Dyslipidämie (Fettstoffwechselstörung)

1. Was ist die Diagnose von Dyslipidämie (Fettstoffwechselstörung)?

Die Diagnose einer Dyslipidämie, auch bekannt als Fettstoffwechselstörung, wird gestellt, wenn eine Verschiebung der Zusammensetzung der Blutfette (Lipide) vorliegt. Dies kann sich in einer Erhöhung des Plasmacholesterins, der Triglyzeride oder einem niedrigen HDL-Spiegel äußern. Diese Veränderungen stellen einen signifikanten Risikofaktor für die Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen wie Arteriosklerose oder koronarer Herzkrankheit dar.

Die Diagnose basiert auf einer Lipidanalyse, bei der die Konzentrationen von LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin, Triglyzeriden und Non-HDL-Cholesterin im Blut gemessen werden. Gemäß den Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) wird der Ziel-Lipidwert unter Berücksichtigung von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Raucherstatus, Gesamtcholesterin und systolischem Blutdruck ermittelt. Bei Verdacht auf eine familiäre Dyslipidämie kann eine DNA-Analyse durchgeführt werden, um genetische Mutationen im LDLR-, apoB- oder PCSK9-Gen nachzuweisen.

2. Was sind die Ursachen von Dyslipidämie (Fettstoffwechselstörung)?

Dyslipidämien können in primäre und sekundäre Formen unterteilt werden.

Primäre Dyslipidämien

Primäre Dyslipidämien sind genetisch bedingt und können durch Mutationen in Genen wie dem LDL-Rezeptor-Gen verursacht werden. Beispiele hierfür sind die familiäre Hypercholesterinämie, die familiäre Hypertriglyzeridämie und die kombinierte Hyperlipidämie. Diese Formen führen zu einer starken Erhöhung des Cholesterins und/oder der Triglyzeride im Blut, was das Risiko für frühzeitige Gefäßschäden und Herzinfarkte erhöht.

Sekundäre Dyslipidämien

Sekundäre Dyslipidämien entstehen als Folge anderer Grunderkrankungen oder durch bestimmte Lebensstilfaktoren. Zu den zugrundeliegenden Erkrankungen zählen Diabetes mellitus, Schilddrüsenstörungen, nephrotisches Syndrom, chronische Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen wie Hepatitis, und inflammatorische Erkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes. Auch Faktoren wie Adipositas, Alkohol- und Nikotinabusus sowie die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Kortikosteroide, Betablocker) können sekundäre Dyslipidämien verursachen.

3. Welche Symptome treten bei Dyslipidämie (Fettstoffwechselstörung) auf?

Dyslipidämien verlaufen oft über lange Zeit asymptomatisch. Die ersten Anzeichen sind häufig die Folgeerkrankungen wie koronare Herzkrankheit, Myokardinfarkt oder Schlaganfall. Mögliche äußere Zeichen einer Fettstoffwechselstörung sind:

  • Xanthome und Xanthelasmen: Fettablagerungen in der Haut, insbesondere an den Augenlidern.
  • Arcus lipoides: Ein grauweißer Trübungsring an der Kornea des Auges.
  • Fettablagerungen an Händen, Handgelenken oder Fußknöcheln.

Bei stark erhöhten Triglyzeridspiegeln kann es zu einer Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) kommen. Fettablagerungen können auch in inneren Organen wie der Leber, Milz oder Bauchspeicheldrüse auftreten.

4. Wie wird Dyslipidämie (Fettstoffwechselstörung) behandelt?

Die Behandlung der Dyslipidämie zielt darauf ab, das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen zu reduzieren. Dies wird durch eine Kombination aus Lebensstiländerungen und medikamentöser Therapie erreicht.

Änderung des Lebensstils

  • Ernährung: Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Früchten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Vollkornprodukten und Fisch wird empfohlen. Gesättigte Fette sollten durch ungesättigte Fette ersetzt werden.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität hilft, den Energieverbrauch zu erhöhen und das Gewicht zu reduzieren.
  • Alkohol und Rauchen: Der Konsum von Alkohol und Nikotin sollte eingeschränkt oder vermieden werden.

Medikamentöse Therapie

  • Statine: Statine sind die erste Wahl in der medikamentösen Therapie. Sie senken das LDL-Cholesterin und haben eine positive Wirkung auf kardiovaskuläre Ereignisse.
  • Gallensäurebinder: Diese Medikamente können das LDL-Cholesterin um bis zu 34% senken, haben jedoch häufig gastrointestinale Nebenwirkungen.
  • Cholesterinresorptionshemmer (z.B. Ezetimib): Diese können das LDL-Cholesterin um 15-22% senken und werden oft in Kombination mit Statinen eingesetzt.
  • PCSK9-Hemmer: Diese neuen Medikamente können den LDL-Cholesterin-Spiegel um 50-70% senken und werden bei Hochrisikopatienten eingesetzt.

Therapieziele

Das primäre Therapieziel ist die Senkung des LDL-Cholesterins auf den individuell ermittelten Zielwert. Bei Hypertriglyzeridämie gilt ein Therapieziel von <150 mg/dl, wobei Werte über 500 mg/dl medikamentös behandelt werden sollten, um das Risiko einer Pankreatitis zu verhindern.

Fazit

Dyslipidämien sind eine häufige und ernstzunehmende Erkrankung, die das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen erhöht. Eine frühzeitige Diagnose und adäquate Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Neben der medikamentösen Therapie spielt die Änderung des Lebensstils eine zentrale Rolle in der Behandlung und Prävention von Dyslipidämien.

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