut durchlebt wird
-
Psychischer oder physischer Stress bei Konfrontation mit traumaassoziierten Reizen
-
Vermeidungsverhalten:
- Vermeidung von Gedanken, Gefühlen oder Orten, die an das Trauma erinnern
-
Emotionale Abstumpfung und Entfremdung von der Umwelt
-
Übererregbarkeit:
- Schlafstörungen
- Reizbarkeit und Schreckhaftigkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
-
Übermäßige Wachsamkeit (Hypervigilanz)
-
Negative Veränderungen in Gedanken und Gefühlen:
- Dysfunktionale Bewertungen des Traumas (Schuld, Scham, Ekel)
- Interessenverlust und emotionale Abstumpfung
- Rückzug aus sozialen Beziehungen
Zusätzlich können Komorbiditäten wie Depressionen, Angststörungen oder Suchterkrankungen auftreten.
4. Wie wird Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) behandelt?
Die Behandlung einer PTBS umfasst psychotherapeutische und pharmakologische Ansätze. Ziel ist es, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Psychotherapie
- Traumafokussierte Therapien:
- Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR): Durch Augenbewegungen werden traumatische Erinnerungen verarbeitet.
- Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Konfrontation mit dem Trauma und Umstrukturierung dysfunktionaler Gedanken.
-
Expositionstherapie: Gezielte Konfrontation mit traumaassoziierten Reizen, um die Angst zu reduzieren.
-
Stabilisierungsphase:
- Aufbau von Ressourcen und Affektregulation
- Psychoedukation über traumatypische Symptome und Verläufe
Pharmakotherapie
- Antidepressiva: Paroxetin und Sertralin sind in Deutschland für die Behandlung von PTBS zugelassen. Sie helfen bei depressiven Symptomen, Angst und Reizbarkeit.
- Off-Label-Therapien: Bei unzureichender Wirksamkeit können andere Antidepressiva wie Venlafaxin (SNRI) eingesetzt werden.
Kontraindikationen für traumabearbeitende Verfahren
- Relative Kontraindikationen: Mangelnde Affekttoleranz, schwere Dissoziationen, akute psychosoziale Belastung.
- Absolute Kontraindikationen: Akute Psychose, akute Suizidalität, Fremdaggressivität.
Prognose
Die Prognose ist individuell. Etwa die Hälfte der Betroffenen zeigt eine Spontanremission, während bei 30% der Fälle ein chronischer Verlauf möglich ist. Eine frühzeitige Behandlung verbessert die Heilungschancen.
Fazit
Die Posttraumatische Belastungsstörung ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung, die durch traumatische Ereignisse ausgelöst wird. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um langfristige Folgen zu vermeiden. Betroffene sollten professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um ihre Symptome zu bewältigen und ihre Lebensqualität zu verbessern.
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