Uveitis: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Uveitis ist eine entzündliche Erkrankung der mittleren Augenhaut (Uvea), die aus der Regenbogenhaut (Iris), dem Ziliarkörper und der Aderhaut (Choroidea) besteht. Sie kann in verschiedenen Formen auftreten, darunter anteriore, intermediäre, posteriore Uveitis und Panuveitis. Die Erkrankung kann infektiös oder nicht infektiös bedingt sein und führt unbehandelt oft zu schwerwiegenden Komplikationen wie Glaukom, Katarakt oder Erblindung. Dieser Artikel beleuchtet die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Uveitis.
1. Was ist die Diagnose von Uveitis?
Die Diagnose einer Uveitis erfolgt durch eine umfassende ophthalmologische Untersuchung. Dazu gehören:
- Anamnese: Erfassung der Krankengeschichte, einschließlich systemischer Erkrankungen oder Infektionen.
- Ophthalmologische Untersuchung:
- Bestimmung des bestkorrigierten Visus.
- Tonometrie zur Messung des Augeninnendrucks.
- Spaltlampenuntersuchung zur Beurteilung des vorderen Augenabschnitts.
- Binokulare Ophthalmoskopie zur Untersuchung des hinteren Augenabschnitts.
- Bildgebende Verfahren:
- Optische Kohärenztomografie (OCT) zum Ausschluss eines Makulaödems.
- Fluoreszenzangiografie (FLA) zur Beurteilung der Netzhautgefäße.
- Indocyaningrün-Angiografie (ICG) bei Verdacht auf Choroiditis.
- Labordiagnostik:
- Basislaboruntersuchungen (Differenzialblutbild, CRP, BSG, Kreatinin, Leberwerte, Elektrolyte).
- Spezifische Tests wie HLA-B27-Bestimmung, Lues-Serologie oder Tuberkulose-Tests (IGRA).
- Bei Verdacht auf infektiöse Ursachen: Kammerwasserpunktion zur Erregerdiagnostik.
Die Diagnose wird durch die Lokalisation der Entzündung (anterior, intermediär, posterior oder Panuveitis) und den Entzündungstyp (granulomatös oder nicht granulomatös) präzisiert.
2. Was sind die Ursachen von Uveitis?
Die Ursachen einer Uveitis sind vielfältig und können in drei Hauptgruppen unterteilt werden:
Systemische Erkrankungen
- Rheumatologische Erkrankungen: Spondylitis ankylosans, juvenile idiopathische Arthritis (JIA), Sarkoidose, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa.
- Autoimmunerkrankungen: Multiple Sklerose (MS), Behçet-Syndrom, Vogt-Koyanagi-Harada-Syndrom (VKHS).
- Vaskulitiden: Granulomatose mit Polyangiitis (GPA), systemischer Lupus erythematodes (SLE).
Infektionen
- Viren: Herpes-simplex-Virus (HSV), Varizella-zoster-Virus (VZV), Zytomegalievirus (CMV), Rubella-Virus (Fuchs-Uveitis-Syndrom).
- Bakterien: Tuberkulose, Syphilis, Borreliose.
- Parasiten: Toxoplasmose.
Idiopathische Ursachen
Bei etwa 20–50% der Fälle kann keine spezifische Ursache identifiziert werden, insbesondere bei der anterioren Uveitis.
3. Symptome treten bei Uveitis auf?
Die Symptome variieren je nach Lokalisation der Entzündung:
Anteriore Uveitis
- Rötung des Auges.
- Starke Schmerzen, besonders bei Lichteinfall (Photophobie).
- Tränende Augen.
- Verschwommenes Sehen oder schwarze Punkte im Gesichtsfeld.
- Verengte oder entrundete Pupille.
Intermediäre Uveitis
- Anfangs oft symptomfrei.
- Später: Schwebeteilchen, Schleier oder schwarze Punkte vor dem Auge.
- Sehstörungen durch Glaskörpertrübungen oder Makulaödem.
Posteriore Uveitis
- Nebelsehen oder Schatten im Gesichtsfeld.
- Gesichtsfeldausfälle.
- Keine Schmerzen, aber deutliche Sehbeeinträchtigung.
Panuveitis
- Kombination der Symptome aus anteriorer, intermediärer und posteriorer Uveitis.
- Starke Sehstörungen und Schmerzen.
4. Wie wird Uveitis behandelt?
Die Behandlung der Uveitis richtet sich nach der Ursache, der Lokalisation und der Schwere der Entzündung. Ziel ist es, die Entzündung zu kontrollieren, Rezidive zu verhindern und Komplikationen zu vermeiden.
Therapie der nicht infektiösen Uveitis
- Kortikosteroide:
- Topische Steroide (Augentropfen) bei anteriorer Uveitis.
- Systemische Steroide (oral oder intravenös) bei schweren oder beidseitigen Entzündungen.
- Intravitreale Steroidimplantate (z. B. Dexamethason) bei intermediärer oder posteriorer Uveitis.
- Immunsuppressiva:
- Konventionelle DMARDs wie Methotrexat, Ciclosporin oder Azathioprin.
- Biologische DMARDs wie TNF-alpha-Hemmer (z. B. Adalimumab) bei therapieresistenten Fällen.
Therapie der infektiösen Uveitis
- Antivirale Medikamente: Aciclovir bei HSV- oder VZV-Infektionen, Ganciclovir bei CMV.
- Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen wie Syphilis oder Tuberkulose.
- Antiparasitäre Medikamente: Bei Toxoplasmose.
Unterstützende Maßnahmen
- Zykloplegika: Zur Pupillenerweiterung und Schmerzlinderung.
- Regelmäßige Kontrollen: Zur Überwachung des Therapieerfolgs und zur Früherkennung von Komplikationen.
Fazit
Uveitis ist eine komplexe Erkrankung, die eine frühzeitige Diagnose und individuelle Therapie erfordert. Durch eine gezielte Behandlung können schwerwiegende Komplikationen vermieden und das Sehvermögen langfristig erhalten werden. Bei Verdacht auf Uveitis sollte umgehend ein Augenarzt konsultiert werden.
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