Asthma bronchiale: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Asthma bronchiale ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, die durch eine Entzündung der Bronchien und eine erhöhte Empfindlichkeit der Atemwege gegenüber verschiedenen Reizen gekennzeichnet ist. Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten und zeigt sich in unterschiedlichen Schweregraden und Verlaufsformen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Asthma bronchiale.


1. Was ist die Diagnose von Asthma bronchiale?

Die Diagnose von Asthma bronchiale basiert auf einer Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und speziellen Lungenfunktionstests. Typischerweise wird Asthma durch folgende Merkmale diagnostiziert:

  • Anamnese: Der Arzt erfragt Symptome wie Atemnot, Husten, Brustenge oder Giemen (pfeifende Atemgeräusche). Auch die Häufigkeit und Auslöser der Beschwerden sowie eine mögliche familiäre Belastung mit Asthma oder Allergien werden berücksichtigt.

  • Körperliche Untersuchung: Bei der Auskultation (Abhören der Lunge) können trockene Nebengeräusche wie Giemen oder Brummen auffallen. In schweren Fällen können die Atemgeräusche sehr leise sein.

  • Lungenfunktionsdiagnostik:

  • Spirometrie: Hier wird die Lungenfunktion gemessen, insbesondere das forcierte exspiratorische Volumen in einer Sekunde (FEV1) und das Verhältnis von FEV1 zur forcierten Vitalkapazität (FVC). Eine reversible Atemwegsobstruktion ist ein wichtiger Hinweis auf Asthma.
  • Reversibilitätstest: Nach der Gabe eines kurzwirkenden Beta-2-Sympathomimetikums (SABA) wird überprüft, ob sich die Atemwegsobstruktion verbessert.
  • Provokationstests: Bei unklaren Befunden kann die bronchiale Hyperreagibilität durch Methacholin-, Histamin- oder Kälteprovokation getestet werden.

  • Weitere Diagnostik: In einigen Fällen können zusätzliche Tests wie die Messung des exhalierten Stickstoffmonoxids (FeNO) oder eine Allergiediagnostik (z. B. spezifisches IgE) durchgeführt werden.


2. Was sind die Ursachen von Asthma bronchiale?

Asthma bronchiale entsteht durch ein Zusammenspiel von genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren. Zu den wichtigsten Ursachen und Auslösern gehören:

  • Allergene: Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelpilze können bei allergischem Asthma eine Rolle spielen.
  • Infektionen: Virusinfektionen der Atemwege können Asthma auslösen oder verschlimmern.
  • Umweltfaktoren: Luftverschmutzung, Zigarettenrauch, Feinstaub oder chemische Reizstoffe können die Atemwege reizen.
  • Körperliche Belastung: Anstrengungsasthma tritt bei körperlicher Aktivität auf.
  • Medikamente: Bestimmte Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) können Asthmaanfälle auslösen.
  • Psychosoziale Faktoren: Stress und emotionale Belastungen können Asthma verstärken.

3. Welche Symptome treten bei Asthma bronchiale auf?

Die typischen Symptome von Asthma bronchiale sind:

  • Atemnot: Oft anfallartig und besonders nachts oder bei körperlicher Belastung.
  • Giemen: Pfeifende oder brummende Atemgeräusche.
  • Brustenge: Ein Gefühl der Enge oder Druck in der Brust.
  • Husten: Trockener Reizhusten, der besonders nachts oder morgens auftritt.
  • Bronchiale Hyperreagibilität: Überempfindlichkeit der Atemwege gegenüber Reizen wie kalter Luft, Rauch oder Parfüm.

Die Symptome können je nach Schweregrad und Auslöser variieren. Bei einem schweren Asthmaanfall (Status asthmaticus) können zusätzlich Erschöpfung, Zyanose (Blaufärbung der Haut) und Verwirrtheit auftreten.


4. Wie wird Asthma bronchiale behandelt?

Die Behandlung von Asthma bronchiale zielt darauf ab, die Symptome zu kontrollieren, Exazerbationen zu vermeiden und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Die Therapie umfasst folgende Maßnahmen:

Medikamentöse Therapie

Die Behandlung erfolgt nach einem Stufenschema, das sich am Grad der Asthmakontrolle orientiert:

  • Stufe 1: Bedarfstherapie mit kurzwirkenden Beta-2-Sympathomimetika (SABA) oder einer Fixkombination aus niedrigdosierten inhalativen Kortikosteroiden (ICS) und Formoterol.
  • Stufe 2: Langzeittherapie mit niedrigdosierten ICS und Bedarfstherapie mit SABA.
  • Stufe 3: Langzeittherapie mit ICS und langwirkenden Beta-2-Sympathomimetika (LABA).
  • Stufe 4: ICS in mittlerer bis hoher Dosierung in Kombination mit LABA und ggf. langwirkenden Anticholinergika (LAMA).
  • Stufe 5: Bei schwerem Asthma können zusätzlich monoklonale Antikörper (z. B. Anti-IgE oder Anti-IL-5) oder orale Kortikosteroide eingesetzt werden.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  • Asthmaschulungen: Patienten lernen, ihre Erkrankung besser zu verstehen und zu managen.
  • Allergenkarenz: Vermeidung bekannter Auslöser wie Pollen oder Tierhaare.
  • Atemphysiotherapie: Techniken zur Verbesserung der Atmung.
  • Rehabilitation: Intensive Schulungen und Therapien in spezialisierten Einrichtungen.

Selbstmanagement

Patienten sollten in der Lage sein, ihren Zustand einzuschätzen und bei Bedarf selbstständig Maßnahmen zu ergreifen, z. B. die Anwendung von Bedarfsmedikamenten oder die Einnahme einer atmungserleichternden Körperhaltung (Kutschersitz).


Fazit

Asthma bronchiale ist eine chronische Erkrankung, die durch eine Entzündung der Atemwege und eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Reizen gekennzeichnet ist. Die Diagnose erfolgt durch Anamnese, körperliche Untersuchung und Lungenfunktionstests. Die Behandlung umfasst eine individuelle medikamentöse Therapie, Schulungen und nicht-medikamentöse Maßnahmen. Bei guter Therapieadhärenz und regelmäßiger Kontrolle können die meisten Patienten ein normales Leben führen.

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