Reizdarmsyndrom: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine häufige gastrointestinale Störung, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Obwohl die Erkrankung nicht lebensbedrohlich ist, können die Symptome belastend und chronisch verlaufen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten des Reizdarmsyndroms.


1. Was ist die Diagnose von Reizdarmsyndrom?

Die Diagnose des Reizdarmsyndroms wird gestellt, wenn drei Hauptkriterien erfüllt sind:

  1. Chronische Beschwerden: Die Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Stuhlunregelmäßigkeiten bestehen seit mindestens drei Monaten.
  2. Beeinträchtigung der Lebensqualität: Die Beschwerden führen dazu, dass der Patient ärztliche Hilfe sucht oder die Lebensqualität deutlich eingeschränkt ist.
  3. Ausschluss anderer Erkrankungen: Die Symptome können nicht durch eine andere organische oder funktionelle Erkrankung erklärt werden.

Zur Diagnosestellung werden eine ausführliche Anamnese, körperliche Untersuchungen, Laboruntersuchungen (Blutbild, CRP, Stuhluntersuchungen) und bildgebende Verfahren wie eine Ultraschalluntersuchung oder eine Ileokoloskopie durchgeführt. Ziel ist es, Differentialdiagnosen wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie oder ein kolorektales Karzinom auszuschließen.


2. Was sind die Ursachen von Reizdarmsyndrom?

Die genauen Ursachen des Reizdarmsyndroms sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen:

  • Genetische Prädisposition: Eine familiäre Häufung deutet auf eine mögliche genetische Veranlagung hin.
  • Infektionen: Ein vorangegangener gastrointestinaler Infekt kann ein Auslöser sein (postinfektiöses RDS).
  • Darmflora: Eine gestörte Darmflora (Dysbiose) wird mit dem RDS in Verbindung gebracht.
  • Viszerale Hypersensitivität: Betroffene reagieren empfindlicher auf Schmerzen und Dehnungsreize im Darm.
  • Psychische Faktoren: Stress, Angst und Depression können die Symptome verstärken oder auslösen.
  • Ernährung: Bestimmte Nahrungsmittel können die Beschwerden triggern.

3. Symptome treten bei Reizdarmsyndrom auf?

Die Symptome des Reizdarmsyndroms sind vielfältig und können von Patient zu Patient variieren. Typische Beschwerden sind:

  • Bauchschmerzen: Oft krampfartig und in Verbindung mit dem Stuhlgang.
  • Stuhlunregelmäßigkeiten: Wechsel zwischen Durchfall (Diarrhoe) und Verstopfung (Obstipation).
  • Blähungen und Völlegefühl: Häufig nach dem Essen.
  • Gefühl der unvollständigen Darmentleerung.
  • Schleimbeimengungen im Stuhl.

Warnhinweise, die gegen ein RDS sprechen, sind nächtliche Durchfälle, Blut im Stuhl, Fieber oder ungewollter Gewichtsverlust. In solchen Fällen sollte eine weiterführende Diagnostik erfolgen.


4. Wie wird Reizdarmsyndrom behandelt?

Die Behandlung des Reizdarmsyndroms ist individuell und richtet sich nach den vorherrschenden Symptomen. Es gibt keine Standardtherapie, aber folgende Ansätze haben sich bewährt:

Allgemeine Maßnahmen

  • Ernährung: Eine angepasste Ernährung kann helfen. Lösliche Ballaststoffe (z. B. Flohsamenschalen) und Probiotika können die Symptome lindern. Triggerfaktoren wie blähende Lebensmittel oder FODMAPs (fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole) sollten vermieden werden.
  • Stressmanagement: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder eine psychologische Betreuung können bei stressbedingten Symptomen helfen.

Medikamentöse Therapie

  • Schmerzen: Spasmolytika (krampflösende Mittel) oder niedrig dosierte Antidepressiva (z. B. trizyklische Antidepressiva oder SSRI) können schmerzlindernd wirken.
  • Durchfall: Loperamid oder Colestyramin können bei Diarrhoe eingesetzt werden.
  • Verstopfung: Osmotische Laxanzien (z. B. Macrogol) oder Prucaloprid können die Darmtätigkeit anregen.
  • Blähungen: Probiotika oder Phytotherapeutika (z. B. STW-5) können die Symptome verbessern.

Psychotherapie

Bei psychischen Komorbiditäten wie Angst oder Depression können psychotherapeutische Verfahren (z. B. kognitive Verhaltenstherapie) oder eine darmbezogene Hypnose hilfreich sein.


Fazit

Das Reizdarmsyndrom ist eine komplexe Erkrankung, die eine individuelle und multimodale Therapie erfordert. Obwohl die Erkrankung chronisch verlaufen kann, gibt es zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten, die die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern können. Eine frühzeitige Diagnose und eine ganzheitliche Betrachtung der Symptome sind entscheidend für den Therapieerfolg.

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