Ulcus ventriculi (Magengeschwür): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Ulcus ventriculi (Magengeschwür)?
Ein Ulcus ventriculi (Magengeschwür) ist ein tiefer Defekt in der Magenschleimhaut, der über die Lamina muscularis mucosae hinausreicht und einen Durchmesser von mindestens 5 mm aufweist. Die Diagnose wird in der Regel durch eine Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD) gestellt. Dabei werden Gewebeproben aus dem Randbereich und dem Grund des Geschwürs entnommen, um ein Magenkarzinom auszuschließen. Zusätzlich werden Biopsien aus dem Magenantrum und -korpus genommen, um eine Infektion mit Helicobacter pylori (HP) nachzuweisen. Dies geschieht durch histologische Färbungen, mikroskopische Untersuchungen oder einen Urease-Schnelltest. Bei Blutungen wird eine endoskopische Blutstillung durchgeführt.
Falls keine HP-Infektion nachgewiesen wird und keine Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) vorliegt, sollten weitere Untersuchungen wie die Bestimmung von Gastrin, Serumcalcium und Parathormon erfolgen, um seltene Ursachen wie ein Gastrinom oder einen Hyperparathyreoidismus auszuschließen.
2. Was sind die Ursachen von Ulcus ventriculi (Magengeschwür)?
Die Entstehung eines Ulcus ventriculi beruht auf einem Missverhältnis zwischen aggressiven und protektiven Faktoren der Magenschleimhaut. Die wichtigsten Ursachen sind:
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Helicobacter-pylori-Infektion: Bei etwa 75 % der Patienten mit Magengeschwüren kann eine Besiedlung mit HP nachgewiesen werden. Das Bakterium verursacht eine chronische Typ-B-Gastritis und erhöht die Säureproduktion durch gesteigerte Gastrin-Sekretion.
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Medikamente: Die Einnahme von NSAR (z. B. Ibuprofen, Aspirin) erhöht das Risiko für Magengeschwüre deutlich, da sie die Produktion von schützenden Prostaglandinen hemmen. Auch Glukokortikoide und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) können das Risiko erhöhen.
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Weitere Risikofaktoren: Dazu gehören Rauchen, Alkoholkonsum, Stress (z. B. nach großen Operationen oder Polytraumata), chronische Niereninsuffizienz, Alter über 65 Jahre und eine positive Ulcusanamnese.
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Seltene Ursachen: Ein Hyperparathyreoidismus oder das Zollinger-Ellison-Syndrom (Gastrinom) können ebenfalls zu Magengeschwüren führen.
3. Welche Symptome treten bei Ulcus ventriculi (Magengeschwür) auf?
Die Symptome eines Ulcus ventriculi können variieren, typische Anzeichen sind jedoch:
- Epigastrische Schmerzen: Diese treten unmittelbar nach oder unabhängig von der Nahrungsaufnahme auf.
- Übelkeit und Erbrechen: Begleitend können Verdauungsbeschwerden auftreten.
- Gewichtsverlust: Bei längerem Verlauf kann es zu ungewolltem Gewichtsverlust kommen.
- Blutungszeichen: Bei Komplikationen wie Blutungen können Hämatemesis (Bluterbrechen), Meläna (teeriger Stuhl) oder Anämie auftreten. In schweren Fällen kann es zu einem Volumenmangelschock kommen.
Bei älteren Patienten oder bei durch NSAR verursachten Geschwüren können die Symptome jedoch auch fehlen, bis es zu schwerwiegenden Komplikationen wie Blutungen oder Perforationen kommt.
4. Wie wird Ulcus ventriculi (Magengeschwür) behandelt?
Die Behandlung eines Ulcus ventriculi hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab:
Helicobacter-pylori-positive Ulkuskrankheit
- Eradikationstherapie: Es wird eine Kombination aus zwei Antibiotika (z. B. Clarithromycin, Amoxicillin oder Metronidazol) und einem Protonenpumpen-Inhibitor (PPI) in doppelter Standarddosis über sieben Tage verabreicht. Anschließend wird der PPI in Standarddosis fortgesetzt.
- Therapieschemata:
- Französische Tripeltherapie: PPI + Clarithromycin + Amoxicillin
- Italienische Tripeltherapie: PPI + Clarithromycin + Metronidazol
- Bismut-Quadrupeltherapie: PPI + Bismut + Tetracyclin + Metronidazol (heute bevorzugt aufgrund zunehmender Resistenzen gegen Clarithromycin).
Helicobacter-pylori-negative Ulkuskrankheit
- Absetzen von NSAR: Bei NSAR-induzierten Geschwüren wird das Medikament abgesetzt und ein PPI verabreicht.
- Lebensstiländerungen: Verzicht auf Rauchen, Alkohol und Stress.
- Langfristige PPI-Therapie: Bei Risikopatienten kann eine langfristige PPI-Einnahme zur Prophylaxe von Rezidiven erforderlich sein.
Komplikationen
- Blutungen: Endoskopische Blutstillung, bei Versagen chirurgische Intervention.
- Perforation: Notfalloperation und antibiotische Abschirmung.
- Magenausgangsstenosen: Chirurgische Behandlung bei chronischen Verläufen.
Fazit
Ein Ulcus ventriculi ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die durch ein Ungleichgewicht zwischen aggressiven und schützenden Faktoren der Magenschleimhaut entsteht. Die Diagnose erfolgt endoskopisch, und die Behandlung richtet sich nach der Ursache (z. B. HP-Infektion oder NSAR-Einnahme). Bei rechtzeitiger Therapie heilen die meisten Geschwüre innerhalb von sechs bis acht Wochen aus. Präventiv sollten Risikofaktoren wie Rauchen, Alkohol und die unnötige Einnahme von NSAR vermieden werden.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Gastritis
- Gastroduodenale Ulkuskrankheit
- Magenkarzinom
- Helicobacter pylori-Infektion
- Zollinger-Ellison-Syndrom
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