Impetigo contagiosa: Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlung
Impetigo contagiosa ist eine häufige bakterielle Hautinfektion, die vor allem bei Kindern auftritt. Sie ist hoch ansteckend und kann sich in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen schnell ausbreiten. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Diagnose, Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankung.
1. Was ist die Diagnose von Impetigo contagiosa?
Die Diagnose von Impetigo contagiosa wird in der Regel klinisch gestellt, das heißt, der Arzt erkennt die Erkrankung anhand des typischen Hautbildes. Charakteristisch sind honiggelbe Krusten, die sich auf scharf begrenzten, geröteten Hautarealen bilden. Diese Krusten entstehen, wenn Bläschen oder Blasen aufplatzen und eintrocknen.
In unklaren Fällen oder bei Verdacht auf eine tiefere Infektion kann ein Abstrich der betroffenen Hautstellen entnommen werden. Dieser wird mikrobiologisch untersucht, um den Erreger (meist Staphylokokkus aureus oder Streptokokken) zu identifizieren und ein Antibiogramm zu erstellen. Dies ist besonders wichtig, um resistente Bakterienstämme wie MRSA (Methicillin-resistenter Staphylokokkus aureus) zu erkennen.
2. Was sind die Ursachen von Impetigo contagiosa?
Impetigo contagiosa wird hauptsächlich durch zwei Bakterienarten verursacht: Staphylokokkus aureus und beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A. Diese Bakterien dringen über kleine Hautverletzungen, wie Kratzer oder Insektenstiche, in die Haut ein und verursachen eine Infektion.
Die Übertragung erfolgt meist durch direkten Hautkontakt (Schmierinfektion) oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Handtücher oder Spielzeug. Risikofaktoren für eine Infektion sind:
- Geschwächte Hautbarriere: z. B. durch atopisches Ekzem, Windpocken oder Skabies.
- Feucht-warmes Klima: begünstigt die Ausbreitung der Bakterien.
- Mangelnde Hygiene: insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen.
- Alter: Kinder sind aufgrund ihrer zarten Haut und häufigen Mikroverletzungen besonders anfällig.
3. Welche Symptome treten bei Impetigo contagiosa auf?
Die Symptome von Impetigo contagiosa hängen von der Form der Erkrankung ab. Es wird zwischen der nicht-bullösen und der bullösen Impetigo unterschieden:
Nicht-bullöse Impetigo contagiosa
- Beginnt mit kleinen Bläschen, die schnell aufplatzen.
- Es bilden sich honiggelbe bis bräunliche Krusten auf geröteter Haut.
- Betroffene Areale sind oft um Mund, Nase und Hände lokalisiert.
- Juckreiz kann auftreten, Fieber ist selten.
Bullöse Impetigo contagiosa
- Charakteristisch sind größere, schlaffe Blasen (1–2 cm Durchmesser), die mit klarer oder eitriger Flüssigkeit gefüllt sind.
- Nach dem Aufplatzen der Blasen entstehen feuchte, gerötete Erosionen.
- Die honiggelben Krusten sind weniger ausgeprägt als bei der nicht-bullösen Form.
- Bei Neugeborenen und Säuglingen kann die großblasige Form lebensbedrohlich sein.
In beiden Formen sind die Lymphknoten in der Nähe der betroffenen Hautstellen oft geschwollen. Allgemeinsymptome wie Fieber treten nur bei tiefen oder ausgedehnten Infektionen auf.
4. Wie wird Impetigo contagiosa behandelt?
Die Behandlung von Impetigo contagiosa hängt vom Schweregrad der Infektion ab. Grundsätzlich stehen topische (lokale) und systemische (orale) Therapieoptionen zur Verfügung.
Topische Behandlung
Bei kleinflächigen Infektionen genügt oft eine lokale Therapie:
– Antiseptika: Polyhexanid, Octenidin oder Chlorhexidin zur Desinfektion der Haut.
– Antibiotika: Fusidinsäure oder Retapamulin in Gelform zur Bekämpfung der Bakterien.
– Hygienemaßnahmen: Regelmäßiges Händewaschen, Reinigung von Kleidung und Bettwäsche bei mindestens 60 °C.
Systemische Behandlung
Bei ausgedehnten Infektionen, Fieber oder fehlendem Ansprechen auf die lokale Therapie ist eine systemische Antibiotikagabe erforderlich:
– Cephalosporine (z. B. Cefalexin) oder Amoxicillin/Clavulansäure sind Mittel der ersten Wahl.
– Bei Penicillinallergie kommen Clindamycin oder Makrolide infrage.
– Bei Verdacht auf MRSA wird Trimethoprim/Sulfamethoxazol (Cotrimoxazol) eingesetzt.
Weitere Maßnahmen
- Kurz geschnittene Fingernägel oder Baumwollhandschuhe verhindern das Aufkratzen der Hautläsionen.
- Bei starkem Juckreiz können orale Antihistaminika wie Clemastin oder Dimetinden helfen.
Prognose und Prophylaxe
Impetigo contagiosa heilt bei richtiger Behandlung in der Regel folgenlos ab. Komplikationen wie eine Poststreptokokken-Glomerulonephritis (Nierenentzündung) sind selten. Um einer Ansteckung vorzubeugen, sind regelmäßiges Händewaschen und eine gute Körperhygiene entscheidend. In Gemeinschaftseinrichtungen sollten erkrankte Kinder erst nach 24 Stunden antibiotischer Therapie und ohne Krankheitszeichen wieder zugelassen werden.
Impetigo contagiosa ist zwar unangenehm, aber mit der richtigen Therapie gut behandelbar. Bei Verdacht auf eine Infektion sollte frühzeitig ein Arzt aufgesucht werden, um die Ausbreitung der Erkrankung zu verhindern.
Ähnliche Krankheiten
Ähnliche Krankheiten sind:
- Erysipel (Wundrose)
- Herpes (Herpes simplex-Infektion)
- Krätze (Skabies)
- Dermatomykosen
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