Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)?

Die Diagnose der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, bei der die Symptome und mögliche Risikofaktoren wie Aufenthalte in FSME-Risikogebieten oder Zeckenstiche erfragt werden. Charakteristisch für FSME ist ein zweigipfliger Fieberverlauf, der mit grippeähnlichen Symptomen beginnt und bei einem Teil der Patienten in eine zweite Phase mit neurologischen Symptomen übergeht.

Zur Labordiagnostik gehören ein Blutbild mit Leukozytenzahl, Blutsenkungsgeschwindigkeit und C-reaktivem Protein (CRP). Bei FSME sind diese Werte typischerweise erhöht. Der spezifische Nachweis von FSME-Antikörpern (IgM und IgG) im Serum mittels ELISA ist die Methode der Wahl. In der zweiten Krankheitsphase können auch Antikörper im Liquor nachgewiesen werden. In seltenen Fällen wird eine PCR-Untersuchung des Liquors durchgeführt, um das Virus direkt nachzuweisen.

Bildgebende Verfahren wie das Kernspintomogramm (MRT) können helfen, andere Erkrankungen wie eine Herpes-simplex-Enzephalitis auszuschließen. Bei etwa 20 % der Patienten zeigen sich im MRT auffällige Signalveränderungen im Thalamus und im Corpus callosum.


2. Was sind die Ursachen von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)?

Die FSME wird durch das FSME-Virus verursacht, das zu den humanpathogenen Flaviviren gehört. Das Virus wird hauptsächlich durch den Stich infizierter Zecken, insbesondere der Gattung Ixodes ricinus, übertragen. Die Zecken infizieren sich durch das Saugen an kleinen Nagetieren, Vögeln oder Wildtieren, die als natürliche Reservoire des Virus dienen.

In seltenen Fällen kann das FSME-Virus auch durch den Verzehr von unpasteurisierter Ziegenmilch oder daraus hergestellten Produkten übertragen werden. Das Virus ist in drei Subtypen unterteilt: den europäischen, den sibirischen und den fernöstlichen Subtyp. In Europa ist der europäische Subtyp vorherrschend.


3. Welche Symptome treten bei Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auf?

Die Symptome einer FSME-Infektion treten meist nach einer Inkubationszeit von etwa 10 Tagen auf, können aber auch zwischen 5 und 28 Tagen variieren. Nur etwa 30 % der Infizierten entwickeln überhaupt Symptome.

Erste Phase (Prodromalphase):

  • Grippeähnliche Symptome wie Fieber (um 38 °C), Kopf- und Gliederschmerzen
  • Allgemeines Krankheitsgefühl
  • Gelegentlich Verdauungsbeschwerden und Bauchschmerzen

Diese Symptome klingen nach wenigen Tagen ab. Bei etwa 20–30 % der Patienten folgt eine zweite Phase mit neurologischen Symptomen.

Zweite Phase (neurologische Phase):

  • Hohes Fieber
  • Starke Kopfschmerzen und Nackensteife (Meningitis)
  • Gleichgewichtsstörungen, Bewusstseinsstörungen, Desorientierung
  • Zittern der Gesichtsmuskeln (Myoklonien) und der Extremitäten
  • Schluck- und Sprechstörungen
  • Lähmungen der Gesichts- und Halsmuskulatur (Paresen)
  • In schweren Fällen: Atemlähmungen und Koma

Je nach Ausbreitung der Entzündung unterscheidet man zwischen:
Meningitis: Entzündung der Hirnhäute, meist ohne bleibende Schäden.
Meningoenzephalitis: Entzündung von Hirnhäuten und Gehirn, oft mit langfristigen neurologischen Folgen.
Meningoenzephalomyelitis: Entzündung von Hirnhäuten, Gehirn und Rückenmark, mit der schlechtesten Prognose.


4. Wie wird Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) behandelt?

Es gibt keine spezifische antivirale Therapie gegen FSME. Die Behandlung erfolgt symptomatisch und richtet sich nach der Schwere der Erkrankung.

Symptomatische Therapie:

  • Fieber: Eine generelle Fiebersenkung wird nicht empfohlen, da Fieber die Immunabwehr unterstützt.
  • Kopfschmerzen: Schmerzmittel wie Paracetamol oder Metamizol können eingesetzt werden.
  • Neurologische Symptome: Bei schweren Verläufen mit Bewusstseinsstörungen oder Atemlähmungen ist eine intensivmedizinische Betreuung notwendig.
  • Rehabilitation: Bei neurologischen Folgeschäden können Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie helfen.

Prognose:

  • Die Meningitis heilt meist ohne Folgeschäden aus.
  • Die Meningoenzephalitis kann zu langfristigen Beschwerden wie Konzentrationsstörungen, Lähmungen oder emotionaler Instabilität führen.
  • Die Meningoenzephalomyelitis hat die schlechteste Prognose, mit einer hohen Rate an dauerhaften Schäden und einer Sterblichkeit von etwa 30 %.

Prophylaxe: Schutzimpfung gegen FSME

Die effektivste Vorbeugung gegen FSME ist die Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für Personen, die in FSME-Risikogebieten leben oder sich dort aufhalten, sowie für Berufsgruppen wie Forstarbeiter und Landwirte. Der Impfstoff schützt vor allen drei Subtypen des FSME-Virus und wird in drei Dosen verabreicht. Auffrischungen sind alle 3–5 Jahre erforderlich.

Zusätzlich können allgemeine Maßnahmen wie das Tragen langer Kleidung, die Verwendung von Insektenschutzmitteln und das regelmäßige Absuchen des Körpers nach Zecken das Risiko einer Infektion verringern, bieten jedoch keinen vollständigen Schutz.


Fazit

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis ist eine ernsthafte Erkrankung, die durch Zecken übertragen wird und in schweren Fällen zu bleibenden neurologischen Schäden führen kann. Eine frühzeitige Diagnose und symptomatische Behandlung sind entscheidend. Die beste Prävention ist die FSME-Impfung, insbesondere für Personen in Risikogebieten.

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