Meningitis: Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung
Meningitis ist eine ernsthafte Erkrankung, die eine Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute (Meningen) verursacht. Diese Entzündung kann durch verschiedene Erreger wie Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten ausgelöst werden, aber auch nicht-infektiöse Ursachen haben. Meningitis kann in jedem Alter auftreten, betrifft jedoch besonders häufig Kinder. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.
1. Was ist die Diagnose von Meningitis?
Die Diagnose einer Meningitis basiert auf einer Kombination aus klinischer Untersuchung, Laboranalysen und bildgebenden Verfahren. Der Verdacht auf Meningitis ergibt sich oft aus den typischen Symptomen wie Nackensteifigkeit, Fieber und Bewusstseinsstörungen. Zur Bestätigung der Diagnose werden folgende Schritte durchgeführt:
- Klinische Untersuchung: Der Arzt überprüft spezifische neurologische Zeichen wie das Kernig-, Brudzinski- oder Lasègue-Zeichen, die auf eine Reizung der Hirnhäute hinweisen.
- Lumbalpunktion: Eine Entnahme von Liquor (Hirn-Rückenmarks-Flüssigkeit) ist entscheidend. Der Liquor wird auf Zellzahl, Proteingehalt, Glukose und Laktat untersucht. Bei bakterieller Meningitis ist der Liquor oft trüb, mit erhöhtem Proteingehalt und erniedrigtem Glukosespiegel.
- Blutuntersuchungen: Blutkulturen und Entzündungsmarker wie CRP (C-reaktives Protein) und Leukozytenzahl helfen, die Ursache der Entzündung zu identifizieren.
- Bildgebende Verfahren: Eine CT- oder MRT-Untersuchung des Kopfes kann Komplikationen wie Hirnödeme, Abszesse oder Blutungen aufdecken.
2. Was sind die Ursachen von Meningitis?
Meningitis kann durch eine Vielzahl von Erregern und nicht-infektiösen Faktoren ausgelöst werden:
Infektiöse Ursachen:
- Bakterien: Die häufigsten Erreger sind Meningokokken (Neisseria meningitidis), Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) und Haemophilus influenzae. Bei Neugeborenen können auch Streptococcus agalactiae und Escherichia coli eine Rolle spielen.
- Viren: Enteroviren, Herpesviren (z. B. HSV, VZV) und das FSME-Virus sind häufige Auslöser viraler Meningitiden.
- Pilze: Pilzinfektionen (z. B. durch Cryptococcus neoformans) treten vor allem bei immungeschwächten Patienten auf.
- Parasiten: Selten können Parasiten wie Toxoplasma gondii oder Amöben (Naegleria fowleri) eine Meningitis verursachen.
Nicht-infektiöse Ursachen:
- Autoimmunerkrankungen (z. B. systemischer Lupus erythematodes)
- Krebserkrankungen (z. B. Meningeosis neoplastica)
- Medikamentennebenwirkungen (z. B. NSAR oder Antibiotika)
- Bestrahlung oder chemische Reize
3. Welche Symptome treten bei Meningitis auf?
Die Symptome einer Meningitis hängen von der Ursache und dem Alter des Patienten ab. Die klassische Trias besteht aus:
1. Nackensteifigkeit (Meningismus)
2. Hohes Fieber
3. Bewusstseinsstörungen
Weitere häufige Symptome sind:
– Starke Kopfschmerzen
– Licht- und Geräuschempfindlichkeit
– Übelkeit und Erbrechen
– Krampfanfälle
– Hautausschlag (bei Meningokokken-Meningitis)
Besonderheiten bei Kindern und Säuglingen:
- Vorgewölbte Fontanelle
- Schrilles Schreien
- Lethargie oder Reizbarkeit
- Trinkschwäche
- Kalte Extremitäten und blasse Haut
4. Wie wird Meningitis behandelt?
Die Behandlung der Meningitis richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung. Eine schnelle Therapie ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.
Bakterielle Meningitis:
- Antibiotika: Die kalkulierte Antibiotikatherapie beginnt sofort, oft mit Cephalosporinen der 3. Generation (z. B. Ceftriaxon) in Kombination mit Ampicillin. Bei Verdacht auf resistente Erreger wird Vancomycin hinzugefügt.
- Kortikosteroide: Dexamethason kann bei Pneumokokken-Meningitis die Letalität und das Risiko von Hörstörungen reduzieren.
- Hirndrucksenkung: Bei erhöhtem Hirndruck werden osmotische Diuretika (z. B. Mannitol) oder eine Liquordrainage eingesetzt.
Virale Meningitis:
- Symptomatische Behandlung: Virale Meningitiden heilen oft von selbst aus. Schmerzmittel und Antipyretika lindern die Symptome.
- Antivirale Therapie: Bei Herpesviren (z. B. HSV oder VZV) wird Aciclovir eingesetzt.
Pilz- oder Parasiten-Meningitis:
- Antimykotika: Voriconazol oder Amphotericin B bei Pilzinfektionen.
- Antihelminthika: Albendazol bei parasitären Infektionen.
Nicht-infektiöse Meningitis:
- Die Behandlung konzentriert sich auf die zugrunde liegende Erkrankung, z. B. Immunsuppressiva bei Autoimmunerkrankungen.
Prognose und Prävention
Die Prognose einer Meningitis hängt stark von der Ursache und dem Zeitpunkt der Behandlung ab. Bakterielle Meningitiden sind lebensbedrohlich und können zu schweren neurologischen Schäden führen, während virale Meningitiden meist folgenlos ausheilen.
Prävention:
- Impfungen: Impfungen gegen Meningokokken, Pneumokokken, Haemophilus influenzae Typ b und FSME sind die wichtigsten präventiven Maßnahmen.
- Hygiene: Regelmäßiges Händewaschen und Vermeidung von engem Kontakt mit Erkrankten.
- Postexpositionsprophylaxe: Bei Kontakt mit Meningokokken-Erkrankten wird eine Chemoprophylaxe mit Antibiotika empfohlen.
Meningitis ist eine ernste Erkrankung, die schnelles Handeln erfordert. Bei Verdacht auf Meningitis sollte umgehend medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Enzephalitis
- Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
- Hirnhautentzündung (Meninigitis)
- Listeriose
- Tuberkulose
Unser kostenloses Geschenk an Sie:
✓ mehr Energie
✓ tiefen Schlaf
✓ weniger Stress
= Meine Gesundheit
e-Book „Meine Gesundheit“ als PDF

Disclaimer: Die Inhalte dieser Website dienen ausschliesslich zu allgemeinen Informationszwecken. Sie ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer einen Arzt. Die Nutzung der Informationen auf dieser Seite erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Inhalte der Seite können mit Hilfe von Sprachmodellen erstellt worden sein.