Hepatozelluläres Karzinom (HCC): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist eine bösartige Erkrankung der Leber, die sich direkt aus den Leberzellen entwickelt. Es handelt sich um den häufigsten primären Leberkrebs, der oft im Zusammenhang mit einer chronischen Leberzellschädigung, wie einer Leberzirrhose, steht. Die Erkrankung wird häufig erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, da die Symptome anfangs unspezifisch sind. In diesem Artikel werden die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten des HCC erläutert.


1. Was ist die Diagnose von Hepatozellulärem Karzinom?

Die Diagnose eines hepatozellulären Karzinoms wird anhand einer Kombination aus klinischer Untersuchung, Blutanalysen und bildgebenden Verfahren gestellt. Ein wichtiger Tumormarker für das HCC ist das Alpha-Fetoprotein (AFP), das im Blut gemessen wird. Erhöhte AFP-Werte können auf ein HCC hinweisen, sind jedoch nicht spezifisch und können auch bei anderen Lebererkrankungen auftreten.

Zur weiteren Abklärung werden bildgebende Verfahren eingesetzt:
Ultraschall (Sonographie): Oft das erste Verfahren, um Lebertumoren zu erkennen.
Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT): Diese Verfahren ermöglichen eine detaillierte Darstellung der Leber und des Tumors, einschließlich seiner Größe, Lage und Ausbreitung.
Leberbiopsie: In einigen Fällen wird eine Gewebeprobe entnommen, um die Diagnose histologisch zu bestätigen.

Die Klassifikation des HCC erfolgt nach dem TNM-System (Tumor, Lymphknoten, Metastasen) und der BCLC-Klassifikation (Barcelona Clinic Liver Cancer), die neben der Tumorgröße auch die Leberfunktion und den Allgemeinzustand des Patienten berücksichtigt.


2. Was sind die Ursachen von Hepatozellulärem Karzinom?

Das HCC entsteht meist auf dem Boden einer chronischen Lebererkrankung, insbesondere einer Leberzirrhose. Die häufigsten Ursachen für eine Leberzirrhose und damit für ein HCC sind:

  • Chronische Virushepatitis: Infektionen mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) oder Hepatitis-C-Virus (HCV) sind weltweit die häufigsten Risikofaktoren.
  • Alkoholmissbrauch: Chronischer Alkoholkonsum führt zu einer alkoholischen Leberzirrhose, die das HCC-Risiko erhöht.
  • Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD): Immer häufiger wird das HCC mit Fettlebererkrankungen in Verbindung gebracht, insbesondere bei Patienten mit Diabetes mellitus oder Adipositas.
  • Toxische Schäden: Exposition gegenüber leberschädigenden Substanzen wie Aflatoxin (ein Schimmelpilzgift) oder bestimmten Medikamenten.
  • Genetische Erkrankungen: Stoffwechselstörungen wie Hämochromatose, Morbus Wilson oder Alpha-1-Antitrypsin-Mangel können das HCC-Risiko erhöhen.

Jede Form der Leberzirrhose, unabhängig von der Ursache, ist mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung eines HCC verbunden.


3. Welche Symptome treten bei Hepatozellulärem Karzinom auf?

Im frühen Stadium verursacht das HCC oft keine spezifischen Symptome. Erst im fortgeschrittenen Stadium treten Beschwerden auf, die jedoch unspezifisch sein können und auch bei anderen Lebererkrankungen vorkommen. Mögliche Symptome sind:

  • Schmerzen im rechten Oberbauch: Durch die Dehnung der Leberkapsel.
  • Tastbare Schwellung unter dem rechten Rippenbogen: Vergrößerung der Leber.
  • Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit: Häufige Anzeichen bei fortgeschrittenen Tumoren.
  • Müdigkeit und Schwäche: Allgemeine Symptome, die auf eine Krebserkrankung hinweisen können.
  • Gelbsucht (Ikterus): Gelbfärbung der Haut und Augen aufgrund einer gestörten Leberfunktion.
  • Aszites: Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum, oft bei fortgeschrittener Leberzirrhose.
  • Hepatische Enzephalopathie: Verwirrtheit und Bewusstseinsstörungen aufgrund von Leberversagen.

Da diese Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können, ist eine frühzeitige Diagnose oft schwierig.


4. Wie wird Hepatozelluläres Karzinom behandelt?

Die Behandlung des HCC hängt vom Stadium der Erkrankung, der Leberfunktion und dem Allgemeinzustand des Patienten ab. Die Therapieoptionen umfassen kurative und palliative Ansätze:

Kurative Therapien

  • Chirurgische Resektion: Bei Patienten ohne Leberzirrhose oder mit gut erhaltener Leberfunktion kann der Tumor operativ entfernt werden. Die Rezidivrate ist jedoch hoch.
  • Lebertransplantation: Die beste Option für Patienten mit Leberzirrhose und begrenztem Tumorwachstum (gemäß den Milan-Kriterien: ein Tumor < 5 cm oder bis zu drei Tumoren < 3 cm). Die Transplantation beseitigt sowohl den Tumor als auch die zugrunde liegende Leberzirrhose.
  • Lokale Ablation: Verfahren wie die Radiofrequenzablation (RFA) oder Mikrowellenablation (MWA) zerstören den Tumor durch Hitze. Diese Methoden eignen sich für kleine Tumoren (< 5 cm).

Palliative Therapien

  • Transarterielle Chemoembolisation (TACE): Ein Katheter wird in die Leberarterie eingeführt, um Chemotherapeutika direkt in den Tumor zu bringen und die Blutversorgung des Tumors zu blockieren.
  • Transarterielle Radioembolisation (TARE): Ähnlich wie die TACE, jedoch wird eine radioaktive Substanz verwendet, um den Tumor zu bestrahlen.
  • Systemtherapie: Bei fortgeschrittenem HCC kommen zielgerichtete Medikamente wie Sorafenib, Lenvatinib oder Atezolizumab in Kombination mit Bevacizumab zum Einsatz. Diese Medikamente hemmen das Tumorwachstum und verbessern das Überleben.

Unterstützende Maßnahmen

  • Symptomkontrolle: Schmerztherapie, Behandlung von Aszites oder hepatischer Enzephalopathie.
  • Lebensstiländerungen: Alkoholverzicht, gesunde Ernährung und Gewichtskontrolle können die Leberfunktion unterstützen.

Fazit

Das hepatozelluläre Karzinom ist eine schwerwiegende Erkrankung, die oft erst spät diagnostiziert wird. Die Prognose hängt stark vom Stadium der Erkrankung und der Leberfunktion ab. Eine frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Therapie können die Überlebenschancen verbessern. Patienten mit chronischen Lebererkrankungen sollten regelmäßig untersucht werden, um ein HCC frühzeitig zu erkennen.

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