Angststörungen: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und können das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Angststörungen.
1. Was ist die Diagnose von Angststörungen?
Die Diagnose von Angststörungen erfolgt in der Regel durch ein ausführliches Gespräch mit einem Arzt oder Psychotherapeuten. Dabei werden spezifische Screeningfragen eingesetzt, um die Art und Schwere der Angststörung zu ermitteln. Häufig verwendete Fragebögen sind das Mini-International Neuropsychiatric Interview (MINI) oder der Patient Health Questionnaire for Depression and Anxiety (PHQ-4).
Die Diagnostik umfasst:
– Anamnese: Erfassung der Krankengeschichte, einschließlich der Entwicklung der Symptome und möglicher auslösender Faktoren.
– Fremdanamnese: Informationen von Angehörigen können zusätzliche Einblicke in das Verhalten und die Symptome des Patienten liefern.
– Differenzialdiagnostik: Ausschluss anderer psychischer oder körperlicher Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen können, wie Depressionen, Schilddrüsenerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Diagnose wird nach den Kriterien des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5) oder der International Classification of Diseases (ICD-10) gestellt.
2. Was sind die Ursachen von Angststörungen?
Die Entstehung von Angststörungen ist multifaktoriell und wird durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren beeinflusst:
- Biologische Faktoren: Genetische Veranlagung spielt eine Rolle, insbesondere bei Panikstörungen und Agoraphobie. Neurobiologische Veränderungen, wie eine Dysregulation des Serotonin- und Noradrenalin-Systems, können ebenfalls beteiligt sein.
- Psychologische Faktoren: Frühe traumatische Erfahrungen, wie Missbrauch oder Vernachlässigung, können die Vulnerabilität für Angststörungen erhöhen. Auch ungünstige Erziehungsstile, wie Überbehütung oder Abweisung, tragen zur Entstehung bei.
- Sozioökonomische Faktoren: Arbeitslosigkeit, finanzielle Schwierigkeiten oder soziale Isolation können das Risiko für Angststörungen erhöhen.
- Lerntheoretische Ansätze: Angst kann durch klassische Konditionierung erlernt werden. Beispielsweise kann eine Panikattacke in einer bestimmten Situation dazu führen, dass diese Situation in Zukunft vermieden wird.
3. Welche Symptome treten bei Angststörungen auf?
Die Symptome von Angststörungen variieren je nach Art der Störung, umfassen jedoch häufig sowohl psychische als auch körperliche Beschwerden:
- Panikstörung: Plötzliche Panikattacken mit Symptomen wie Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Atemnot und Todesangst. Die Betroffenen haben oft Angst vor weiteren Attacken („Angst vor der Angst“).
- Generalisierte Angststörung: Dauerhafte Besorgnis und Anspannung, oft ohne konkreten Auslöser. Körperliche Symptome wie Muskelverspannungen, Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten sind häufig.
- Soziale Phobie: Intensive Angst vor sozialen Situationen, in denen die Betroffenen befürchten, negativ bewertet zu werden. Typische Symptome sind Erröten, Schwitzen und Zittern.
- Spezifische Phobien: Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen, wie Spinnen, Höhe oder Flugzeugen. Die Angst führt oft zu Vermeidungsverhalten.
4. Wie wird Angststörungen behandelt?
Die Behandlung von Angststörungen umfasst in der Regel eine Kombination aus Psychotherapie und medikamentöser Therapie. Die Wahl der Therapie hängt von der Art und Schwere der Störung sowie den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.
Psychotherapie
- Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Die KVT ist die am besten untersuchte und wirksamste Therapieform bei Angststörungen. Sie hilft den Betroffenen, dysfunktionale Gedanken zu erkennen und zu verändern sowie sich schrittweise ihren Ängsten zu stellen (Expositionstherapie).
- Psychodynamische Therapie: Diese Therapieform kann bei bestimmten Angststörungen, wie der Panikstörung oder der generalisierten Angststörung, hilfreich sein, insbesondere wenn die KVT nicht wirksam war.
Medikamentöse Therapie
- Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI): Medikamente wie Citalopram oder Sertralin sind oft die erste Wahl bei der Behandlung von Angststörungen.
- Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI): Venlafaxin wird häufig bei generalisierter Angststörung eingesetzt.
- Benzodiazepine: Diese Medikamente werden nur kurzfristig und in Ausnahmefällen eingesetzt, da sie ein hohes Abhängigkeitspotenzial haben.
Ergänzende Maßnahmen
- Entspannungsverfahren: Progressive Muskelrelaxation oder Achtsamkeitsübungen können helfen, die körperliche Anspannung zu reduzieren.
- Sport: Regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere Ausdauersport, kann die Symptome von Angststörungen lindern.
- Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann zusätzliche Unterstützung bieten.
Fazit
Angststörungen sind komplexe psychische Erkrankungen, die durch eine Kombination aus biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren verursacht werden. Eine frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Behandlung können den Betroffenen helfen, ihre Ängste zu bewältigen und ihre Lebensqualität deutlich zu verbessern. Bei Verdacht auf eine Angststörung ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Generalisierte Angststörung
- Depression
- Bipolare Störung
- Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
- Zwangsstörung
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