Morbus Basedow: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) führt. Sie ist die häufigste Ursache für eine Hyperthyreose im Kindesalter und betrifft vor allem Frauen. Die Erkrankung zeigt sich durch eine Kombination von Schilddrüsenvergrößerung (Struma), hervortretenden Augen (Exophthalmus) und Herzrasen (Tachykardie), bekannt als Merseburger Trias. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Morbus Basedow.
1. Was ist die Diagnose von Morbus Basedow?
Die Diagnose von Morbus Basedow basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, Laboruntersuchungen und bildgebenden Verfahren.
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Anamnese und körperliche Untersuchung: Typische Symptome wie Gewichtsverlust, Herzrasen, Nervosität und eine vergrößerte Schilddrüse (Struma) weisen auf die Erkrankung hin. Auch ein Exophthalmus (hervortretende Augen) ist ein wichtiger Hinweis.
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Labordiagnostik: Im Blut werden die Schilddrüsenhormone (fT3 und fT4) sowie das TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) gemessen. Bei Morbus Basedow ist das TSH supprimiert, während fT3 und fT4 erhöht sind. Entscheidend ist der Nachweis von TSH-Rezeptor-Antikörpern (TRAK), die bei über 95 % der Patienten nachweisbar sind.
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Bildgebende Verfahren: Eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse zeigt typischerweise eine vergrößerte, echoarme und stark durchblutete Schilddrüse. Eine Szintigraphie ist selten notwendig, kann aber eine erhöhte Jodaufnahme bestätigen.
2. Was sind die Ursachen von Morbus Basedow?
Die genauen Ursachen von Morbus Basedow sind nicht vollständig geklärt, aber es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise die Schilddrüse angreift.
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Genetische Faktoren: Eine familiäre Häufung und bestimmte genetische Marker (z. B. HLA-B8 und HLA-DR3) erhöhen das Risiko.
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Umweltfaktoren: Stress, Infektionen, Rauchen und eine hohe Jodzufuhr können die Entstehung der Erkrankung begünstigen.
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Immunologische Mechanismen: Bei Morbus Basedow bildet das Immunsystem Antikörper gegen den TSH-Rezeptor (TRAK). Diese Antikörper stimulieren die Schilddrüse, was zu einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen führt.
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Assoziation mit anderen Autoimmunerkrankungen: Morbus Basedow tritt häufig zusammen mit anderen Autoimmunerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 1, Vitiligo oder Zöliakie auf.
3. Welche Symptome treten bei Morbus Basedow auf?
Die Symptome von Morbus Basedow sind vielfältig und können sich sowohl auf die Schilddrüse als auch auf andere Körperbereiche auswirken.
- Schilddrüsenbedingte Symptome (Hyperthyreose):
- Gewichtsverlust trotz gesteigertem Appetit
- Herzrasen (Tachykardie) und Herzrhythmusstörungen
- Schwitzen, Hitzeintoleranz
- Nervosität, innere Unruhe, Zittern (Tremor)
- Müdigkeit, Muskelschwäche
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Durchfall
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Extrathyreoidale Symptome:
- Endokrine Orbitopathie: Hervortretende Augen (Exophthalmus), Augenbrennen, Lichtempfindlichkeit, Doppelbilder
- Prätibiales Myxödem: Verdickte, ödematöse Haut an den Unterschenkeln
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Akropathie: Verdickung der Finger- und Zehenendglieder
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Besonderheiten bei älteren Patienten: Hier dominieren oft kardiale Symptome wie Herzrhythmusstörungen, während andere Symptome weniger ausgeprägt sein können.
4. Wie wird Morbus Basedow behandelt?
Die Behandlung von Morbus Basedow zielt darauf ab, die Überfunktion der Schilddrüse zu kontrollieren und die Symptome zu lindern. Die Therapie erfolgt in der Regel interdisziplinär und umfasst medikamentöse, ablative und operative Maßnahmen.
Medikamentöse Therapie
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Thyreostatika: Medikamente wie Thiamazol oder Carbimazol hemmen die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Sie werden über einen Zeitraum von 12–18 Monaten eingesetzt, um eine Remission zu erreichen. Nebenwirkungen können Leberfunktionsstörungen oder eine Agranulozytose (selten) sein.
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Betablocker: Zur Linderung von Symptomen wie Herzrasen und Zittern werden Betablocker (z. B. Propranolol) eingesetzt.
Ablative Therapie
- Radiojodtherapie: Bei Patienten, bei denen eine medikamentöse Therapie nicht ausreicht oder die ein Rezidiv erleiden, kann eine Radiojodtherapie durchgeführt werden. Dabei wird radioaktives Jod verabreicht, das die Schilddrüsenzellen zerstört. Diese Methode ist bei begleitender endokriner Orbitopathie mit Vorsicht einzusetzen.
Operative Therapie
- Thyreoidektomie: Bei großen Schilddrüsen oder bei Kontraindikationen für eine Radiojodtherapie kann eine operative Entfernung der Schilddrüse erfolgen. Postoperativ muss eine lebenslange Substitution mit Schilddrüsenhormonen (L-Thyroxin) erfolgen.
Behandlung der endokrinen Orbitopathie
- Bei einer aktiven Orbitopathie wird häufig eine Therapie mit Glukokortikoiden (z. B. Prednisolon) durchgeführt, um Entzündungen zu reduzieren. In schweren Fällen kann auch eine Bestrahlung oder Operation erforderlich sein.
Fazit
Morbus Basedow ist eine komplexe Autoimmunerkrankung, die eine sorgfältige Diagnose und individuelle Therapie erfordert. Mit einer adäquaten Behandlung können die Symptome gut kontrolliert werden, jedoch ist die Erkrankung oft chronisch und kann Rezidive aufweisen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Patienten und Ärzten ist entscheidend, um langfristige Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten.
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