Herzinsuffizienz: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Herzinsuffizienz, auch als Herzschwäche bekannt, ist eine schwerwiegende Erkrankung, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Dies führt zu einer Beeinträchtigung des Stoffwechsels und kann lebensbedrohlich sein. In diesem Artikel werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz erläutert.
1. Was ist die Diagnose von Herzinsuffizienz?
Die Diagnose einer Herzinsuffizienz basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, körperlicher Untersuchung, Laborwerten und bildgebenden Verfahren. Die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) empfiehlt ein schrittweises Vorgehen:
- Anamnese und klinische Untersuchung: Der Arzt sucht nach typischen Anzeichen wie Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Flüssigkeitsretention (Ödeme) und erhöhtem Jugularvenendruck.
- EKG und Labordiagnostik: Ein 12-Kanal-EKG und die Messung von natriuretischen Peptiden (BNP oder NT-proBNP) sind entscheidend. Erhöhte Werte dieser Biomarker deuten auf eine Herzinsuffizienz hin.
- Echokardiographie: Diese bildgebende Methode zeigt die Struktur und Funktion des Herzens, insbesondere die Ejektionsfraktion (EF), die den Anteil des Blutes misst, den das Herz bei jedem Schlag auswirft.
- Weiterführende Diagnostik: Bei Bedarf können zusätzliche Tests wie eine Herzkatheteruntersuchung oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden, um die Ursache der Herzinsuffizienz zu klären.
2. Was sind die Ursachen von Herzinsuffizienz?
Herzinsuffizienz ist keine eigenständige Erkrankung, sondern die Folge verschiedener Herz- und Gefäßerkrankungen. Die häufigsten Ursachen sind:
- Koronare Herzkrankheit (KHK): Verengte Herzkranzgefäße führen zu einer Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff.
- Arterielle Hypertonie: Bluthochdruck belastet das Herz auf Dauer und kann zu einer Verdickung des Herzmuskels führen.
- Herzklappenerkrankungen: Undichte oder verengte Herzklappen beeinträchtigen die Pumpfunktion des Herzens.
- Kardiomyopathien: Erkrankungen des Herzmuskels, die durch Infektionen, Toxine (z. B. Alkohol) oder genetische Faktoren verursacht werden.
- Arrhythmien: Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern können die Herzfunktion beeinträchtigen.
- Andere Ursachen: Anämie, Schilddrüsenüberfunktion, Lungenhochdruck oder bestimmte Medikamente können ebenfalls eine Herzinsuffizienz auslösen.
3. Symptome treten bei Herzinsuffizienz auf?
Die Symptome einer Herzinsuffizienz hängen vom Schweregrad der Erkrankung ab und können sich im Laufe der Zeit verschlimmern. Die vier Hauptsymptome sind:
- Dyspnoe (Atemnot): Anfangs tritt die Kurzatmigkeit nur bei Belastung auf, später auch in Ruhe. Typisch sind auch nächtliche Atemnotanfälle (paroxysmale nächtliche Dyspnoe).
- Leistungsminderung und Müdigkeit: Patienten fühlen sich oft erschöpft und können alltägliche Aktivitäten nur noch eingeschränkt ausführen.
- Flüssigkeitsretention: Ödeme an den Beinen, Gewichtszunahme, Aszites (Bauchwassersucht) oder Pleuraergüsse (Flüssigkeit in der Lunge) sind häufige Anzeichen.
- Trockener Husten: Vor allem nachts kann ein Reizhusten auftreten.
Weitere Symptome können Schwindel, Herzrasen, Nykturie (häufiges nächtliches Wasserlassen) und Appetitlosigkeit sein. Bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz kann es zu einer kardialen Kachexie (ungewollter Gewichtsverlust) kommen.
4. Wie wird Herzinsuffizienz behandelt?
Die Behandlung der Herzinsuffizienz zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Die Therapie umfasst folgende Maßnahmen:
Medikamentöse Therapie
- ACE-Hemmer oder Angiotensinrezeptorblocker (ARB): Senken den Blutdruck und entlasten das Herz.
- Betablocker: Verlangsamen die Herzfrequenz und verbessern die Herzfunktion.
- Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten (MRA): Reduzieren Flüssigkeitsretention und schützen das Herz.
- SGLT2-Inhibitoren: Neuere Medikamente, die bei Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) eingesetzt werden.
- Diuretika: Entwässern und lindern Ödeme.
- Digitalisglykoside: Verbessern die Pumpfunktion des Herzens, insbesondere bei Vorhofflimmern.
Nicht-medikamentöse Therapie
- Lebensstiländerungen: Gewichtsreduktion, salzarme Ernährung, Alkoholverzicht und regelmäßige körperliche Aktivität.
- Patientenschulung: Aufklärung über die Erkrankung, Selbstmonitoring (z. B. tägliche Gewichtskontrolle) und Erkennen von Warnzeichen.
- Rehabilitation: Strukturierte Programme zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Lebensqualität.
Invasive Therapien
- Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT): Bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz und gestörter Erregungsleitung.
- Implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren (ICD): Zur Vorbeugung eines plötzlichen Herztods.
- Herztransplantation: In schwersten Fällen, wenn andere Therapien nicht ausreichen.
Akute Dekompensation
Bei einer akuten Verschlechterung der Herzinsuffizienz ist eine sofortige stationäre Behandlung erforderlich. Die Therapie umfasst die Gabe von Sauerstoff, Diuretika und ggf. Inotropika (Medikamente, die die Herzleistung steigern).
Fazit
Herzinsuffizienz ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung, die eine lebenslange Behandlung erfordert. Durch eine frühzeitige Diagnose, eine individuell angepasste Therapie und die aktive Mitarbeit des Patienten können jedoch die Symptome gelindert und die Lebensqualität verbessert werden. Regelmäßige Kontrollen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient sind entscheidend für den Therapieerfolg.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Herzinfarkt
- Herzrhythmusstörungen
- Koronare Herzkrankheit (KHK)
- Myokarditis
- Perikarditis (Herzbeutelentzündung)
Unser kostenloses Geschenk an Sie:
✓ mehr Energie
✓ tiefen Schlaf
✓ weniger Stress
= Meine Gesundheit
e-Book „Meine Gesundheit“ als PDF

Disclaimer: Die Inhalte dieser Website dienen ausschliesslich zu allgemeinen Informationszwecken. Sie ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer einen Arzt. Die Nutzung der Informationen auf dieser Seite erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Inhalte der Seite können mit Hilfe von Sprachmodellen erstellt worden sein.