Bilharziose: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Bilharziose, auch bekannt als Schistosomiasis, ist eine parasitäre Infektionskrankheit, die durch Saugwürmer der Gattung Schistosoma (Pärchenegel) verursacht wird. Die Krankheit ist vor allem in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet und betrifft weltweit über 250 Millionen Menschen. Im Folgenden werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Bilharziose erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Bilharziose?

Die Diagnose der Bilharziose basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, Reiseanamnese und spezifischen diagnostischen Tests. Bei Verdacht auf Bilharziose, insbesondere nach einem Aufenthalt in Endemiegebieten, sollten folgende Untersuchungen durchgeführt werden:

  • Serologische Tests: Diese weisen spezifische Antikörper gegen Schistosomen nach und sind besonders nützlich für das Screening asymptomatischer Patienten.
  • Parasitologischer Ei-Nachweis: Der direkte Nachweis von Schistosomen-Eiern im Stuhl, Urin oder Gewebeproben bestätigt die Diagnose. Dies ist besonders bei symptomatischen Patienten erforderlich.
  • PCR-Tests: In Einzelfällen können molekulare Tests wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) eingesetzt werden, um die Infektion nachzuweisen, insbesondere wenn der Ei-Nachweis negativ ist.
  • Antigentests: Point-of-care-Tests können zirkulierende Antigene (CCA und CAA) im Urin nachweisen, die durch adulte Schistosomen produziert werden.
  • Bildgebende Verfahren: Eine Sonographie des Abdomens kann Organschäden wie Hepatosplenomegalie oder Fibrose aufdecken.

Bei positiver Serologie oder Ei-Nachweis sollten zusätzliche Untersuchungen wie Blutbild, Leberfunktionstests und Urinanalysen durchgeführt werden, um das Ausmaß der Organschädigung zu beurteilen.


2. Was sind die Ursachen von Bilharziose?

Bilharziose wird durch eine Infektion mit den Larven (Zerkarien) von Schistosomen verursacht. Die Übertragung erfolgt durch Hautkontakt mit kontaminiertem Süßwasser, in dem sich die Larven befinden. Die wichtigsten Schistosomen-Arten, die beim Menschen Krankheiten verursachen, sind:

  • Schistosoma haematobium: Verursacht urogenitale Bilharziose.
  • Schistosoma mansoni: Verursacht intestinale und hepatosplenische Bilharziose.
  • Schistosoma japonicum: Verursacht schwere intestinale und hepatosplenische Formen.

Der Lebenszyklus der Schistosomen umfasst Süßwasserschnecken als Zwischenwirte und den Menschen als Endwirt. Die Larven dringen durch die Haut ein, entwickeln sich zu adulten Würmern und legen Eier in den Blutgefäßen des Darms oder der Blase ab. Die Eier gelangen über Stuhl oder Urin zurück in die Umwelt und infizieren Schnecken, wodurch der Zyklus fortgesetzt wird.


3. Welche Symptome treten bei Bilharziose auf?

Die Symptome der Bilharziose hängen vom Stadium der Infektion und den betroffenen Organen ab. Sie können in folgende Kategorien unterteilt werden:

Akute Symptome (Katayama-Syndrom)

  • Fieber
  • Abgeschlagenheit
  • Urtikaria (Nesselsucht)
  • Kopf-, Bauch-, Muskel- und Gelenkschmerzen

Chronische Symptome

  • Intestinale Bilharziose: Bauchschmerzen, Durchfall, Darmblutungen.
  • Hepatosplenische Bilharziose: Vergrößerung von Leber und Milz (Hepatosplenomegalie), portale Hypertension, Fibrose.
  • Urogenitale Bilharziose: Hämaturie (Blut im Urin), Dysurie (schmerzhaftes Wasserlassen), Beckenschmerzen, Genitaljucken, Hämospermie (Blut im Sperma).

Ektopische Manifestationen

  • Neurobilharziose: Neurologische Symptome wie epileptische Anfälle, Kopfschmerzen oder motorische Einschränkungen.
  • Pulmonalbilharziose: Lungenfibrose und pulmonale Hypertension.

4. Wie wird Bilharziose behandelt?

Die Behandlung der Bilharziose erfolgt primär mit dem Medikament Praziquantel, das gegen adulte Schistosomen wirkt. Die Dosierung und Therapiedauer hängen von der Schistosomen-Art ab:

  • S. haematobium und S. mansoni: 40 mg/kg Körpergewicht pro Tag über 3 Tage.
  • S. japonicum, S. mekongi und andere Arten: 60 mg/kg Körpergewicht pro Tag über 3 Tage.

Behandlung des Katayama-Syndroms

Im akuten Stadium (Katayama-Syndrom) ist Praziquantel nicht wirksam, da es nur adulte Würmer abtötet. Die Therapie umfasst:
– Symptomatische Behandlung (z. B. Antipyretika).
– Bei schweren Verläufen: Kortikosteroide zur Unterdrückung der Immunreaktion.
– Nach 3 Monaten: Erneute Diagnostik und ggf. Praziquantel-Therapie.

Prognose

Bei rechtzeitiger Behandlung ist die Prognose gut. Allerdings können chronische Organschäden die Lebensqualität und Lebenserwartung beeinträchtigen.


Fazit

Bilharziose ist eine schwerwiegende, aber behandelbare Infektionskrankheit, die vor allem in tropischen Regionen verbreitet ist. Die Diagnose erfolgt durch serologische Tests und den Nachweis von Eiern, während die Behandlung mit Praziquantel effektiv ist. Präventive Maßnahmen wie die Vermeidung von Süßwasserkontakt in Endemiegebieten und verbesserte sanitäre Bedingungen sind entscheidend, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

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