Hämorrhoiden: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Hämorrhoiden sind eine der häufigsten Erkrankungen in den Industrienationen und betreffen Millionen von Menschen weltweit. Obwohl sie oft als Tabuthema gelten, ist es wichtig, über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten informiert zu sein, um frühzeitig handeln zu können.
1. Was ist die Diagnose von Hämorrhoiden?
Die Diagnose eines Hämorrhoidalleidens beginnt mit einer gründlichen Anamnese und einer klinischen Untersuchung. Der Arzt wird nach Art, Ausmaß und Dauer der Beschwerden fragen, wie z.B. Blutungen, Prolaps (Vorfall), Juckreiz oder Schmerzen. Eine digitale rektale Untersuchung und eine Proktoskopie (Untersuchung des Analkanals mit einem speziellen Instrument) sind entscheidend, um das Ausmaß der Hämorrhoiden zu beurteilen.
Hämorrhoiden werden nach der Goligher-Klassifikation in vier Grade eingeteilt:
– Grad I: Hämorrhoiden sind nur proktoskopisch sichtbar und verursachen keine äußeren Symptome.
– Grad II: Hämorrhoiden prolabieren (fallen vor) bei der Defäkation, ziehen sich aber spontan zurück.
– Grad III: Hämorrhoiden prolabieren und müssen manuell zurückgeschoben werden.
– Grad IV: Hämorrhoiden sind dauerhaft prolabiert und nicht reponierbar.
Differenzialdiagnosen wie Marisken, Analfissuren oder Analkarzinome müssen ausgeschlossen werden.
2. Was sind die Ursachen von Hämorrhoiden?
Die genaue Ursache von Hämorrhoiden ist nicht vollständig geklärt, aber es wird ein multifaktorielles Geschehen vermutet. Folgende Faktoren können die Entstehung begünstigen:
– Ernährung: Ballaststoffarme Ernährung und chronische Verstopfung führen zu starkem Pressen beim Stuhlgang.
– Defäkationsverhalten: Langes Sitzen auf der Toilette und unphysiologisches Pressen erhöhen den Druck im Analbereich.
– Schwangerschaft: Der erhöhte intraabdominelle Druck während der Schwangerschaft kann Hämorrhoiden verursachen.
– Adipositas: Übergewicht erhöht den Druck auf die Beckenregion.
– Genetische Faktoren: Eine familiäre Veranlagung kann eine Rolle spielen.
– Alter: Mit zunehmendem Alter wird das Bindegewebe schwächer, was das Risiko für Hämorrhoiden erhöht.
3. Welche Symptome treten bei Hämorrhoiden auf?
Die Symptome von Hämorrhoiden können je nach Schweregrad variieren. Typische Anzeichen sind:
– Hellrote Blutungen: Blut auf dem Toilettenpapier oder im Stuhl, oft nach dem Stuhlgang.
– Juckreiz und Brennen: Durch Schleimabsonderungen und Nässen im Analbereich.
– Schmerzen: Vor allem bei thrombosierten oder inkarzerierten Hämorrhoiden.
– Gefühl der unvollständigen Entleerung: Durch prolabierende Hämorrhoiden.
– Analer Prolaps: Hämorrhoiden, die aus dem After heraustreten.
Schmerzen sind jedoch eher selten und meist auf begleitende Erkrankungen wie Analfissuren oder Thrombosen zurückzuführen.
4. Wie wird Hämorrhoiden behandelt?
Die Behandlung von Hämorrhoiden richtet sich nach dem Schweregrad und den Beschwerden. Es gibt konservative, minimalinvasive und operative Therapieoptionen.
Konservative Behandlung
- Ballaststoffreiche Ernährung: Eine ausreichende Ballaststoffzufuhr und Flüssigkeitsaufnahme regulieren den Stuhlgang und reduzieren das Pressen.
- Stuhlregulation: Vermeidung von starkem Pressen und kurze Toilettensitzungen.
- Medikamente: Lokalanästhetika, entzündungshemmende Cremes oder Zäpfchen können Symptome lindern. Flavonoide wie Diosmin und Hesperidin können bei akuten Beschwerden helfen.
Minimalinvasive Verfahren
- Sklerosierung: Eine Verödungstherapie, bei der ein Sklerosierungsmittel in die Hämorrhoiden injiziert wird, um sie zu verkleinern.
- Gummibandligatur: Bei dieser Methode wird ein Gummiring um die Hämorrhoiden gelegt, um die Blutzufuhr zu unterbrechen. Das Gewebe stirbt ab und fällt ab.
Operative Behandlung
Bei fortgeschrittenen Hämorrhoiden (Grad III und IV) oder wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Operation notwendig sein. Gängige Verfahren sind:
– Hämorrhoidektomie nach Milligan-Morgan: Entfernung der Hämorrhoiden mit offener Wundheilung.
– Stapler-Hämorrhoidopexie nach Longo: Eine weniger schmerzhafte Methode, bei der das prolabierte Gewebe nach oben gezogen und fixiert wird.
– Doppler-gesteuerte Hämorrhoidalarterienligatur (DGHAL): Eine Methode, bei der die zuführenden Arterien unter Ultraschallkontrolle ligiert werden.
Postoperative Maßnahmen
Nach einer Operation können Schmerzen auftreten, die mit Schmerzmitteln und Sitzbädern gelindert werden können. Eine sorgfältige Wundpflege und Stuhlregulation sind wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.
Fazit
Hämorrhoiden sind eine häufige und oft unangenehme Erkrankung, die jedoch gut behandelbar ist. Eine frühzeitige Diagnose und die richtige Therapie können die Lebensqualität deutlich verbessern. Bei anhaltenden Beschwerden sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, um schwerwiegendere Erkrankungen auszuschließen und eine gezielte Behandlung einzuleiten.
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