Karpaltunnelsyndrom: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Das Karpaltunnelsyndrom (KTS) ist das häufigste Kompressionssyndrom peripherer Nerven und betrifft den Nervus medianus im Bereich des Handgelenks. Es handelt sich um eine Erkrankung, die durch eine Einengung des Nervs im Karpaltunnel verursacht wird und zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen und motorischen Einschränkungen führen kann. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten des Karpaltunnelsyndroms erläutert.
1. Was ist die Diagnose von Karpaltunnelsyndrom?
Die Diagnose des Karpaltunnelsyndroms basiert auf einer Kombination aus klinischer Untersuchung, Anamnese und elektrophysiologischen Tests.
-
Klinische Untersuchung: Der Arzt überprüft die Sensibilität und Motorik der Hand, insbesondere im Versorgungsgebiet des Nervus medianus (Daumen, Zeige- und Mittelfinger). Provokationstests wie der Phalen-Test (Schmerzen bei maximaler Beugung des Handgelenks) oder das Hoffmann-Tinel-Zeichen (Parästhesien bei Beklopfen des Nervs) geben Hinweise auf eine Nervenkompression.
-
Elektrophysiologische Diagnostik: Die Elektroneurografie (ENG) und Elektromyografie (EMG) sind die Goldstandard-Verfahren zur Sicherung der Diagnose. Sie messen die Nervenleitgeschwindigkeit und zeigen, ob der Nervus medianus im Karpaltunnel geschädigt ist.
-
Bildgebende Verfahren: In seltenen Fällen können Sonografie, Röntgen oder Magnetresonanztomografie (MRT) eingesetzt werden, um anatomische Ursachen wie Tumoren oder Arthrose auszuschließen.
2. Was sind die Ursachen von Karpaltunnelsyndrom?
Das Karpaltunnelsyndrom entsteht durch eine Druckerhöhung im Karpaltunnel, die den Nervus medianus komprimiert. Die Ursachen sind vielfältig und können in folgende Kategorien unterteilt werden:
-
Anatomische Engpässe: Angeborene Enge des Karpaltunnels oder anatomische Varianten wie ein verdicktes Retinaculum flexorum.
-
Entzündungen und Schwellungen: Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Tendovaginitis oder Gicht können zu Schwellungen des Sehnengleitgewebes führen.
-
Stoffwechsel- und Hormonstörungen: Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), Schwangerschaft oder Akromegalie begünstigen die Entstehung eines KTS.
-
Traumata: Verletzungen wie Radiusfrakturen oder Handgelenksluxationen können den Karpaltunnel einengen.
-
Berufliche Belastungen: Repetitive Handbewegungen, insbesondere bei Berufen wie Fließbandarbeitern, Musikern oder Handwerkern, erhöhen das Risiko.
-
Weitere Risikofaktoren: Übergewicht, Alkohol- und Nikotinkonsum sowie genetische Veranlagung spielen eine Rolle.
3. Symptome treten bei Karpaltunnelsyndrom auf?
Die Symptome des Karpaltunnelsyndroms entwickeln sich meist langsam und sind anfangs oft nachts oder morgens am stärksten ausgeprägt. Typische Beschwerden sind:
-
Missempfindungen: Kribbeln, Taubheitsgefühle oder „eingeschlafene“ Hände, vor allem in Daumen, Zeige- und Mittelfinger.
-
Schmerzen: Ziehende oder brennende Schmerzen in der Hand, die in den Arm und bis zur Schulter ausstrahlen können.
-
Motorische Einschränkungen: Schwäche beim Greifen, Feinmotorikstörungen und ein Kraftverlust im Daumen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einer Atrophie des Thenars (Daumenballen) kommen.
-
Nächtliche Beschwerden: Viele Patienten wachen nachts aufgrund von Schmerzen oder Taubheitsgefühlen auf und schütteln oder reiben die Hand, um Linderung zu erzielen.
-
Tagessymptome: Bei längerer Belastung, wie beim Halten eines Telefons oder beim Autofahren, treten die Beschwerden auch tagsüber auf.
4. Wie wird Karpaltunnelsyndrom behandelt?
Die Behandlung des Karpaltunnelsyndroms richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und kann konservativ oder operativ erfolgen.
Konservative Therapie
Im Frühstadium können folgende Maßnahmen Linderung bringen:
– Schienung: Eine nächtliche Handgelenksschiene hält das Handgelenk in einer neutralen Position und entlastet den Nerv.
– Physiotherapie: Dehnungsübungen und Kräftigung der Handmuskulatur können helfen.
– Medikamente: Entzündungshemmende Schmerzmittel (NSAR) oder Kortison-Injektionen in den Karpaltunnel können die Symptome vorübergehend lindern.
– Ergonomische Anpassungen: Vermeidung von repetitiven Handbewegungen und ergonomische Arbeitsplatzgestaltung.
Operative Therapie
Bei anhaltenden Beschwerden oder schweren neurologischen Ausfällen ist eine operative Dekompression des Nervus medianus erforderlich. Dabei wird das Retinaculum flexorum gespalten, um den Druck auf den Nerv zu verringern. Die Operation kann offen oder endoskopisch durchgeführt werden und hat eine hohe Erfolgsrate von über 90 %.
Prognose
Bei rechtzeitiger Behandlung ist die Prognose gut. Die meisten Patienten erfahren eine deutliche Besserung der Symptome, insbesondere der Schmerzen und Taubheitsgefühle. Allerdings kann eine lang bestehende Muskelatrophie irreversibel sein.
Fazit
Das Karpaltunnelsyndrom ist eine häufige und oft belastende Erkrankung, die jedoch bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung gut therapierbar ist. Durch eine Kombination aus konservativen und operativen Maßnahmen können die Beschwerden effektiv gelindert und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert werden.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
Unser kostenloses Geschenk an Sie:
✓ mehr Energie
✓ tiefen Schlaf
✓ weniger Stress
= Meine Gesundheit
e-Book „Meine Gesundheit“ als PDF

Disclaimer: Die Inhalte dieser Website dienen ausschliesslich zu allgemeinen Informationszwecken. Sie ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer einen Arzt. Die Nutzung der Informationen auf dieser Seite erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Inhalte der Seite können mit Hilfe von Sprachmodellen erstellt worden sein.