Psoriasis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Psoriasis, auch bekannt als Schuppenflechte, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben verläuft und nicht ansteckend ist. Neben der Haut können auch andere Organe wie Gelenke, Augen und das Herz-Kreislauf-System betroffen sein. Die Erkrankung beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen erheblich und erfordert eine langfristige Therapie. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Psoriasis.


1. Was ist die Diagnose von Psoriasis?

Die Diagnose der Psoriasis erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung der Haut. Typische Merkmale sind scharf begrenzte, erythematöse (rötliche) Plaques, die mit silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind. Diese Schuppen lassen sich leicht abkratzen, was als Kerzenphänomen bezeichnet wird. Beim weiteren Kratzen kommt es zu punktförmigen Blutungen, dem sogenannten Auspitz-Phänomen („blutiger Tau“).

In unklaren Fällen kann eine Hautbiopsie durchgeführt werden, um die Diagnose histopathologisch zu bestätigen. Dabei zeigt sich eine Verdickung der Epidermis, das Fehlen des Stratum granulosum und eine Infiltration der Haut mit Entzündungszellen, insbesondere T-Zellen.

Zur Beurteilung des Schweregrads der Psoriasis werden Scores wie der Psoriasis Area and Severity Index (PASI) und der Dermatology Life Quality Index (DLQI) verwendet. Diese helfen, den Umfang der Erkrankung und ihre Auswirkungen auf die Lebensqualität zu quantifizieren.


2. Was sind die Ursachen von Psoriasis?

Die genauen Ursachen der Psoriasis sind nicht vollständig geklärt, jedoch spielen genetische Faktoren und Autoimmunreaktionen eine zentrale Rolle. Etwa 40 % der Patienten haben eine familiäre Vorbelastung, insbesondere bei der Typ-1-Psoriasis, die mit bestimmten HLA-Merkmalen assoziiert ist. Die Typ-2-Psoriasis tritt dagegen später im Leben auf und zeigt keine starke genetische Komponente.

Pathophysiologisch kommt es zu einer Dysregulation des Immunsystems, bei der T-Helferzellen durch dendritische Zellen aktiviert werden. Diese setzen entzündungsfördernde Zytokine wie TNF-alpha, IFN-gamma und IL-17 frei. Gleichzeitig ist der Zellzyklus der Keratinozyten stark verkürzt, was zu einer übermäßigen Hautschuppung führt.

Triggerfaktoren, die Schübe auslösen können, umfassen:
– Hautverletzungen (z. B. Kratzen, Sonnenbrand)
– Infektionen (z. B. Streptokokken)
– Hormonelle Veränderungen (z. B. Schwangerschaft, Wechseljahre)
– Stress
– Bestimmte Medikamente (z. B. Betablocker, Lithium)
– Alkoholkonsum


3. Symptome treten bei Psoriasis auf?

Die Symptome der Psoriasis variieren je nach Form der Erkrankung. Die häufigste Form ist die Psoriasis vulgaris (Plaque-Typ), die sich durch scharf begrenzte, gerötete und schuppende Plaques an typischen Stellen wie Ellenbogen, Knien, Kopfhaut und Sakralregion äußert. Weitere Formen sind:
Psoriasis guttata: Kleine, tropfenförmige Herde, oft nach Infektionen.
Psoriasis intertriginosa: Befall von Hautfalten (z. B. Achseln, Leisten).
Psoriasis pustulosa: Bildung von Pusteln, oft an Händen und Füßen.
Nagelpsoriasis: Tüpfelnägel, Leukonychie oder Nageldystrophie.

Etwa zwei Drittel der Patienten leiden unter Juckreiz, der die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Zusätzlich können Gelenkbeschwerden (Psoriasisarthritis) und Augenentzündungen (Uveitis) auftreten.


4. Wie wird Psoriasis behandelt?

Die Behandlung der Psoriasis zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, Schübe zu verhindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Die Therapie wird individuell an den Schweregrad und die Krankheitsaktivität angepasst.

Topische Therapie

Bei leichter Psoriasis können topische Präparate wie Kortikosteroide, Vitamin-D-Analoga (z. B. Calcipotriol) oder Dithranol ausreichen. Diese werden direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen.

Lichttherapie

Bei mittelschwerer Psoriasis kommt die Phototherapie zum Einsatz, z. B. mit UVB-Licht oder PUVA (Photochemotherapie). Diese Methode kann zu einer Remission führen, ist jedoch aufgrund des Hautkrebsrisikos nicht als Langzeittherapie geeignet.

Systemische Therapie

Bei schwerer Psoriasis oder häufigen Rezidiven werden systemische Medikamente wie Fumarsäureester, Methotrexat oder Ciclosporin eingesetzt. Bei unzureichendem Ansprechen können Biologicals (z. B. TNF-alpha-Inhibitoren, IL-17- oder IL-23-Hemmer) verordnet werden. Diese wirken gezielt auf das Immunsystem, bergen jedoch ein erhöhtes Infektionsrisiko.

Weitere Maßnahmen

  • Klimatherapie: Aufenthalte am Toten Meer können die Symptome lindern.
  • Psychologische Unterstützung: Bei psychischen Belastungen durch die Erkrankung.
  • Patientenschulungen: Zur besseren Bewältigung der Erkrankung im Alltag.

Fazit

Psoriasis ist eine komplexe, chronische Erkrankung, die eine individuelle und langfristige Therapie erfordert. Durch moderne Behandlungsmethoden können die Symptome jedoch gut kontrolliert und die Lebensqualität der Patienten deutlich verbessert werden. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Therapie sind entscheidend, um Komplikationen und Begleiterkrankungen zu vermeiden.

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