Analfissur: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Analfissur?
Eine Analfissur ist ein radiär verlaufender Riss in der Schleimhaut des Analkanals (Anoderm), der häufig in der posterioren Kommissur („6-Uhr-Steinschnittlage“) lokalisiert ist. Die Diagnose wird in der Regel durch eine klinische Untersuchung gestellt, die eine Inspektion und Palpation des Analbereichs umfasst. In vielen Fällen ist die Fissur bereits durch das Spreizen der Gesäßbacken sichtbar.
Zur Bestätigung der Diagnose und zum Ausschluss anderer Erkrankungen kann eine Proktoskopie durchgeführt werden. Diese ist jedoch aufgrund der Schmerzhaftigkeit und des erhöhten Sphinktertonus bei vielen Patienten zunächst nicht möglich. In solchen Fällen kann eine Untersuchung in Narkose erforderlich sein. Bei atypisch lokalisierten Fissuren oder Verdacht auf zugrunde liegende Erkrankungen (z. B. Morbus Crohn) können weitere diagnostische Maßnahmen wie eine Koloskopie, Blutuntersuchungen oder bildgebende Verfahren (z. B. MRT) notwendig sein.
2. Was sind die Ursachen von Analfissur?
Die Ursachen einer Analfissur werden in primäre und sekundäre Formen unterteilt:
Primäre Analfissuren
Primäre Analfissuren entstehen spontan, ohne eine zugrunde liegende Erkrankung. Mögliche Ursachen sind:
– Obstipation (Verstopfung) und harter Stuhl, die zu einer Überdehnung des Analkanals führen.
– Erhöhter Sphinktertonus: Ein erhöhter Druck des inneren Schließmuskels (M. sphincter ani internus) kann die Durchblutung der Analschleimhaut beeinträchtigen und so die Entstehung von Fissuren begünstigen.
– Risikofaktoren: Ballaststoffarme Ernährung, Adipositas, Hypothyreoidismus und Schwangerschaft.
Sekundäre Analfissuren
Sekundäre Analfissuren sind Folge anderer Erkrankungen oder Zustände, wie:
– Entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn).
– Infektionen: Bakterielle, virale oder sexuell übertragbare Erkrankungen (z. B. HIV, Syphilis, Herpes).
– Traumatische Ereignisse: Analer Missbrauch oder operative Eingriffe.
– Medikamente: Einzelne Fallberichte beschreiben Analfissuren als Nebenwirkung von Medikamenten wie Nicorandil oder Isotretinoin.
3. Symptome treten bei Analfissur auf?
Die Symptome einer Analfissur sind oft sehr charakteristisch und können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Dazu gehören:
– Starke Schmerzen während der Defäkation, die oft als reißend oder schneidend beschrieben werden.
– Brennen nach dem Stuhlgang, das über mehrere Stunden anhalten kann.
– Hellrotes Blut auf dem Stuhl oder Toilettenpapier.
– Juckreiz oder ein Fremdkörpergefühl im Analbereich.
Bei chronischen Analfissuren können zusätzlich folgende morphologische Veränderungen auftreten:
– Hypertrophe Analpapillen (vergrößerte Analpapillen).
– Vorpostenfalte (Wächtermariske).
– Freiliegende Fasern des M. sphincter internus.
4. Wie wird Analfissur behandelt?
Die Behandlung einer Analfissur hängt davon ab, ob es sich um eine akute oder chronische Form handelt.
Akute Analfissuren
Akute Analfissuren heilen oft spontan oder mit konservativen Maßnahmen. Dazu gehören:
– Ernährungsumstellung: Ballaststoffreiche Kost und ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um den Stuhl weicher zu machen.
– Sitzbäder: Warme Sitzbäder können den Analbereich entspannen und die Beschwerden lindern.
– Topische Medikamente: Lokal angewendete Calciumantagonisten (z. B. Nifedipin) oder Nitrate (z. B. Glyceroltrinitrat) können den Sphinktertonus senken und die Heilung fördern.
Chronische Analfissuren
Chronische Analfissuren erfordern oft eine intensivere Behandlung. Zunächst wird ein konservativer Therapieversuch über sechs Wochen empfohlen. Dazu gehören:
– Topische Calciumantagonisten oder Nitrate: Diese Medikamente senken den Sphinktertonus und verbessern die Durchblutung.
– Botulinumtoxin A: Bei Therapieresistenz kann eine Injektion von Botulinumtoxin in den Schließmuskel erwogen werden, um den Muskeltonus zu reduzieren.
Führt die konservative Therapie nicht zum Erfolg, kommen operative Verfahren zum Einsatz:
– Fissurektomie: Entfernung der Fissur und des entzündlichen Gewebes.
– Laterale Internus-Sphinkterotomie (LIS): Durchtrennung eines Teils des inneren Schließmuskels, um den Druck zu verringern. Dieses Verfahren birgt jedoch ein Risiko für Stuhlinkontinenz.
– Advancement-Flap: Verschiebung von gesundem Gewebe über die Fissur, um die Heilung zu fördern.
Nachbehandlung und Rezidivprophylaxe
Nach der Behandlung ist eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig, um erneuten Fissuren vorzubeugen. Regelmäßige Nachkontrollen, insbesondere nach operativen Eingriffen, sind empfehlenswert.
Fazit
Eine Analfissur ist eine schmerzhafte, aber gut behandelbare Erkrankung. Während akute Fissuren oft spontan oder mit konservativen Maßnahmen abheilen, erfordern chronische Formen häufig eine intensivere Therapie, gegebenenfalls auch chirurgische Eingriffe. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen und eine Chronifizierung zu vermeiden.
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