Tennisarm: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Tennisarm?
Die Diagnose eines Tennisarms (Epicondylopathia humeri radialis) wird in erster Linie durch die Anamnese und die klinische Untersuchung gestellt. Typischerweise klagen Patienten über Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens, die oft in den Unterarm ausstrahlen. Diese Schmerzen werden durch bestimmte Bewegungen des Handgelenks oder der Hand verstärkt, insbesondere bei Aktivitäten, die eine Belastung der Unterarmstreckmuskulatur erfordern.
Bei der körperlichen Untersuchung wird der Arzt den Ellenbogen auf Druckschmerzhaftigkeit über dem lateralen Epikondylus (knöcherner Vorsprung an der Außenseite des Ellenbogens) überprüfen. Spezielle Provokationstests, wie der Thomsen-Test (Schmerz bei passiver Hand- und Fingerflexion) oder der Chair-Test (Schmerzen beim Anheben eines Stuhls mit proniertem Unterarm), können die Diagnose unterstützen.
Bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT werden hauptsächlich eingesetzt, um andere Erkrankungen auszuschließen, wie beispielsweise Arthrose, Knorpelschäden oder Sehnenrisse. Eine MRT kann bei chronischen Verläufen hilfreich sein, um den Zustand der Sehnen genauer zu beurteilen.
2. Was sind die Ursachen von Tennisarm?
Ein Tennisarm entsteht durch wiederholte Überlastung der Sehnen, die an der Außenseite des Ellenbogens ansetzen. Diese Sehnen gehören zu den Muskeln, die das Handgelenk und die Finger strecken. Die häufigste Ursache ist eine mechanische Überbeanspruchung, die zu Mikrotraumata und degenerativen Veränderungen in den Sehnen führt. Der am häufigsten betroffene Muskel ist der Musculus extensor carpi radialis brevis (ECRB).
Risikofaktoren für die Entwicklung eines Tennisarms sind:
– Repetitive Bewegungen: Tätigkeiten, die häufige Wiederholungen von Handgelenks- und Unterarmbewegungen erfordern, wie Tennis, Handarbeit oder Tippen.
– Berufliche Belastung: Berufe, die monotone Bewegungen oder feinmotorische Fähigkeiten erfordern, wie Handwerker, Musiker oder Büroangestellte.
– Alter: Personen zwischen 40 und 60 Jahren sind besonders gefährdet.
– Sportliche Aktivitäten: Tennisspieler, insbesondere Anfänger, die die einhändige Rückhand erlernen, sind häufig betroffen.
– Rauchen und Übergewicht: Diese Faktoren können die Heilung von Sehnenverletzungen beeinträchtigen.
Neuere Studien deuten darauf hin, dass ein Tennisarm auch mit einer Ellenbogeninstabilität zusammenhängen könnte, bei der die statischen Stabilisatoren des Ellenbogens versagen und die dynamischen Stabilisatoren (wie der ECRB) überlastet werden.
3. Welche Symptome treten bei Tennisarm auf?
Die Symptome eines Tennisarms sind charakteristisch und umfassen:
– Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens, die oft in den Unterarm oder sogar in die Hand ausstrahlen.
– Belastungsabhängige Schmerzen: Die Schmerzen treten typischerweise bei Aktivitäten auf, die das Handgelenk oder die Unterarmmuskulatur beanspruchen, wie das Heben von Gegenständen, das Drehen des Unterarms oder das Greifen.
– Schwäche im Handgelenk: Viele Patienten berichten über eine verminderte Griffkraft und Schwierigkeiten bei alltäglichen Aktivitäten wie dem Öffnen von Gläsern oder dem Halten von Werkzeugen.
– Druckschmerz: Der Bereich um den lateralen Epikondylus ist oft druckempfindlich.
Die Schmerzen können von leicht und intermittierend bis hin zu stark und anhaltend variieren. In chronischen Fällen können die Beschwerden über Monate oder sogar Jahre andauern.
4. Wie wird Tennisarm behandelt?
Die Behandlung eines Tennisarms erfolgt in der Regel konservativ und zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu erhalten und die normale Funktion wiederherzustellen. Die meisten Patienten erleben eine spontane Besserung innerhalb von 12 Monaten bis zu 2 Jahren, unabhängig von der gewählten Therapie.
Konservative Therapie
- Schonung und Aktivitätsmodifikation: Vermeidung von schmerzauslösenden Bewegungen und Anpassung der täglichen Aktivitäten.
- Physiotherapie: Dehnungs- und Kräftigungsübungen für die Unterarmmuskulatur, insbesondere exzentrische Übungen, können die Heilung fördern.
- Schmerzmittel: Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Naproxen können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
- Epicondylitisbandagen: Spezielle Bandagen können den Muskelansatz am Ellenbogen entlasten und die Symptome lindern.
- Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT): Diese Therapie kann bei therapieresistenten Fällen angewendet werden und zeigt in einigen Studien positive Effekte.
- Injektionen: Kortikosteroid-Injektionen können kurzfristig Schmerzen lindern, sind jedoch langfristig nicht effektiver als Placebo. Andere Injektionen wie Eigenblut oder plättchenreiches Plasma (PRP) werden ebenfalls eingesetzt, ihre Wirksamkeit ist jedoch nicht eindeutig belegt.
Operative Therapie
Eine operative Behandlung wird nur in Betracht gezogen, wenn die konservativen Maßnahmen über mindestens 6 Monate keine Besserung gebracht haben. Die Operation kann offen, arthroskopisch oder perkutan durchgeführt werden und zielt darauf ab, die geschädigten Sehnenanteile zu entfernen oder zu reparieren. Die Erfolgsraten sind in der Regel gut, jedoch ist die Genesungszeit länger als bei konservativen Behandlungen.
Prognose und Vorbeugung
Die Prognose eines Tennisarms ist in den meisten Fällen gut, da die Erkrankung oft selbstlimitierend ist. Vorbeugende Maßnahmen umfassen die Vermeidung von einseitigen und repetitiven Belastungen, regelmäßige Dehnungsübungen und die Verwendung von geeignetem Sportequipment. Tennisspieler sollten auf eine korrekte Schlagtechnik und einen langsamen Trainingsaufbau achten.
Durch eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung können die meisten Patienten ihre Beschwerden erfolgreich bewältigen und ihre normale Funktion wiedererlangen.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
Unser kostenloses Geschenk an Sie:
✓ mehr Energie
✓ tiefen Schlaf
✓ weniger Stress
= Meine Gesundheit
e-Book „Meine Gesundheit“ als PDF

Disclaimer: Die Inhalte dieser Website dienen ausschliesslich zu allgemeinen Informationszwecken. Sie ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer einen Arzt. Die Nutzung der Informationen auf dieser Seite erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Inhalte der Seite können mit Hilfe von Sprachmodellen erstellt worden sein.