Herzrhythmusstörungen: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Herzrhythmusstörungen (HRST) sind eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen der normale Herzrhythmus gestört ist. Dies kann zu einem zu schnellen (Tachykardie), zu langsamen (Bradykardie) oder unregelmäßigen Herzschlag führen. Die Erkrankung kann sowohl harmlos als auch lebensbedrohlich sein, abhängig von der Art und Schwere der Störung. In diesem Artikel werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Herzrhythmusstörungen erläutert.
1. Was ist die Diagnose von Herzrhythmusstörungen?
Die Diagnose von Herzrhythmusstörungen beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und klinischen Untersuchung. Da die Symptome oft intermittierend auftreten, ist es manchmal schwierig, die Störung während der Untersuchung zu erfassen. Moderne Technologien wie Smartwatches mit EKG-Funktion können hierbei hilfreich sein, um den Herzrhythmus im Alltag zu überwachen.
Standarddiagnostik umfasst:
– Anamnese: Erfassung der Symptome, Vorerkrankungen und Risikofaktoren.
– Klinische Untersuchung: Auskultation des Herzens, Blutdruckmessung und Pulsüberprüfung.
– Ruhe-EKG: Erfassung des aktuellen Herzrhythmus.
– Langzeit-EKG: Überwachung des Herzrhythmus über 24 Stunden oder länger.
– Belastungs-EKG: Provokation von Rhythmusstörungen unter körperlicher Belastung.
– Echokardiografie: Beurteilung der Herzstruktur und -funktion.
– Elektrophysiologische Untersuchung (EPU): Spezielle Diagnostik zur Lokalisation der Rhythmusstörung.
Bei Verdacht auf strukturelle Herzerkrankungen können zusätzlich bildgebende Verfahren wie Röntgen-Thorax oder MRT eingesetzt werden.
2. Was sind die Ursachen von Herzrhythmusstörungen?
Die Ursachen von Herzrhythmusstörungen sind vielfältig und können sowohl im Herzen selbst (kardial) als auch außerhalb des Herzens (extrakardial) liegen.
Kardiale Ursachen:
– Herzinfarkt
– Herzinsuffizienz
– Myokarditis (Herzmuskelentzündung)
– Kardiomyopathien (Herzmuskelerkrankungen)
– Koronare Herzerkrankungen
– Klappenvitien (Herzklappenfehler)
– Angeborene Herzfehler
Extrakardiale Ursachen:
– Elektrolytstörungen (z. B. Kalium- oder Magnesiummangel)
– Schilddrüsenerkrankungen (Hyperthyreose)
– Psychovegetative Faktoren (Stress, Angst)
– Hypoxie (Sauerstoffmangel)
– Lungenembolie
– Medikamente (z. B. Herzglykoside, Antiarrhythmika)
– Koffein, Alkohol, Drogen
– Toxine (z. B. Schwermetalle)
3. Symptome treten bei Herzrhythmusstörungen auf?
Die Symptome von Herzrhythmusstörungen variieren stark und reichen von asymptomatischen Verläufen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen. Häufige Symptome sind:
- Palpitationen: Wahrnehmung des eigenen Herzschlags (z. B. bei Extrasystolen).
- Herzrasen: Gefühl eines zu schnellen Herzschlags.
- Schwindel oder Synkopen: Durch vermindertes Herzzeitvolumen.
- Brustschmerzen: Häufig bei Tachykardien oder Ischämie.
- Dyspnoe (Atemnot): Durch verminderte Pumpleistung des Herzens.
- Angina pectoris: Brustenge bei koronarer Herzerkrankung.
- Verwirrtheit oder Sehstörungen: Durch verminderte Durchblutung des Gehirns.
In schweren Fällen können Herzrhythmusstörungen zu einem kardiogenen Schock, Herzinfarkt oder plötzlichen Herztod führen. Vorhofflimmern, die häufigste Form der HRST, erhöht das Risiko für Schlaganfälle durch die Bildung von Thromben im Herzen.
4. Wie wird Herzrhythmusstörungen behandelt?
Die Behandlung von Herzrhythmusstörungen zielt darauf ab, Symptome zu lindern, Komplikationen zu verhindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Die Therapie richtet sich nach der Art und Schwere der Rhythmusstörung sowie den zugrunde liegenden Ursachen.
Allgemeinmaßnahmen:
– Behandlung der Grunderkrankung (z. B. Hypertonie, Schilddrüsenerkrankungen).
– Vermeidung von Auslösern wie Alkohol, Koffein oder Stress.
– Beruhigung und ggf. Sedierung bei akuten Beschwerden.
Medikamentöse Therapie:
– Antiarrhythmika: Eingeteilt nach Vaughan-Williams-Klassen (z. B. Betablocker, Kaliumkanalblocker).
– Antikoagulation: Bei Vorhofflimmern zur Schlaganfallprävention (z. B. Marcumar, DOAKs).
– Digitalis: Zur Kontrolle der Herzfrequenz bei Vorhofflimmern.
Interventionelle und elektrotherapeutische Verfahren:
– Kardioversion: Elektrische Wiederherstellung des normalen Herzrhythmus.
– Schrittmachertherapie: Bei bradykarden Herzrhythmusstörungen.
– Katheterablation: Beseitigung von pathologischen Erregungsherden durch Verödung.
– Implantierbare Defibrillatoren (ICD): Zur Prävention des plötzlichen Herztods bei ventrikulären Tachykardien.
Prognose:
Die Prognose von Herzrhythmusstörungen hängt von der zugrunde liegenden Ursache, der Art der Störung und der rechtzeitigen Behandlung ab. Während harmlose Extrasystolen oft keine Therapie erfordern, können schwere ventrikuläre Tachykardien oder Kammerflimmern lebensbedrohlich sein.
Fazit:
Herzrhythmusstörungen sind eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, die eine sorgfältige Diagnostik und individuelle Therapie erfordern. Durch moderne Behandlungsmethoden können viele Patienten effektiv behandelt und Komplikationen verhindert werden. Bei Verdacht auf Herzrhythmusstörungen sollte immer ein Arzt konsultiert werden.
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