Akute Herzmuskelentzündung: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Akuter Herzmuskelentzündung?
Die Diagnose einer akuten Herzmuskelentzündung, auch Myokarditis genannt, ist oft eine Herausforderung, da die Symptome unspezifisch sein können und von milden Beschwerden bis hin zu schweren, lebensbedrohlichen Zuständen reichen. Die Diagnose stützt sich auf eine Kombination aus klinischen Symptomen, körperlicher Untersuchung und speziellen diagnostischen Tests.
- Anamnese: Patienten berichten häufig von einer vorangegangenen Virusinfektion, die ein bis zwei Wochen zurückliegt. Symptome wie Fieber, Erschöpfung oder Gelenk- und Muskelschmerzen können auf eine Herzmuskelentzündung hinweisen.
- Elektrokardiogramm (EKG): Das EKG zeigt oft Veränderungen der Herzaktivität, wie Rhythmusstörungen oder Anzeichen einer Herzschwäche.
- Echokardiographie: Eine Ultraschalluntersuchung des Herzens kann Bewegungsstörungen des Herzmuskels oder eine eingeschränkte Pumpfunktion aufdecken.
- Blutuntersuchungen: Bestimmte Biomarker wie Troponin (ein Indikator für Herzmuskelschäden) oder Entzündungsmarker können erhöht sein.
- Magnetresonanztomographie (MRT): Ein Herz-MRT kann Entzündungsherde im Herzmuskel sichtbar machen.
- Herzmuskelbiopsie: In seltenen Fällen wird eine Gewebeprobe aus dem Herzmuskel entnommen, um die Diagnose zu sichern. Dies ist jedoch mit Risiken verbunden und wird nur durchgeführt, wenn die Ergebnisse die Therapie entscheidend beeinflussen.
2. Was sind die Ursachen von Akuter Herzmuskelentzündung?
Die Ursachen einer akuten Herzmuskelentzündung sind vielfältig und können in infektiöse und nicht infektiöse Ursachen unterteilt werden.
Infektiöse Ursachen:
- Viren: Die häufigste Ursache sind Virusinfektionen, insbesondere durch Humane Herpesviren (Typ 6), Parvoviren B19 (Erreger der Ringelröteln), Adenoviren, HIV oder Hepatitis-C-Viren.
- Bakterien: Selten können bakterielle Infektionen wie Diphtherie oder Tuberkulose eine Myokarditis auslösen.
- Parasiten und Pilze: In tropischen Regionen können Parasiten wie Trypanosomen oder Pilzinfektionen eine Rolle spielen.
Nicht infektiöse Ursachen:
- Autoimmunerkrankungen: Erkrankungen wie Sarkoidose, systemischer Lupus erythematodes oder rheumatoide Arthritis können eine Entzündung des Herzmuskels auslösen.
- Toxische Substanzen: Übermäßiger Alkoholkonsum, Drogen wie Kokain oder bestimmte Medikamente können den Herzmuskel schädigen.
- Impfungen und Insektenbisse: In seltenen Fällen können auch Impfungen oder Insektenbisse eine Myokarditis verursachen.
Interessant ist, dass das Immunsystem oft eine zentrale Rolle spielt: Es greift die Herzmuskelzellen an, was zu einer Entzündung führt, selbst wenn der ursprüngliche Auslöser (z. B. ein Virus) bereits verschwunden ist.
3. Symptome treten bei Akuter Herzmuskelentzündung auf?
Die Symptome einer akuten Herzmuskelentzündung können sehr unterschiedlich sein und reichen von milden Beschwerden bis hin zu schweren, lebensbedrohlichen Zuständen. Mögliche Symptome sind:
- Herzschwäche: Schnelle Erschöpfung, Luftnot bei Belastung oder in Ruhe, geschwollene Beine.
- Herzrhythmusstörungen: Herzstolpern, schneller Herzschlag (Tachykardie), Ohnmacht.
- Brustschmerzen: Schmerzen in der Brust, die einem Herzinfarkt ähneln können.
- Allgemeine Symptome: Fieber, Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen, insbesondere wenn diese im Zusammenhang mit einer vorangegangenen Infektion stehen.
Wichtig zu wissen: Eine akute Herzmuskelentzündung kann mild verlaufen, aber auch schnell lebensbedrohlich werden. Bei Verdacht auf eine Myokarditis sollte daher umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
4. Wie wird Akute Herzmuskelentzündung behandelt?
Die Behandlung einer akuten Herzmuskelentzündung zielt darauf ab, das Herz vor Überlastung zu schützen und die Entzündung zu bekämpfen. Die Therapie umfasst:
Körperliche Schonung:
- Ruhe: Patienten sollten sich körperlich schonen und auf Sport oder anstrengende Aktivitäten verzichten. Sportler sollten 3 bis 6 Monate lang keine Wettkämpfe bestreiten.
Medikamentöse Therapie:
- Herzunterstützende Medikamente: Bei Herzschwäche werden Medikamente wie ACE-Hemmer, Betablocker oder Diuretika verschrieben, um die Herzarbeit zu erleichtern.
- Antirhythmika: Bei Herzrhythmusstörungen können Medikamente wie Amiodaron eingesetzt werden, um den Herzrhythmus zu stabilisieren.
- Antikoagulanzien: Bei erhöhtem Risiko für Blutgerinnsel werden blutverdünnende Medikamente verordnet.
- Immunsuppressiva: Bei autoimmunbedingter Myokarditis können Medikamente wie Kortikosteroide eingesetzt werden, um das Immunsystem zu unterdrücken.
Weitere Maßnahmen:
- Künstliche Herzunterstützung: In schweren Fällen kann eine mechanische Unterstützung der Herzfunktion (z. B. ein „künstliches Herz“) notwendig sein.
- Herztransplantation: In seltenen, lebensbedrohlichen Fällen kann eine Herztransplantation erforderlich werden.
Wichtige Hinweise:
- Vermeidung von Alkohol und Schmerzmitteln: Patienten sollten während der akuten Phase keinen Alkohol trinken und auf Schmerzmittel wie ASS, Ibuprofen oder Diclofenac verzichten, da diese den Verlauf der Erkrankung verschlechtern können.
Nachsorge:
- Regelmäßige Kontrollen: Patienten mit einer akuten Herzmuskelentzündung sollten regelmäßig kardiologische Nachuntersuchungen durchführen lassen, insbesondere wenn Anzeichen einer Herzschwäche vorliegen.
- Rehabilitation: Ein spezielles Rehabilitationsprogramm kann helfen, die körperliche Belastbarkeit schrittweise wiederherzustellen und einen gesunden Lebensstil zu fördern.
Eine akute Herzmuskelentzündung kann langwierig sein, und die vollständige Genesung kann Monate oder sogar Jahre dauern. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Behandlung sind jedoch entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.
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