Colitis ulcerosa: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung
Colitis ulcerosa ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung (CED), die durch eine kontinuierliche Entzündung der Dickdarmschleimhaut gekennzeichnet ist. Die Erkrankung verläuft in der Regel schubweise und kann sich auf vielfältige Weise sowohl im Darm als auch außerhalb des Darms manifestieren. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Colitis ulcerosa.
1. Was ist die Diagnose von Colitis ulcerosa?
Die Diagnose der Colitis ulcerosa basiert auf einer Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung, Laborbefunden, bildgebenden Verfahren und endoskopischen Untersuchungen.
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Anamnese und klinische Untersuchung: Der Arzt erfragt Symptome wie blutig-schleimige Durchfälle, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust. Eine Familienanamnese von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen kann ein Hinweis auf eine genetische Prädisposition sein.
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Labordiagnostik: Blutuntersuchungen zeigen oft erhöhte Entzündungswerte (z. B. CRP) und Anzeichen einer Anämie. Stuhlproben werden auf Infektionen und Entzündungsmarker wie Calprotectin untersucht.
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Endoskopie: Eine Koloskopie mit Biopsieentnahme ist der Goldstandard zur Diagnose. Typische Befunde sind eine gerötete, geschwürige Schleimhaut mit Kontaktblutungen. Die Entzündung beginnt meist im Rektum und breitet sich kontinuierlich aus.
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Bildgebung: Ultraschall oder MRT können zur Beurteilung der Krankheitsausdehnung und zum Ausschluss von Komplikationen eingesetzt werden.
Die Colitis ulcerosa muss von anderen Erkrankungen wie Morbus Crohn oder infektiösen Darmentzündungen unterschieden werden.
2. Was sind die Ursachen von Colitis ulcerosa?
Die genauen Ursachen der Colitis ulcerosa sind unbekannt, aber es wird von einer multifaktoriellen Genese ausgegangen:
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Genetische Faktoren: Eine positive Familienanamnese ist der wichtigste Risikofaktor. Bestimmte Genvarianten, die mit dem Immunsystem zusammenhängen, erhöhen das Erkrankungsrisiko.
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Umweltfaktoren: Die westliche Lebensweise, einschließlich Ernährung und Hygiene, scheint das Risiko zu erhöhen. Rauchen hat paradoxerweise einen schützenden Effekt, während ehemalige Raucher ein erhöhtes Risiko haben.
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Immunsystem: Eine gestörte Barrierefunktion der Darmschleimhaut führt zu einer erhöhten Permeabilität für Antigene. Dies löst eine überschießende Immunantwort aus, bei der T-Zellen und entzündungsfördernde Zytokine wie TNF-α und Interleukine eine zentrale Rolle spielen.
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Mikrobiom: Veränderungen in der Darmflora werden als möglicher Auslöser diskutiert.
3. Welche Symptome treten bei Colitis ulcerosa auf?
Die Symptome der Colitis ulcerosa variieren je nach Krankheitsaktivität und Ausdehnung der Entzündung:
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Leitsymptome: Blutig-schleimige Durchfälle, kolikartige Bauchschmerzen und Tenesmen (schmerzhafter Stuhldrang).
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Allgemeinsymptome: Gewichtsverlust, Müdigkeit und Appetitlosigkeit.
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Extraintestinale Manifestationen: Die Erkrankung kann sich außerhalb des Darms zeigen, z. B. als Gelenkentzündungen (Arthritis), Hautveränderungen (Erythema nodosum, Pyoderma gangränosum) oder Augenbeteiligung (Uveitis).
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Schubweiser Verlauf: Die Erkrankung verläuft typischerweise in Schüben mit Phasen der Remission und Aktivität. In seltenen Fällen kann sie auch kontinuierlich aktiv sein.
4. Wie wird Colitis ulcerosa behandelt?
Die Behandlung der Colitis ulcerosa zielt darauf ab, die Entzündung zu kontrollieren, Remission zu erreichen und langfristig Komplikationen zu vermeiden. Die Therapie wird individuell an den Schweregrad, die Krankheitsausdehnung und das Ansprechen auf vorherige Behandlungen angepasst.
Medikamentöse Therapie
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Aminosalicylate (5-ASA): Mesalazin ist die First-Line-Therapie bei leichter bis mittelschwerer Erkrankung. Es wird oral oder rektal verabreicht.
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Kortikosteroide: Bei mittelschweren bis schweren Schüben werden systemische Steroide eingesetzt, um die Entzündung schnell zu unterdrücken.
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Immunsuppressiva: Azathioprin oder Mercaptopurin werden zur langfristigen Remissionserhaltung verwendet.
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Biologika: TNF-Hemmer (z. B. Infliximab, Adalimumab), Integrinantagonisten (Vedolizumab) und JAK-Hemmer (Tofacitinib) kommen bei schweren oder therapierefraktären Verläufen zum Einsatz.
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Neue Therapieansätze: Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptor-Modulatoren (Ozanimod) und IL-Hemmer (Ustekinumab) bieten weitere Optionen.
Chirurgische Therapie
Bei schweren Komplikationen oder therapierefraktären Verläufen kann eine Proktokolektomie (Entfernung des Dickdarms und Rektums) erforderlich sein. Dies führt in der Regel zur Heilung der Erkrankung.
Komplementäre Therapien
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung und gegebenenfalls Nahrungsergänzung können Mangelernährung vorbeugen.
- Pflanzliche Mittel: Flohsamen oder Myrrhe-Kamille-Kaffeekohle-Präparate können unterstützend wirken.
- Stressreduktion: Achtsamkeitsbasierte Verfahren wie Yoga können die Lebensqualität verbessern.
Fazit
Colitis ulcerosa ist eine komplexe Erkrankung, die eine individuelle und langfristige Betreuung erfordert. Durch eine frühzeitige Diagnose und eine gezielte Therapie können die meisten Patienten ein weitgehend normales Leben führen. Regelmäßige Kontrollen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Patienten und Ärzten sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten.
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