Darmlähmung (Paralytischer Ileus): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Darmlähmung (Paralytischer Ileus)?

Ein paralytischer Ileus ist eine schwerwiegende Funktionsstörung des Darms, bei der die Darmmuskulatur gelähmt ist. Dadurch kommt es zu einem Stillstand der natürlichen Darmbewegungen (Peristaltik), die für den Transport von Nahrung, Flüssigkeiten und Gasen durch den Darm verantwortlich sind. Die Diagnose wird in der Regel durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, bildgebenden Verfahren und Laboruntersuchungen gestellt.

Diagnostische Schritte:
Anamnese und körperliche Untersuchung: Der Arzt fragt nach typischen Symptomen wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung. Bei der körperlichen Untersuchung fällt oft ein aufgeblähter Bauch auf, und es sind keine oder nur sehr schwache Darmgeräusche zu hören.
Bildgebende Verfahren: Ein Röntgenbild des Bauchraums zeigt typischerweise stark aufgeblähte Darmschlingen. Zur weiteren Abklärung können eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt werden, um mechanische Hindernisse auszuschließen.
Laboruntersuchungen: Blutuntersuchungen können Hinweise auf Entzündungen, Elektrolytstörungen oder Durchblutungsstörungen geben, die mögliche Ursachen für den paralytischen Ileus sein können.


2. Was sind die Ursachen von Darmlähmung (Paralytischer Ileus)?

Ein paralytischer Ileus entsteht durch eine Fehlfunktion der Nerven oder Muskeln der Darmwand. Die genauen Mechanismen sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt mehrere mögliche Auslöser:

  • Postoperative Komplikationen: Nach Operationen, insbesondere im Bauchraum, ist ein paralytischer Ileus eine häufige Komplikation. Der Stress der Operation und die direkte Manipulation des Darms können die Darmbewegungen vorübergehend hemmen.
  • Schwere Verletzungen: Verletzungen des Beckens oder der Wirbelsäule können die Nervenversorgung des Darms beeinträchtigen.
  • Erkrankungen des Nervensystems: Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer oder multiple Sklerose können die Darmmotilität stören.
  • Stoffwechselstörungen: Diabetes mellitus, Leber- oder Nierenerkrankungen sowie Elektrolytmangel (z. B. Kalium, Kalzium oder Magnesium) können die Darmfunktion beeinträchtigen.
  • Medikamente: Bestimmte Arzneimittel, insbesondere starke Schmerzmittel (Opioide), Antidepressiva oder Narkosemittel, können die Darmbewegungen hemmen.
  • Durchblutungsstörungen: Eine gestörte Blutversorgung des Darms (z. B. durch eine Thrombose) kann zu einer Lähmung führen.

3. Welche Symptome treten bei Darmlähmung (Paralytischer Ileus) auf?

Die Symptome eines paralytischen Ileus entwickeln sich oft langsam über mehrere Tage. Typische Anzeichen sind:

  • Bauchschmerzen: Die Schmerzen sind oft diffus und können kontinuierlich bestehen.
  • Aufgeblähter Bauch: Durch die Ansammlung von Gasen und Flüssigkeiten im Darm kommt es zu einer sichtbaren Aufblähung des Bauches.
  • Übelkeit und Erbrechen: Der gestaute Darminhalt kann zu Übelkeit und Erbrechen führen.
  • Verstopfung und Windverhalt: Betroffene können weder Stuhl noch Gase absetzen.
  • Fehlende Darmgeräusche: Bei der Untersuchung mit dem Stethoskop sind keine oder nur sehr schwache Darmgeräusche zu hören.

4. Wie wird Darmlähmung (Paralytischer Ileus) behandelt?

Die Behandlung eines paralytischen Ileus zielt darauf ab, die Darmfunktion wiederherzustellen und Komplikationen zu vermeiden. Die Therapie umfasst sowohl konservative als auch medikamentöse Maßnahmen. In schweren Fällen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein.

Konservative Maßnahmen:
Nahrungskarenz: Der Patient sollte vorübergehend nichts essen oder trinken, um den Darm zu entlasten.
Flüssigkeitszufuhr: Eine Infusion sorgt für die notwendige Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr.
Magensonde: Eine Magensonde kann helfen, angesammelte Flüssigkeiten und Gase aus dem Magen und Dünndarm abzuleiten.
Einlauf: Ein Einlauf kann den Enddarm entleeren und die Darmtätigkeit anregen.
Bewegung: Frühzeitige Mobilisation und häufige Veränderungen der Körperposition können die Darmbewegungen fördern.

Medikamentöse Therapie:
Neostigmin: Dieser Wirkstoff kann die Darmbewegungen anregen, hat jedoch mögliche Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall und Zittern.
Schmerzmittel: Opioide sollten vermieden werden, da sie die Darmlähmung verstärken können.

Chirurgische Behandlung:
In seltenen Fällen, insbesondere bei drohendem Darmdurchbruch oder schweren Komplikationen, kann eine Operation erforderlich sein. Dabei wird der gestaute Darminhalt entfernt, und eventuell geschädigte Darmabschnitte werden reseziert.


Fazit

Ein paralytischer Ileus ist eine ernste Erkrankung, die eine schnelle Diagnose und Behandlung erfordert. Durch frühzeitige Intervention und gezielte Therapie kann die Darmfunktion in den meisten Fällen wiederhergestellt werden. Präventive Maßnahmen, wie die Vermeidung von Risikofaktoren und die Förderung der Darmtätigkeit nach Operationen, spielen eine wichtige Rolle, um das Auftreten dieser Komplikation zu verhindern.

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