Gallengangskarzinom: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Gallengangskarzinom?

Das Gallengangskarzinom (auch Cholangiokarzinom, CCA) ist ein bösartiger Tumor, der von den Zellen der Gallengänge ausgeht. Es zählt zu den biliären Malignomen und wird je nach anatomischer Lage in intrahepatische (iCCA) und extrahepatische (eCCA) Gallengangskarzinome unterteilt. Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung, bildgebenden Verfahren (z. B. Ultraschall, MRT, CT) und histologischer Sicherung. Ein wichtiges klinisches Zeichen ist das Courvoisier-Zeichen, bei dem eine schmerzlose, prallelastische Gallenblase tastbar ist. Die endgültige Diagnose wird durch eine Biopsie oder intraoperative Gewebeentnahme gestellt, oft ergänzt durch immunhistologische und molekularpathologische Untersuchungen.


2. Was sind die Ursachen von Gallengangskarzinom?

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Gallengangskarzinomen sind komplex und multifaktoriell. Bekannte Risikofaktoren umfassen:

  • Chronische Entzündungen: Primär sklerosierende Cholangitis (PSC), chronische bakterielle oder parasitäre Cholangitis.
  • Infektionen: Hepatitis B und C, Leberegelbefall.
  • Genetische Faktoren: Mutationen in Genen wie IDH1/2, BAP1, FGFR2, TP53 und RAS.
  • Lebensstilfaktoren: Alkoholmissbrauch, Rauchen, Adipositas.
  • Angeborene Erkrankungen: Caroli-Syndrom, Choledochus-Zysten.
  • Andere Erkrankungen: Diabetes mellitus, Leberzirrhose, nichtalkoholische Fettlebererkrankungen.

Diese Faktoren führen zu chronischen Entzündungen und Schädigungen der Gallengänge, die schließlich die Entstehung von Krebs begünstigen.


3. Symptome treten bei Gallengangskarzinom auf?

In frühen Stadien verursacht das Gallengangskarzinom oft keine Symptome. Erst im fortgeschrittenen Stadium treten folgende Beschwerden auf:

  • Ikterus (Gelbsucht): Gelbfärbung der Haut und Augen, oft schmerzlos.
  • Dunkler Urin und entfärbter Stuhl: Durch die gestörte Gallenausscheidung.
  • Pruritus (Juckreiz): Verursacht durch Ablagerung von Gallensäuren in der Haut.
  • Oberbauchschmerzen: Unspezifisch, aber häufig.
  • Gewichtsverlust, Fieber, Nachtschweiß: Teil einer sogenannten B-Symptomatik.
  • Aszites (Bauchwassersucht) und Ödeme: Zeichen einer fortgeschrittenen Erkrankung.

Diese Symptome sind oft unspezifisch und können auch bei anderen Erkrankungen auftreten, was die Früherkennung erschwert.


4. Wie wird Gallengangskarzinom behandelt?

Die Behandlung des Gallengangskarzinoms hängt von der Lokalisation, Ausbreitung und dem Allgemeinzustand des Patienten ab. Die Therapie erfolgt interdisziplinär und umfasst folgende Ansätze:

Operative Therapie

  • R0-Resektion: Die vollständige chirurgische Entfernung des Tumors ist die einzige kurative Option. Bei intrahepatischen Tumoren wird eine Leberteilresektion durchgeführt, bei perihilären Tumoren eine Rechtsresektion mit Lymphadenektomie, und bei distalen Tumoren oft eine Duodenohemipankreatektomie.
  • Rezidivoperation: Bei isolierten Rezidiven kann erneut operiert werden, falls eine R0-Resektion möglich ist.

Interventionelle Verfahren

  • Thermoablation: Bei inoperablen Tumoren oder Rezidiven.
  • Biliäre Drainage: Zur Linderung von Gallenstauungen, z. B. bei Cholangitiden oder Verschlüssen.

Systemtherapie

  • Adjuvante Therapie: Nach einer R1-Resektion oder bei hohem Rezidivrisiko wird oft Capecitabin über sechs Monate verabreicht.
  • Palliative Chemotherapie: Die Erstlinientherapie besteht aus einer Kombination von Gemcitabin und Cisplatin. Bei Versagen der Erstlinientherapie kann das FOLFOX-Schema eingesetzt werden.

Nachsorge

  • Regelmäßige Kontrollen mittels bildgebender Verfahren (CT, MRT) in den ersten fünf Jahren nach der Behandlung, um Rezidive frühzeitig zu erkennen.

Prognose

Die Prognose des Gallengangskarzinoms ist insgesamt schlecht, mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von 5–15 %. Bei frühzeitiger Diagnose und erfolgreicher R0-Resektion kann die Überlebensrate jedoch auf bis zu 75 % steigen. Eine engmaschige Nachsorge ist daher entscheidend.

Prophylaxe

Risikopatienten, z. B. mit primär sklerosierender Cholangitis, sollten regelmäßig untersucht werden. Dazu gehören Sonographien, MRCP-Untersuchungen und die Bestimmung des Tumormarkers CA19-9.


Das Gallengangskarzinom ist eine seltene, aber schwerwiegende Erkrankung, deren Früherkennung und Behandlung eine große Herausforderung darstellt. Eine interdisziplinäre Betreuung und individuelle Therapieplanung sind entscheidend für den Behandlungserfolg.

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