Tollwut: Eine tödliche Viruserkrankung
Tollwut, auch bekannt als Rabies, ist eine akute und fast immer tödlich verlaufende Viruserkrankung, die durch das Rabiesvirus (RABV) oder andere Lyssaviren verursacht wird. Die Krankheit wird hauptsächlich durch den Biss oder Kratzer eines infizierten Tieres übertragen und betrifft das zentrale Nervensystem (ZNS). Ohne rechtzeitige Behandlung führt Tollwut unweigerlich zum Tod. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Tollwut.
1. Was ist die Diagnose von Tollwut?
Die Diagnose von Tollwut basiert auf einer Kombination aus Anamnese, klinischen Symptomen und labordiagnostischen Verfahren.
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Anamnese: Ein entscheidender Hinweis ist der Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier, insbesondere in Regionen, in denen Tollwut endemisch ist. Reiseanamnese und Impfstatus des Patienten spielen ebenfalls eine Rolle.
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Klinische Symptome: Typische Anzeichen wie Hydrophobie (Angst vor Wasser), Aerophobie (Angst vor Zugluft), Lähmungen und neurologische Ausfälle weisen auf eine mögliche Tollwutinfektion hin.
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Labordiagnostik: Der Nachweis von viraler RNA mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) in Speichel, Liquor oder Hautbiopsien kann die Diagnose unterstützen. Eine endgültige Bestätigung ist jedoch erst post mortem durch den Nachweis des Virus im Gehirngewebe möglich.
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Differenzialdiagnose: Andere Erkrankungen wie Enzephalitis, Guillain-Barré-Syndrom oder bakterielle Infektionen müssen ausgeschlossen werden.
2. Was sind die Ursachen von Tollwut?
Tollwut wird durch Viren der Gattung Lyssavirus verursacht, die zur Familie der Rhabdoviridae gehören. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch:
- Tierbisse: Vor allem Hunde, Füchse, Fledermäuse und andere Wildtiere sind häufige Überträger.
- Kontakt mit infiziertem Speichel: Der Speichel eines infizierten Tieres kann über offene Wunden oder Schleimhäute in den Körper gelangen.
- Organtransplantationen: In seltenen Fällen kann Tollwut durch die Transplantation von Organen eines infizierten Spenders übertragen werden.
Das Virus dringt über periphere Nervenfasern in das ZNS ein, wo es sich vermehrt und schwere neurologische Schäden verursacht.
3. Welche Symptome treten bei Tollwut auf?
Tollwut verläuft typischerweise in drei Stadien:
- Prodromalstadium (2–10 Tage):
- Unspezifische Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Unwohlsein.
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Brennen, Juckreiz oder Schmerzen an der Bissstelle.
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Akute neurologische Phase (2–7 Tage):
- Enzephalitische Form: Hydrophobie, Aerophobie, Krämpfe, Agitation, Halluzinationen und extreme Erregungszustände.
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Paralytische Form: Muskelschwäche, Lähmungen und Schluckbeschwerden.
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Koma:
- Atemlähmung und Herzstillstand führen innerhalb von 7–10 Tagen nach Symptombeginn zum Tod.
4. Wie wird Tollwut behandelt?
Es gibt keine spezifische antivirale Therapie gegen Tollwut, sobald klinische Symptome auftreten. Die Behandlung konzentriert sich daher auf präventive Maßnahmen:
- Postexpositionelle Prophylaxe (PEP):
- Wundversorgung: Sofortige Reinigung der Wunde mit Wasser und Seife oder einem viruziden Mittel.
- Impfung: Eine aktive Immunisierung mit Tollwutimpfstoffen (z. B. Rabipur oder Tollwut-Impfstoff HDC) an den Tagen 0, 3, 7, 14 und 28.
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Immunglobuline: Bei schweren Verletzungen wird zusätzlich humanes Tollwut-Immunglobulin (hRIG) verabreicht.
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Präexpositionelle Prophylaxe (PREP):
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Personen mit hohem Expositionsrisiko (z. B. Tierärzte, Laborpersonal) sollten eine Grundimmunisierung erhalten.
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Unterstützende Therapie:
- Bei klinischer Erkrankung erfolgt die Behandlung symptomatisch und intensivmedizinisch. Das umstrittene „Milwaukee-Protokoll“ (künstliches Koma, antivirale Medikamente) hat nur in Einzelfällen zu einer partiellen Genesung geführt.
Fazit
Tollwut ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die fast immer tödlich verläuft, sobald Symptome auftreten. Der beste Schutz besteht in der Vermeidung von Tierkontakten in Risikogebieten und der rechtzeitigen postexpositionellen Prophylaxe. Reisende in endemische Gebiete sollten sich über die Möglichkeit einer präexpositionellen Impfung informieren. Durch konsequente Impfprogramme bei Tieren und Aufklärung der Bevölkerung konnte die Tollwut in vielen Regionen erfolgreich eingedämmt werden. Dennoch bleibt sie in Teilen der Welt eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit.
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