Makulaödem: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Makulaödem?
Ein Makulaödem (MÖ) ist eine Ansammlung von Flüssigkeit in der Makula, dem Bereich der Netzhaut, der für das scharfe Sehen verantwortlich ist. Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren.
- Funduskopie: Hierbei wird die Netzhaut untersucht, wobei eine fehlende foveale Einsenkung und eine verminderte Netzhauttransparenz auffallen können.
- Fluoreszenzangiografie: Diese Methode zeigt eine Leckage von Flüssigkeit aus den Kapillaren in der Makula, die in der Spätphase eine sternförmige Figur bildet.
- Optische Kohärenztomografie (OCT): Mit der OCT können eine Netzhautverdickung und zystenähnliche Strukturen in der Makula sichtbar gemacht werden.
- Amsler-Netz: Ein subjektiver Test, bei dem der Patient Verzerrungen oder Lücken im zentralen Gesichtsfeld wahrnimmt.
Beim diabetischen Makulaödem (DMÖ) werden zusätzlich drei Formen unterschieden: fokales, diffuses und ischämisches DMÖ, die durch Fluoreszenzangiografie differenziert werden.
2. Was sind die Ursachen von Makulaödem?
Ein Makulaödem entsteht durch eine Störung der Blut-Retina-Schranke, die zu einem Austritt von Flüssigkeit in die Netzhaut führt. Die häufigsten Ursachen sind:
- Diabetische Retinopathie: Durch Hyperglykämie kommt es zu Schäden an den retinalen Blutgefäßen, die eine erhöhte Permeabilität verursachen.
- Venenastverschluss: Ein Verschluss der retinalen Venen führt zu einem Rückstau von Blut und Flüssigkeit.
- Intraokulare Entzündungen: Erkrankungen wie Uveitis oder Retinitis pigmentosa können ein Makulaödem auslösen.
- Altersbedingte Makuladegeneration (AMD): Hier kann es zu Flüssigkeitsansammlungen in der Makula kommen.
- Iatrogene Ursachen: Nach Kataraktoperationen kann das sogenannte Irvine-Gass-Syndrom auftreten, ein zystoides Makulaödem, das durch den Eingriff verursacht wird.
Weitere mögliche Ursachen sind retinale Teleangiektasien, vitreomakuläre Traktion, epiretinale Gliose und chorioidale Tumoren.
3. Symptome treten bei Makulaödem auf?
Die Symptome eines Makulaödems können je nach Schweregrad variieren. Typische Anzeichen sind:
- Visusminderung: Eine Verschlechterung der Sehschärfe, die von leicht bis schwer reichen kann.
- Reduziertes Kontrastsehen: Schwierigkeiten, Kontraste und Details wahrzunehmen.
- Metamorphopsien: Verzerrungen des Sehens, bei denen gerade Linien wellig erscheinen.
- Fotophobie: Lichtempfindlichkeit.
- Hyperopisierung: Eine Verschiebung der Sehstärke in Richtung Weitsichtigkeit.
Beim diabetischen Makulaödem sind in etwa 60% der Fälle beide Augen betroffen.
4. Wie wird Makulaödem behandelt?
Die Behandlung des Makulaödems hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Es gibt verschiedene Therapieansätze:
Zystoides Makulaödem (CMÖ)
- Konservative Therapie: Nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAR) wie Indometacin-Augentropfen werden häufig als Erstlinientherapie eingesetzt.
- Medikamente: Der Carboanhydrasehemmer Acetazolamid kann oral oder als Augentropfen verabreicht werden.
- Kortikosteroide: Diese können lokal (z. B. als Augentropfen) oder systemisch eingesetzt werden.
- Intravitreale Medikamentengabe (IVOM): Bei schweren Fällen kommen VEGF-Hemmer (z. B. Ranibizumab, Aflibercept) oder Dexamethason-Implantate infrage.
- Operative Maßnahmen: Bei Glaskörperinkarzeration nach Kataraktoperation kann eine vordere Vitrektomie notwendig sein.
Diabetisches Makulaödem (DMÖ)
- Laserkoagulation: Bei fokalem DMÖ kann eine fokale oder gitterartige Laserbehandlung durchgeführt werden.
- Intravitreale Medikamentengabe: VEGF-Hemmer oder Dexamethason-Implantate werden bei klinisch relevantem DMÖ eingesetzt.
- Kontrolle der Grunderkrankung: Eine optimale Blutzuckereinstellung ist entscheidend, um das Fortschreiten der diabetischen Retinopathie zu verhindern.
Prognose
Die Prognose des Makulaödems hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache und der Dauer des Ödems ab. Beim Irvine-Gass-Syndrom heilt das Ödem oft spontan innerhalb von drei bis sechs Monaten ab, während bei anderen Formen ein dauerhafter Visusverlust möglich ist.
Fazit
Das Makulaödem ist eine ernsthafte Augenerkrankung, die zu einer erheblichen Sehverschlechterung führen kann. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um das Sehvermögen zu erhalten. Patienten mit Risikofaktoren wie Diabetes oder nach Augenoperationen sollten regelmäßige augenärztliche Kontrollen wahrnehmen, um ein Makulaödem frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Diabetische Retinopathie
- Altersabhängige Makuladegeneration
- Hereditäre Makuladystrophien
- Uveitis
- Netzhautablösung
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