Helicobacter pylori-Infektion: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung

1. Was ist die Diagnose von Helicobacter pylori-Infektion?

Die Diagnose einer Helicobacter pylori-Infektion (H. pylori) erfolgt, wenn das Bakterium im Magen nachgewiesen wird und eine damit verbundene Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) vorliegt. Die Diagnose ist unabhängig davon, ob Symptome auftreten oder nicht. H. pylori kann zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie peptischen Ulzera, Magenkarzinomen oder MALT-Lymphomen führen.

Diagnostische Verfahren

Es gibt invasive und nicht-invasive Testmethoden:

  • Nicht-invasive Tests:
  • Urease-Atemtest: Misst die Aktivität des Enzyms Urease, das von H. pylori produziert wird.
  • Stuhl-Antigentest: Nachweis von H. pylori-Antigenen im Stuhl.
  • Serologischer Antikörpertest: Nachweis von IgG-Antikörpern im Blut, der jedoch nicht zwischen aktiver und überstandener Infektion unterscheidet.

  • Invasive Tests:

  • Endoskopie mit Biopsie: Entnahme von Gewebeproben aus der Magenschleimhaut, gefolgt von histologischer Untersuchung, Urease-Schnelltest oder PCR.
  • Bakterienkultur: Anzucht des Bakteriums im Labor, um Resistenzen zu testen.

Die Diagnose gilt als gesichert, wenn zwei unterschiedliche Tests positiv sind. Bei bestimmten Konstellationen (z. B. histologischer Nachweis mit chronischer Gastritis oder Ulkus duodeni) reicht ein positiver Test aus.


2. Was sind die Ursachen von Helicobacter pylori-Infektion?

Die genaue Übertragungsweise von H. pylori ist noch nicht vollständig geklärt. Folgende Faktoren spielen eine Rolle:

  • Übertragungswege:
  • Oral-oral: Durch Speichelkontakt, z. B. beim Küssen oder Teilen von Besteck.
  • Fäkal-oral: Über kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder mangelnde Hygiene.
  • Gastral-oral: Durch Erbrochenes.

  • Risikofaktoren:

  • Sozioökonomische Bedingungen: Schlechte hygienische Verhältnisse erhöhen das Infektionsrisiko.
  • Familiäre Übertragung: Häufige Infektionen innerhalb von Familien.
  • Genetische Veranlagung: Bestimmte Gene beeinflussen die Anfälligkeit für H. pylori-assoziierte Erkrankungen.

  • Externe Quellen:

  • In Entwicklungsländern können kontaminiertes Trinkwasser oder Abwässer eine Rolle spielen.
  • In Industrieländern wird diskutiert, ob Lebensmittel oder Tiere als Infektionsquellen infrage kommen.

3. Symptome treten bei Helicobacter pylori-Infektion auf?

Die meisten Infizierten sind asymptomatisch. Bei symptomatischen Verläufen können folgende Beschwerden auftreten:

  • Akute Gastritis:
  • Völlegefühl
  • Sodbrennen
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Übelkeit und Erbrechen

  • Chronische Gastritis:

  • Oft mildere oder fehlende Symptome.
  • Langfristig kann es zu Komplikationen wie Ulzera oder Magenkrebs kommen.

  • Komplikationen:

  • Peptische Ulzera: Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre.
  • Magenkarzinom: In etwa 1% der Fälle.
  • MALT-Lymphom: Ein seltener Krebs des lymphatischen Gewebes im Magen.

Die Symptome sind unspezifisch und können auch bei anderen Magen-Darm-Erkrankungen auftreten, sodass eine genaue Diagnostik erforderlich ist.


4. Wie wird Helicobacter pylori-Infektion behandelt?

Das Ziel der Behandlung ist die Eradikation von H. pylori, um Folgeerkrankungen zu verhindern. Die Therapie erfolgt medikamentös und besteht aus einer Kombination von Antibiotika und Protonenpumpenhemmern (PPI).

Therapieschemata

  • Erstlinientherapie:
  • Bismuthhaltige Quadrupeltherapie (10 Tage):
    • Protonenpumpenhemmer (PPI)
    • Bismut
    • Tetracyclin
    • Metronidazol
  • Eradikationsrate: >90%.

  • Zweitlinientherapie (bei Versagen der Erstlinientherapie):

  • Clarithromycin-basierte Triple-Therapie (14 Tage):
    • PPI
    • Clarithromycin
    • Amoxicillin (bei Penicillinallergie: Metronidazol).
  • Bei Resistenz gegen Clarithromycin: Fluorchinolon-haltige Triple-Therapie.

  • Resistenztestung:

  • Bei Therapieversagen wird eine Resistenztestung empfohlen, um gezielte Therapien zu ermöglichen.

Therapiekontrolle

  • Der Therapieerfolg wird mindestens vier Wochen nach Abschluss der Antibiotikaeinnahme überprüft.
  • Routinemäßige Kontrollen zur Reinfektion sind nicht erforderlich, da diese in Industrieländern selten ist (ca. 2% pro Jahr).

Prophylaxe

  • Bei Personen mit erhöhtem Magenkarzinomrisiko wird ab dem 40. Lebensjahr eine endoskopische Testung empfohlen.
  • Eine Schutzimpfung gegen H. pylori ist derzeit nicht verfügbar.

Fazit

Die Helicobacter pylori-Infektion ist eine häufige Ursache für Magenschleimhautentzündungen und kann zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie sind entscheidend, um Komplikationen wie Ulzera oder Magenkrebs zu verhindern. Bei Verdacht auf eine Infektion sollte eine umfassende Diagnostik erfolgen, um die geeignete Behandlung einzuleiten.

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