Gallenblasenkarzinom: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Gallenblasenkarzinom ist eine seltene, aber aggressive Form von Krebs, der von den epithelialen Zellen der Gallenblase oder des Ductus cysticus ausgeht. Es zählt zu den biliären Karzinomen und tritt häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Die Erkrankung wird oft spät diagnostiziert, da sie im Frühstadium nur selten Symptome verursacht. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten des Gallenblasenkarzinoms.


1. Was ist die Diagnose von Gallenblasenkarzinom?

Die Diagnose eines Gallenblasenkarzinoms beginnt in der Regel mit einer körperlichen Untersuchung und einer Anamnese, bei der der Arzt nach Risikofaktoren und Symptomen fragt. Folgende diagnostische Verfahren kommen zum Einsatz:

  • Sonografie: Die Ultraschalluntersuchung ist oft das erste bildgebende Verfahren, um Veränderungen in der Gallenblase zu erkennen.
  • Schnittbildgebung (CT/MRT): Bei Verdacht auf ein Gallenblasenkarzinom wird eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt, um das Ausmaß des Tumors zu bestimmen.
  • Endoskopie: Eine Endosonografie oder endoskopische retrograde Cholangiopankreatographie (ERCP) kann zur genaueren Beurteilung der Tumorlage und zur Gewebeprobeentnahme eingesetzt werden.
  • Labordiagnostik: Die Bestimmung von Leberwerten, Cholestaseparametern und des Tumormarkers CA 19-9 unterstützt die Diagnose.
  • Histopathologische Untersuchung: Eine Gewebeprobe (Biopsie) wird entnommen, um die Diagnose histologisch zu sichern und molekulare Merkmale des Tumors zu identifizieren.

2. Was sind die Ursachen von Gallenblasenkarzinom?

Die genauen Ursachen des Gallenblasenkarzinoms sind nicht vollständig geklärt, aber mehrere Risikofaktoren sind bekannt:

  • Gallensteine: Bei 70-90% der Patienten mit Gallenblasenkarzinom liegt ein Gallensteinleiden vor. Allerdings entwickelt nur etwa 1% der Patienten mit Gallensteinen ein Karzinom.
  • Anatomische Anomalien: Fehlbildungen der Gallenblase oder der Gallenwege können das Risiko erhöhen.
  • Chronische Entzündungen: Eine langfristige Entzündung der Gallenblase (z. B. durch bakterielle oder parasitäre Infektionen) begünstigt die Entstehung von Krebs.
  • Porzellangallenblase: Eine verkalkte Gallenblase (Porzellangallenblase) ist ein seltener, aber signifikanter Risikofaktor.
  • Weitere Risikofaktoren: Höheres Alter, Adipositas, Diabetes mellitus, familiäre Vorbelastung und primär sklerosierende Cholangitis spielen ebenfalls eine Rolle.

3. Symptome treten bei Gallenblasenkarzinom auf?

Im frühen Stadium verursacht das Gallenblasenkarzinom oft keine oder nur unspezifische Symptome. Mit fortschreitendem Tumorwachstum können folgende Beschwerden auftreten:

  • Ikterus (Gelbsucht): Gelbfärbung der Haut und Augen durch eine gestörte Gallenausscheidung.
  • Oberbauchschmerzen: Häufig rechtsseitig, oft dumpf oder drückend.
  • Übelkeit, Erbrechen und Inappetenz: Verdauungsbeschwerden sind häufige Begleitsymptome.
  • Gewichtsverlust und Schwächegefühl: Ungewollter Gewichtsverlust und Fatigue können auf eine fortgeschrittene Erkrankung hinweisen.
  • Tastbare Raumforderung: Im rechten Oberbauch kann eine Schwellung (Courvoisier-Zeichen) tastbar sein.
  • Aszites: Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum bei fortgeschrittener Erkrankung.

4. Wie wird Gallenblasenkarzinom behandelt?

Die Behandlung des Gallenblasenkarzinoms hängt vom Stadium der Erkrankung, der Größe und Lage des Tumors sowie dem Allgemeinzustand des Patienten ab. Folgende Therapieansätze kommen zum Einsatz:

Operative Therapie

  • Cholezystektomie: Bei frühen Tumorstadien (T1a) kann die Entfernung der Gallenblase ausreichend sein.
  • Erweiterte Resektion: Bei fortgeschrittenen Tumoren müssen Teile des Gallenbettes, der Leber oder benachbarter Lymphknoten entfernt werden, um eine vollständige Tumorentfernung (R0-Resektion) zu erreichen.

Systemtherapie

  • Adjuvante Therapie: Nach einer Operation wird oft eine Chemotherapie mit Capecitabin empfohlen, um das Risiko eines Rückfalls zu verringern.
  • Palliativtherapie: Bei inoperablen Tumoren oder Metastasen wird eine Kombination aus Gemcitabin und Cisplatin eingesetzt. Neuere Therapien wie Durvalumab (ein Immuntherapeutikum) können ebenfalls zum Einsatz kommen.
  • Molekulare Therapie: Bei bestimmten genetischen Mutationen (z. B. FGFR2-Translokation) können zielgerichtete Therapien angewendet werden.

Palliative Maßnahmen

  • Schmerztherapie: Linderung von Schmerzen und anderen Beschwerden.
  • Drainage: Bei Gallenstauungen kann eine endoskopische oder interventionelle Drainage erforderlich sein.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose des Gallenblasenkarzinoms hängt stark vom Stadium der Erkrankung ab. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt insgesamt bei 18-22%, bei sehr frühen Stadien (T1a) jedoch bei 80-100%. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen, einschließlich bildgebender Verfahren und Labortests, sind entscheidend, um ein mögliches Rezidiv frühzeitig zu erkennen.


Das Gallenblasenkarzinom ist eine komplexe Erkrankung, die eine individuelle und multidisziplinäre Behandlung erfordert. Durch frühzeitige Diagnose und moderne Therapieansätze können die Überlebenschancen verbessert werden.

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