Herpes (Herpes simplex-Infektion)
1. Was ist die Diagnose von Herpes (Herpes simplex-Infektion)?
Die Diagnose einer Herpes simplex-Infektion erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und labordiagnostischen Verfahren. Typische Symptome wie schmerzhafte Bläschen, Rötungen und Schwellungen an den betroffenen Schleimhäuten oder Hautarealen weisen auf eine Herpesinfektion hin. Bei Verdacht auf eine Herpesinfektion kann der Erregernachweis durchgeführt werden. Dies geschieht mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) zum Nachweis von Virusgenomen oder durch Virusanzucht in der Gewebekultur. Ein direkter Antigennachweis ist ebenfalls möglich, beispielsweise durch Immunfluoreszenz oder Enzyme-Immunoassay. Die serologische Diagnostik spielt vor allem bei der Bestätigung einer Primärinfektion oder bei Schwangeren eine Rolle.
2. Was sind die Ursachen von Herpes (Herpes simplex-Infektion)?
Herpes simplex-Infektionen werden durch das Herpes-simplex-Virus (HSV) verursacht, ein umhülltes DNA-Virus. Es gibt zwei Haupttypen: HSV-1 und HSV-2. HSV-1 ist vor allem für Infektionen im Mund- und Gesichtsbereich (z.B. Herpes labialis) verantwortlich, während HSV-2 hauptsächlich Genitalherpes verursacht. Die Übertragung erfolgt über direkten Haut- oder Schleimhautkontakt, beispielsweise durch Küssen, Sexualkontakt oder die gemeinsame Nutzung von Gegenständen wie Lippenstiften. Die Viren dringen über kleine Verletzungen in die Haut oder Schleimhaut ein und verbleiben nach der Erstinfektion lebenslang im Körper, wo sie in den Ganglien (z.B. Trigeminusganglion oder Sakralganglien) latent persistieren. Stressfaktoren wie psychische Belastung, Fieber, UV-Licht oder hormonelle Veränderungen können eine Reaktivierung der Viren auslösen.
3. Welche Symptome treten bei Herpes (Herpes simplex-Infektion) auf?
Die Symptome einer Herpes simplex-Infektion hängen vom Virustyp und der Lokalisation der Infektion ab:
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HSV-1 (Herpes labialis, Stomatitis aphthosa):
Bei der Erstinfektion kann es zu schmerzhaften Bläschen und Erosionen im Mundbereich (Stomatitis aphthosa) kommen, begleitet von Fieber, Lymphknotenschwellungen und einem reduzierten Allgemeinzustand. Bei Reaktivierungen treten typischerweise Bläschen an den Lippen (Herpes labialis) auf. Weitere Manifestationen sind Herpes-Enzephalitis, Eczema herpeticatum oder Herpes-Keratitis. -
HSV-2 (Herpes genitalis):
Die Erstinfektion mit HSV-2 verursacht oft Rötungen, Schwellungen und schmerzhafte Bläschen im Genitalbereich. Begleitsymptome wie Fieber, Muskelschmerzen und Lymphknotenschwellungen sind möglich. Rezidive sind häufig und äußern sich durch lokale Bläschenbildung, oft ohne systemische Symptome. -
Eczema herpeticatum:
Diese schwere Form der Herpesinfektion betrifft große Hautareale und geht mit Fieber, schmerzhaften Bläschen und einer flächenhaften Infektion der Haut einher. -
Herpes digitalis:
Hierbei kommt es zu schmerzhaften Bläschen und Epitheldefekten an den Fingern, oft begleitet von Juckreiz und Spannungsgefühl.
4. Wie wird Herpes (Herpes simplex-Infektion) behandelt?
Die Behandlung einer Herpes simplex-Infektion richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und der Lokalisation der Infektion. Ziel der Therapie ist es, die Virusreplikation zu hemmen und die Symptome zu lindern.
- Medikamentöse Therapie:
- Aciclovir: Das Standardmedikament zur Behandlung von Herpesinfektionen. Es kann oral, intravenös oder topisch (als Creme) angewendet werden.
- Valaciclovir: Ein Prodrug von Aciclovir mit besserer oraler Bioverfügbarkeit, häufig bei Herpes genitalis eingesetzt.
- Famciclovir: Ein weiteres Nukleosidanalogon, das vor allem bei Herpes genitalis verwendet wird.
- Penciclovir: Ein topisches Medikament zur Behandlung von Herpes labialis.
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Foscarnet: Wird bei Aciclovir-resistenten Virusstämmen eingesetzt.
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Symptomatische Therapie:
Schmerzlindernde Maßnahmen wie Analgetika (z.B. Ibuprofen oder Paracetamol) und lokale Anästhetika (z.B. Lidocain-Gel) können die Beschwerden lindern. Bei schweren Infektionen, wie dem Eczema herpeticatum, ist eine intravenöse antivirale Therapie mit Aciclovir erforderlich. -
Prophylaxe:
Zur Vorbeugung von Rezidiven kann eine langfristige antivirale Therapie mit Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir erfolgen. Bei Herpes genitalis wird die Verwendung von Kondomen empfohlen, um die Übertragung zu verhindern.
Prognose und Komplikationen
Die meisten Herpes simplex-Infektionen verlaufen ohne schwerwiegende Komplikationen. Allerdings neigt die Erkrankung zu Rezidiven, insbesondere bei immungeschwächten Patienten. Schwere Verläufe, wie das Eczema herpeticatum oder eine Herpes-Enzephalitis, können lebensbedrohlich sein und erfordern eine frühzeitige und intensive Therapie. Bei Neugeborenen kann eine Herpesinfektion zu schweren systemischen Komplikationen führen, weshalb bei infizierten Müttern oft eine Entbindung per Kaiserschnitt empfohlen wird.
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