Überfunktion der Nebenschilddrüsen: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Überfunktion der Nebenschilddrüsen?

Die Diagnose einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen, auch als Hyperparathyreoidismus bekannt, beginnt oft mit einer gezielten Anamnese, bei der die Ärztin oder der Arzt nach der Krankengeschichte und den Beschwerden fragt. Da die Symptome zu Beginn der Erkrankung oft unspezifisch oder leicht ausgeprägt sind, werden verschiedene diagnostische Tests durchgeführt, um die Diagnose zu bestätigen.

Blut- und Urinuntersuchungen:
Typisch für eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen ist ein erhöhter Parathormonspiegel im Blut. Häufig, aber nicht immer, sind auch der Kalziumspiegel erhöht und der Phosphatspiegel erniedrigt. Zusätzlich werden der Vitamin-D-Spiegel, die Nierenfunktion und die Kalziumausscheidung im Urin gemessen.

Knochendichtemessung:
Eine spezielle Röntgenuntersuchung (DEXA-Scan) kann feststellen, ob die Überfunktion bereits zu einem Knochenabbau geführt hat. Typischerweise werden Wirbelsäule, Hüfte und Unterarmknochen untersucht.

Bildgebende Verfahren:
Vor einer geplanten Operation werden die Nebenschilddrüsen und die Schilddrüse per Ultraschall untersucht. Eine Szintigraphie oder eine hochauflösende Computertomographie (CT) des Halsbereichs kann helfen, einen Tumor in den Nebenschilddrüsen zu lokalisieren und die Operationsplanung zu unterstützen.


2. Was sind die Ursachen von Überfunktion der Nebenschilddrüsen?

Die Überfunktion der Nebenschilddrüsen kann verschiedene Ursachen haben. Man unterscheidet zwischen primärem, sekundärem und tertiärem Hyperparathyreoidismus.

Primärer Hyperparathyreoidismus:
Dies ist die häufigste Form. Hier liegt die Ursache in den Nebenschilddrüsen selbst, meist aufgrund eines gutartigen Tumors (Adenom) in einer der Drüsen. Dieser Tumor produziert übermäßig Parathormon, was zu einem erhöhten Kalziumspiegel im Blut führt.

Sekundärer Hyperparathyreoidismus:
Diese Form wird durch andere Erkrankungen verursacht, die zu einem chronisch niedrigen Kalziumspiegel führen. Beispiele sind chronische Nierenschwäche oder Darmerkrankungen, die die Kalziumaufnahme beeinträchtigen. Die Nebenschilddrüsen reagieren darauf mit einer verstärkten Hormonproduktion.

Tertiärer Hyperparathyreoidismus:
Hier hat sich die Überfunktion der Nebenschilddrüsen verselbstständigt, oft nach langjährigem sekundärem Hyperparathyreoidismus. Die Drüsen wachsen und produzieren unabhängig vom Kalziumspiegel zu viel Parathormon.


3. Symptome treten bei Überfunktion der Nebenschilddrüsen auf?

Eine leichte Überfunktion der Nebenschilddrüsen verursacht oft keine Symptome und wird zufällig bei Routine-Blutuntersuchungen entdeckt. Bei stärkerer Ausprägung können jedoch vielfältige Symptome auftreten, die durch den gestörten Kalziumhaushalt verursacht werden:

  • Allgemeine Symptome: Müdigkeit, Muskelschwäche, Abgeschlagenheit, Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme.
  • Verdauungsbeschwerden: Verstopfung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre.
  • Nierenprobleme: Vermehrtes Wasserlassen, gesteigerter Durst, Nierensteine mit stechenden Schmerzen in der Flanke.
  • Knochen- und Gelenkbeschwerden: Knochenschmerzen, Knochenbrüche ohne größere Verletzungen, insbesondere an Wirbeln oder Füßen.
  • Psychische Symptome: Stimmungsschwankungen, Angstgefühle, depressive Verstimmungen.
  • Weitere Symptome: Juckreiz, Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen.

4. Wie wird Überfunktion der Nebenschilddrüsen behandelt?

Die Behandlung einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen hängt von der Ursache und der Schwere der Erkrankung ab.

Behandlung des primären Hyperparathyreoidismus:
Bei dieser Form liegt meist ein gutartiger Tumor in einer Nebenschilddrüse vor. Die Standardtherapie ist die operative Entfernung der betroffenen Drüse. Dieser Eingriff kann oft minimalinvasiv durchgeführt werden. Schon während der Operation sinkt der überhöhte Hormonspiegel, was den Erfolg des Eingriffs bestätigt. In einigen Fällen müssen mehrere oder alle Nebenschilddrüsen entfernt werden, wobei manchmal ein Stück gesundes Gewebe transplantiert wird, um eine Restfunktion zu erhalten. Bei milden Verläufen ohne Beschwerden kann auf eine Operation verzichtet und der Verlauf regelmäßig kontrolliert werden.

Behandlung des sekundären Hyperparathyreoidismus:
Hier steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund, beispielsweise die Therapie einer chronischen Nierenschwäche. Zusätzlich wird der Mineralhaushalt durch Medikamente reguliert, um den Kalzium- und Phosphatspiegel zu normalisieren. Bei vergrößerten Nebenschilddrüsen kann eine Operation in Betracht gezogen werden, bei der die überaktiven Drüsen ganz oder teilweise entfernt werden. Die Entscheidung für einen Eingriff muss jedoch individuell abgewogen werden, da Langzeitstudien zum Operationserfolg fehlen.


Die Überfunktion der Nebenschilddrüsen ist eine komplexe Erkrankung, die eine sorgfältige Diagnose und individuelle Behandlung erfordert. Durch eine rechtzeitige Therapie können Folgeschäden wie Knochenabbau oder Nierensteine vermieden und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert werden.

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