Glaukom (Grüner Star): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Glaukom (Grüner Star)?

Die Diagnose eines Glaukoms (Grüner Star) erfolgt durch eine umfassende augenärztliche Untersuchung. Dabei werden verschiedene Verfahren eingesetzt, um den Augeninnendruck zu messen, den Sehnerv zu beurteilen und mögliche Gesichtsfeldausfälle zu identifizieren. Die Diagnostik umfasst:

  • Anamnese: Abfragen von Risikofaktoren wie Alter, familiäre Vorbelastung, Diabetes mellitus oder vorherige Augenverletzungen.
  • Körperliche Untersuchung: Inspektion der Augen, Sehschärfenbestimmung, Spaltlampenuntersuchung und Beurteilung des Augenhintergrundes.
  • Tonometrie: Messung des Augeninnendrucks zu verschiedenen Tageszeiten, um zirkadiane Schwankungen zu erfassen.
  • Gonioskopie: Beurteilung des Kammerwinkels, um zwischen Offenwinkel- und Engwinkelglaukom zu unterscheiden.
  • Perimetrie: Gesichtsfelduntersuchung, um mögliche Ausfälle festzustellen.
  • Bildgebung: Fotografie der Papille und der retinalen Nervenfaserschicht zur Verlaufsdokumentation.

Ein Glaukom wird diagnostiziert, wenn typische Schäden am Sehnerv und/oder Gesichtsfeldausfälle vorliegen, oft in Verbindung mit einem erhöhten Augeninnendruck (> 21 mmHg). Beim Normaldruckglaukom können jedoch auch normale Druckwerte vorliegen.


2. Was sind die Ursachen von Glaukom (Grüner Star)?

Die Ursachen des Glaukoms sind abhängig von der Form der Erkrankung:

  • Primäres Offenwinkelglaukom: Die genaue Ursache ist unbekannt, jedoch spielt ein erhöhter Augeninnendruck eine zentrale Rolle. Es kommt zu einer Abflussstörung des Kammerwassers im Trabekelwerk.
  • Normaldruckglaukom: Hier liegt der Augeninnendruck im Normbereich, aber es kommt dennoch zu einer Schädigung des Sehnervs, möglicherweise aufgrund einer Durchblutungsstörung.
  • Engwinkelglaukom (akutes Glaukom): Verursacht durch eine Verlegung des Kammerwinkels, oft bei flacher Vorderkammer. Auslöser können Mydriasis (Pupillenerweiterung) durch Medikamente oder Dunkelheit sein.
  • Sekundäres Glaukom: Entsteht als Folge anderer Augenerkrankungen, Traumata, Medikamente (z. B. Kortikosteroide) oder systemischer Erkrankungen.
  • Kongenitales Glaukom: Angeborene Fehlbildung des Kammerwinkels oder des Trabekelwerks.

Risikofaktoren für die Entstehung eines Glaukoms sind unter anderem hohes Lebensalter, familiäre Vorbelastung, Diabetes mellitus, hohe Myopie und die Einnahme von Glukokortikoiden.


3. Welche Symptome treten bei Glaukom (Grüner Star) auf?

Die Symptome des Glaukoms variieren je nach Form der Erkrankung:

  • Akutes Glaukom (Engwinkelglaukom):
  • Starke Augen- und Kopfschmerzen, oft mit Ausstrahlung in die Trigeminusregion.
  • Rötung des Auges, hart palpabler Bulbus.
  • Sehstörungen, z. B. Nebelsehen oder farbige Ringe um Lichtquellen.
  • Übelkeit und Erbrechen.
  • Mittelweite, entrundete Pupille.
  • Ein akutes Glaukom ist ein ophthalmologischer Notfall und erfordert sofortige Behandlung.

  • Chronisches Glaukom (Offenwinkelglaukom):

  • Im Anfangsstadium oft symptomlos.
  • Im fortgeschrittenen Stadium: Gesichtsfeldausfälle (z. B. Tunnelblick), die langsam fortschreiten.
  • Unspezifische Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Augenrötung sind möglich.

  • Kongenitales Glaukom:

  • Vergrößerter Bulbus (Buphthalmus), vergrößerter Hornhautdurchmesser.
  • Hornhauttrübung, Lichtempfindlichkeit und vermehrte Tränensekretion.

4. Wie wird Glaukom (Grüner Star) behandelt?

Die Behandlung des Glaukoms zielt darauf ab, den Augeninnendruck zu senken und so eine weitere Schädigung des Sehnervs zu verhindern. Die Therapie ist abhängig von der Glaukomform:

Akutes Glaukom:

  • Medikamentöse Therapie: Sofortige Senkung des Augeninnendrucks durch Parasympathomimetika (z. B. Pilocarpin), Carboanhydrasehemmer (z. B. Acetazolamid) und osmotische Mittel (z. B. Mannitol).
  • Operative Maßnahmen: Iridektomie oder Laseriridotomie zur Verbesserung des Kammerwasserabflusses.

Chronisches Glaukom:

  • Medikamentöse Therapie:
  • Betablocker (z. B. Timolol): Verringern die Kammerwasserproduktion.
  • Prostaglandine (z. B. Latanoprost): Erhöhen den Kammerwasserabfluss.
  • Carboanhydrasehemmer (z. B. Dorzolamid): Senken die Kammerwasserproduktion.
  • Parasympathomimetika (z. B. Pilocarpin): Erhöhen den Abfluss.
  • Laserchirurgie: Lasertrabekuloplastik zur Verbesserung des Abflusses.
  • Operative Eingriffe: Trabekulektomie oder Trabekulotomie bei Versagen der medikamentösen Therapie.

Ziel der Therapie:

  • Senkung des Augeninnendrucks um mindestens 20 % des Ausgangswerts, idealerweise auf unter 20 mmHg.
  • Individuelle Anpassung des Zieldrucks je nach Schweregrad und Risikofaktoren.

Prognose:

  • Bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Therapie kann das Sehvermögen oft erhalten werden.
  • Unbehandelt führt das Glaukom zu irreversiblen Gesichtsfeldausfällen und im schlimmsten Fall zur Erblindung.

Fazit

Das Glaukom ist eine schwerwiegende Augenerkrankung, die oft unbemerkt fortschreitet und unbehandelt zur Erblindung führen kann. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere bei Risikopatienten, sind entscheidend für die Früherkennung. Eine frühzeitige und konsequente Therapie kann den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen und das Sehvermögen erhalten.

Ähnliche Krankheiten

Ähnliche Krankheiten sind:

Unser kostenloses Geschenk an Sie:


✓ mehr Energie
✓ tiefen Schlaf
✓ weniger Stress
= Meine Gesundheit

e-Book „Meine Gesundheit“ als PDF

Disclaimer: Die Inhalte dieser Website dienen ausschliesslich zu allgemeinen Informationszwecken. Sie ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer einen Arzt. Die Nutzung der Informationen auf dieser Seite erfolgt auf eigene Verantwortung. Die Inhalte der Seite können mit Hilfe von Sprachmodellen erstellt worden sein.

Nach oben scrollen