Herpes zoster (Gürtelrose): Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
1. Was ist die Diagnose von Herpes zoster (Gürtelrose)?
Herpes zoster, auch bekannt als Gürtelrose, ist eine virale Erkrankung, die durch die Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursacht wird. Dieses Virus bleibt nach einer Windpocken-Infektion lebenslang in den sensorischen Nervenganglien des Körpers latent und kann später reaktivieren. Die Diagnose von Herpes zoster basiert in der Regel auf dem charakteristischen klinischen Bild: ein einseitiger, schmerzhafter Hautausschlag mit gruppierten Bläschen, der sich auf ein bestimmtes Dermatom (Hautareal, das von einem Spinalnerv versorgt wird) beschränkt.
In typischen Fällen kann die Diagnose klinisch gestellt werden, ohne dass weitere Laboruntersuchungen erforderlich sind. Bei unklaren oder atypischen Fällen, insbesondere bei immunsupprimierten Patienten oder bei Verdacht auf eine ZNS-Beteiligung, wird jedoch eine molekulare Diagnostik mittels PCR (Polymerase-Kettenreaktion) empfohlen, um das VZV nachzuweisen.
2. Was sind die Ursachen von Herpes zoster (Gürtelrose)?
Die Ursache von Herpes zoster ist die Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus (VZV), das nach einer Windpocken-Infektion im Körper verbleibt. Das Virus persistiert in den sensorischen Nervenganglien und kann unter bestimmten Bedingungen reaktivieren. Zu den Risikofaktoren für eine Reaktivierung gehören:
- Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Immunabwehr ab, was das Risiko einer Reaktivierung erhöht.
- Immunsuppression: Erkrankungen wie HIV/AIDS, Krebs oder die Einnahme immunsuppressiver Medikamente (z. B. Kortikosteroide) schwächen das Immunsystem.
- Stress und Schlafstörungen: Psychischer Stress und Schlafmangel können das Immunsystem beeinträchtigen.
- Chronische Erkrankungen: Diabetes, rheumatoide Arthritis und andere chronische Erkrankungen erhöhen das Risiko.
Die Reaktivierung des Virus führt zu einer Entzündung der Nerven und der Haut, was die typischen Symptome von Herpes zoster verursacht.
3. Welche Symptome treten bei Herpes zoster (Gürtelrose) auf?
Die Symptome von Herpes zoster können in zwei Phasen unterteilt werden: die Prodromalphase und die eruptive Phase.
Prodromalphase
Bevor der Hautausschlag sichtbar wird, treten oft unspezifische Symptome auf, die als Prodromalsymptome bezeichnet werden. Dazu gehören:
– Schmerzen, Brennen oder Kribbeln im betroffenen Dermatom.
– Allgemeines Unwohlsein, Müdigkeit, Kopfschmerzen und leichtes Fieber.
Eruptive Phase
In dieser Phase entwickelt sich der charakteristische Hautausschlag:
– Einseitiger, schmerzhafter Ausschlag mit gruppierten Bläschen, die sich innerhalb von 24–72 Stunden ausbreiten.
– Der Ausschlag bleibt auf ein Dermatom beschränkt, kann aber in seltenen Fällen auch mehrere Dermatome betreffen (multisegmentaler Befall).
– Die Bläschen verkrusten nach etwa 5–7 Tagen und heilen innerhalb von 2–4 Wochen ab.
Weitere Symptome und Komplikationen
- Post-Zoster-Neuralgie (PZN): Dies ist die häufigste Komplikation, bei der die Schmerzen auch nach Abheilung des Ausschlags bestehen bleiben. Sie tritt besonders bei älteren Patienten auf.
- Zoster ophthalmicus: Bei Befall des Auges kann es zu schwerwiegenden Komplikationen wie Hornhautentzündungen oder Sehverlust kommen.
- Zoster oticus: Bei Befall des Ohres können Hörverlust, Schwindel und Gesichtslähmungen auftreten.
- Disseminierter Zoster: Bei immunsupprimierten Patienten kann sich der Ausschlag auf mehrere Körperregionen ausbreiten und lebensbedrohlich werden.
4. Wie wird Herpes zoster (Gürtelrose) behandelt?
Die Behandlung von Herpes zoster zielt darauf ab, die akuten Symptome zu lindern, die Dauer der Erkrankung zu verkürzen und Komplikationen wie die Post-Zoster-Neuralgie zu verhindern. Die Therapie umfasst folgende Maßnahmen:
Antivirale Therapie
- Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir: Diese antiviralen Medikamente werden oral oder intravenös verabreicht, um die Virusreplikation zu hemmen. Die Behandlung sollte so früh wie möglich, idealerweise innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten des Ausschlags, begonnen werden.
- Brivudin: Eine weitere Option, insbesondere bei älteren Patienten.
Schmerztherapie
- Nichtopioidanalgetika: Paracetamol oder NSAR (z. B. Ibuprofen) werden bei leichten Schmerzen eingesetzt.
- Opioide: Bei stärkeren Schmerzen können schwach wirksame Opioide wie Tramadol oder stark wirksame Opioide wie Oxycodon verwendet werden.
- Antikonvulsiva und Antidepressiva: Medikamente wie Pregabalin oder Amitriptylin können bei neuropathischen Schmerzen helfen.
Lokale Behandlung
- Antiseptische Lösungen: Zur Vorbeugung von bakteriellen Superinfektionen können antiseptische Lösungen wie Polyhexanid oder Octenidin verwendet werden.
- Feuchte Umschläge: Diese können bei frischen Bläschen Linderung verschaffen.
Spezielle Therapien bei Komplikationen
- Zoster ophthalmicus: Eine augenärztliche Mitbehandlung ist erforderlich, um schwere Augenschäden zu vermeiden.
- Zoster oticus: Eine Behandlung durch einen HNO-Arzt und Neurologen ist notwendig.
- Post-Zoster-Neuralgie: Bei anhaltenden Schmerzen kann eine Nervenblockade oder eine Behandlung durch einen Schmerzspezialisten erforderlich sein.
Prophylaxe
- Impfung: Die STIKO empfiehlt eine Impfung mit dem rekombinanten Herpes-zoster-Impfstoff (Shingrix) ab dem 60. Lebensjahr. Für Personen ab 50 Jahren mit erhöhtem Risiko (z. B. bei Immunsuppression) wird die Impfung ebenfalls empfohlen.
Fazit
Herpes zoster ist eine schmerzhafte Erkrankung, die durch die Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus verursacht wird. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen wie die Post-Zoster-Neuralgie zu vermeiden. Die Impfung bietet einen wirksamen Schutz, insbesondere für ältere und immunsupprimierte Personen.
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